Pfleiderer legte seine Strategie bis zum Jahr 2021 vor
Foto: Pfleiderer
NEUMARKT. Große Investitionen und Umsatzsteigerungen: der Pfleiderer-Vorstand gab die Strategie des Holzwerkstoffherstellers bis zum Jahr 2021
bekannt.
Sie ziele auf die kontinuierliche Steigerung des Unternehmenswertes im
Sinne des Shareholder Value, hieß es dabei. Die wesentlichen wirtschaftlichen Eckpunkte der Strategie seien eine Steigerung des Konzernumsatzes von rund 930 Millionen Euro auf etwa 1,2 Milliarden Euro, eine
EBITDA-Marge von mindestens 16 Prozent des Umsatzes, eine Ausschüttung von bis zu 70 Prozent des Konzernüberschusses an die Aktionäre, eine Eigenkapitalquote von mehr als 30 Prozent und ein niedriger Verschuldungsgrad - die Nettofinanzschulden sollen das 1,5 und 2fache des
EBITDA betragen.
neumarktonline berichtete bereits kurz am Mittwoch-Morgen
"Das geplante
Umsatzwachstum von Pfleiderer soll einhergehen mit der Verbesserung der Profitabilität.
Dazu werden wir mehr Kapazitäten für höhermargige Mehrwert-Produkte schaffen, unsere
Märkte und Kundengruppen gezielter bearbeiten und in neue Technologien und Produkte
investieren", sagte Tom K. Schäbinger, der Vorstandsvorsitzende der "Pfleiderer Group". Auf der anderen Seite arbeite manweiterhin mit Nachdruck daran, die Effizienz
und Produktivität zu steigern.
Der Vorstand hat eine Vielzahl von Wachstumsinitiativen beschlossen, um den Umsatz bis 2021 auf rund 1,2 Milliarden Euro zu heben. Kern sei eine konsequente
Ausrichtung der Produktion auf margenstärkere Produkte und Spezialitäten. Pfleiderer wird
dazu potenzialreiche Zielbranchen wie Küchen-, Bad- oder Bürohersteller gezielter
bearbeiten, um maßgeschneiderte Mehrwertprodukte und -services bieten zu können.
Neben den Kernmärkten Polen und den deutschsprachigen Ländern will
Pfleiderer das Exportgeschäft selektiv ausbauen.
Ein wichtiger Teil der Strategie seien Maßnahmen zur Erhöhung der Effizienz im Sinne einer
"operational excellence". Ziel sei die Steigerung der operativen Ergebnisse über alle CPL-,
MDF- und Rohplattenlinien um 4 prozent bis 2018 und eine Erhöhung
der Produktivität um 5 Prozent bis 2019.
Im Vordergrund
stünden dabei die "Optimierung der Produktionskosten", die Verringerung und Vermeidung von
Engpässen im Produktionsprozess und eine verbesserte Beschaffung. Auch die Ausweitung
der Kapazitäten, vor allem für höherwertige Produkte und Spezialitäten, sowie die Einführung
neuer Technologien sollen die operative Performance verbessern.
Die Pfleiderer-Strategie sieht Investitionen von durchschnittlich rund 70 Millionen Euro pro Jahr
vor, davon 20 Millionen Euro für Instandhaltungen. Strategische Projekte wie die neue
Schleifstraße im Werk Neumarkt oder die neue Lackieranlagen-Technologie am Standort
Leutkirch sollen einen Beitrag zur Steigerung von EBITDA und Marge leisten.
Ein weiterer
Investitionsschwerpunkt wird die polnische Tochtergesellschaft Silekol sein, die zu den
führenden Herstellern von Klebeharzen und Härtern, die in der Holzindustrie verwendet
werden, zählt.
Der
Vorstand
hat am Mittwoch
Einzelheiten
des
Aktienrückkaufprogramms beschlossen, das am 21. Juni von der ordentlichen
Hauptversammlung genehmigt worden war. Die Aktien sollen durch ein freiwilliges
Kaufangebot an alle Aktionäre zurückerworben werden. Der Aufsichtsrat der Gesellschaft hat
ebenfalls heute den Details des Programms zugestimmt. Das Rückkaufprogramm sol bis zu 3.235.050 Aktien umfassen. Man will dabei 47 polnische Zloty pro Aktie bezahlen.