Der siebte Bauabschnitt am Klinikum Neumarkt hat begonnen
Grafik: Klinikum
NEUMARKT. Nach mehreren Jahren Planungszeit haben die Bauarbeiten für den 7. Bauabschnitt am Neumarkter Klinikum offiziell begonnen.
Mit knapp 30 Millionen Euro Investitionskosten wird es der aufwändigste aller bislang durchgeführten Bauabschnitte.
Landrat Willibald Gailler und Vorstand Peter Weymayr zeigten sich begeistert beim offiziellen Startschuss nach mehr als vier Jahren Planungsvorlauf: "Der 7. Bauabschnitt wird für eine deutliche Qualitätsverbesserung in der stationären Gesundheitsversorgung sorgen und die bestehenden räumlichen Kapazitätsengpässe wesentlich lindern"
Von der vorgesehenen Gesamtförderung von 21,84 Millionen Euro wurde heuer eine erste Förderrate von 3,79 Millionen bereitgestellt, die vom Klinikum nach Baufortschritt abgerufen wird, sagte Staatssekretär Albert Füracker.
Ausschlaggebend für die neue Maßnahme war eine Bedarfsanerkennung für eine Erhöhung der Anzahl der OP-Säle von 7 auf 9 im Zentral-OP, einer Erweiterung der Kapazitäten der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA), zusätzlichen Aufwachbetten und Nebenraumzonen sowie der Verlagerung der Akutgeriatrie von Parsberg nach Neumarkt mit Erhöhung der Planbetten von 20 auf 41 und Etablierung einer akutgeriatrischen Tagesklinik mit 15 Behandlungsplätzen.
Der 7. Bauabschnitt läuft unter dem sperrigen Arbeitstitel "Neustrukturierung des Zentral-OP, Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA), Entbindung und Akutgeriatrie - Stufe 1" und umfasst den ersten von zwei dafür notwendigen baulichen Maßnahmen. Mit einer ersten - dem jetzt begonnenen 7. Bauabschnitt - werden der Kreißsaal mit drei Entbindungsräumen und die ZSVA als Aufstockung auf den westlichen und mittleren Pavillon neben dem Haupteingang platziert. In der ZSVA werden sämtliche wiederzuverwendende OP-Materialien des Klinikbetriebs gereinigt, desinfiziert, sterilisiert und als Set für die nächsten Operationen gepackt.
Die notwendigen Flächenerweiterungen für die Akutgeriatrie erfolgen in einem neuen Baukörper im nordöstlichen Teil des Grundstücks. Im Erdgeschoß befindet sich die akutgeriatrische Station mit 41 Betten. Im Intergeschoß sind die Tagesklinik mit 15 Plätzen, der Arztdienst, zugehörige Ver- und Entsorgungsräume und zentrale Technikräume untergebracht.
Die zweite notwendige Maßnahme - der 8. Bauabschnitt - beinhaltet den Umbau des Zentral-OP mit den zusätzlichen genehmigten Flächen. Dafür ist die Aufnahme in das Jahreskrankenhausbauprogramm im Jahr 2018 vorgesehen. Es müssen aber ohnehin zunächst die mit dem 7. Bauabschnitt neu geschaffenen Kapazitäten zur Verfügung stehen, um im Bestand beginnen zu können.
Der Architekt Hans-Jürgen Distler, der in Kooperation mit einem Krankenhausplanungsbüro aus Ludwigshafen die Maßnahme plant und realisiert, erläuterte am Mitwoch den Bauablauf. Der 7. Bauabschnitt wird in insgesamt drei Bauteilen umgesetzt. Begonnen wird aktuell mit der Aufstockung des westlichen und mittleren Pavillons direkt neben dem Haupteingang. Bis Ende 2018 sollen hier der neue Kreißsaal und die neue Zentrale Sterilgutversorgungsabteilung untergebracht werden. Unmittelbar nach dem Ende des kommenden Winters wird dann mit dem neuen Baukörper für die Akutgeriatrie begonnen. Anfang 2019 schließlich wird an den Zentral-OP ein neuer Sterilflur angedockt, um zusätzliche Lagerkapazitäten für die OP-Säle zu schaffen. Insgesamt wird für den 7. BA eine Bauzeit bis Ende 2019 angestrebt.
Landrat Gailler zeigte sich sehr erfreut, dass trotz Verpflichtung zu europaweiten Ausschreibungen ein Großteil der Investitionsmittel bei Baufirmen im Landkreis verbleibt. Damit werde nicht nur die Gesundheitsversorgung, sondern auch die heimische Baubranche nachhaltig gestärkt.