Bei Pfleiderer und Europoles wurden die neuen Auszubildenden begrüßt
Foto: Sebastian Preischl
NEUMARKT. Während Handwerk und Industrie händeringend Lehrlinge suchen sind bei der Verbundausbildung von Europoles und Pfleiderer alle Ausbildungsplätze besetzt,
Darüber freuten sich Sprecher der beiden Unternehmen bei der Begrüßung der neuen Azubis. Bayernweit sollen auf 100 unversorgte Bewerber 180 freie Lehrstellen kommen.
Die Firmenvertreter hießen am Freitag 42
neue Auszubildende und Duale Studenten willkommen Um den Nachwuchskräften einen gelungenen Einstieg zu ermöglichen, starteten die mit den seit vielen Jahren bewährten Einführungstagen in ihre Ausbildung.
Die Einführungstage rund um alle wichtigen Themen der Verbundausbildung
hätten sich seit ihrer Einführung zur Erfolgsgeschichte entwickelt, sagte der Leiter der Ausbildung bei Pfleiderer, Andreas Götz, "Von Auszubildenden für Auszubildende" lautet das Motto der ersten Tage in den Unternehmen.
Die Einführungstage würden jedes Jahr von Auszubildenden
aus beiden Unternehmen mit Unterstützung der Ausbildungsleitungen geplant und gestaltet. So sähen auch die neuen Azubis von Anfang an, dass man
großen Wert auf die Entwicklung von Selbständigkeit lege.
So haben die verantwortlichen Azubis im
Anschluss an die Begrüßung durch die Unternehmensvertreter und Betriebsräte für ihre neuen Kollegen etwa ein gemeinsames Kennenlernen, verschiedene Vorträge über die wichtigsten Inhalte der Ausbildung, eine Firmenrallye
oder Werksführungen in beiden Unternehmen organisiert. Auf diese Weise
lernten die Pfleiderer-Auszubildenden bereits in den ersten Tagen den Ver-
bundpartner Europoles kennen und andersherum. Um solche Mehrwerte wie
den Einblick in andere Produktwelten und Strukturen bieten zu können, kooperieren die beiden Unternehmen im Ausbildungsbereich übrigens bereits
seit mehr als zwölf Jahren miteinander. Früher nahmen sogar drei Neumarkter Unternehmen daran teil.
Diese Zusammenarbeit beinhaltet aber nicht nur Werksführungen beim Verbundpartner, sondern zum Beispiel im kaufmännischen Bereich auch einen turnusgemäßen Azubiwechsel. Gewechselt werden dabei nicht nur Ausbildungsabteilungen, sondern bei Bedarf tatsächlich auch die Ausbildungsbetriebe. Dieser
Austausch komm gut an, sagte Europoles-Ausbildungsleiterin Bettina Karg:
Das
Konzept der Ausbildung sei in der Region "ein Stück weit einzigartig", hieß es
Bewährt hat sich darüber hinaus auch das Patensystem. das auch zum Ausbildungsstart 2017 wieder umgesetzt wird. Dabei wird den kaufmännischen Nachwuchskräften und den dualen Studenten jeweils ein
Auszubildender oder Student aus den vorangegangenen Ausbildungsjahren
als Pate zur Seite gestellt. In den gewerblichen Ausbildungsberufen übernehmen ebenfalls Azubis aus höheren Ausbildungsjahren diesen Part als
sogenannte "Junior Ausbilder".
Paten und Junior-Ausbilder sind etwa dafür verantwortlich, bei einer Arbeitsplatzerkundung die zukünftigen Kollegen vorzustellen oder als Ansprechpartner bei Fragen rund um die Ausbildung wie zum Beispiel zur
Berufsschule wertvolle Tipps und Hilfestellungen zu geben.
Doch nicht nur Altbewährtes, sondern auch ein aktueller Trend prägt den
Start ins neue Ausbildungsjahr. In diesem Jahr sind
es sieben junge Frauen und Männer, die ein duales Studium bei einem der
beiden Unternehmen beginnen - zwei mehr als 2016. Die Studenten sind dabei außerhalb ihrer Theorieblöcke
fest bei den Firmen eingeplant. Neben den theoretischen Lerninhalten, die von den
Fachhochschulen und Universitäten vermittelt werden, erlangen sie so in den
Betrieben fach- und unternehmensspezifisches Praxiswissen. Von dieser
Zweiteilung profitieren letztendlich beide Seiten, hieß es.