NEUMARKT. Ab Freitag nächster Woche ist in Neumarkt wieder "Jazz-Time" angesagt.
Mit der Neuauflage eines Jazzwochenendes, das elfte dieser Reihe, soll die Facette "Jazz" mit ihrer ganzen musikalischen Bandbreite eine besondere Würdigung im Konzertleben Neumarkts erfahren.
Eingebunden in städtische Veranstaltungsfolge "Kunst im Keller", die im Gewölbekeller des Residenzgebäudes neben Jazzkonzerten weitere kulturelle Höhepunkte der verschiedensten Art zu bieten hat, präsentiert das Jazzweekend vom 20. bis 22. Oktober eine ganz besondere Spielart dieses Genres. So will sich die Veranstaltung unter dem Motto "Jazz & Chanson" in einem sehr sinnlichen Gewand darstellen und die melodisch-zarte Seite dieser Musikgattung präsentieren.
Und wie jedes Jahr soll der locker-beswingte Rahmen der Veranstaltung, eine Mischung aus konzertantem und unterhaltendem Flair, zu interessanten Gesprächen anregen und echte Jazzkelleratmosphäre aufkommen lassen, wobei auch kulinarische Genüsse nicht zu kurz kommen, sagte Musikschulleiter Wolfgang Fuchs, Organisator und "Spiritus Rector" des Wochenendes.
Am Freitag, 20. Oktober, startet um 20 Uhr die Soiree mit einem großen Hildegard Knef-Abend in das Jazzwochenende. Das Hildegard Pohl-Trio aus Nürnberg läßt nicht nur "rote Rosen regnen" sondern sorgt auch für "Tapetenwechsel", was den musikalischen Abwechslungsreichtum der mittlerweile zahlreichen Jazzveranstaltungen in Neumarkt angeht.
Außerdem ist bereits der Name des Ensembles Programm: Mit Hildegard Pohl, Swingpianistin, Sängerin und Namensgeberin der Band an der Spitze, legt die Formation die immer noch frischen Songs der großen deutschen Film- und Chanson-Diva Hildegard Knef neu auf und würzt sie mit vielen bunten Jazzfarben.. Noch während der klassischen Klavierausbildung widmete sich Hildegard Pohl mehr oder weniger heimlich dem Jazz, bis sie schließlich ganz offen und öffentlich zu swingen anfing. Unzählige Konzerte, Galas und Fernsehauftritte folgten. Die "wilde Hilde", wie sie sich selbst bezeichnet, wird von den Ausnahmemusikern Yogo Pausch am Schlagzeug und Norbert Meyer-Venus am Bass hochkarätig begleitet.
Mit der Sängerin und Wahlnürnbergerin Sabine Seide findet das Jazzwochenende 2017 am Samstag, 21. Oktober, um 20 Uhr unter dem Motto "Seide meets Cello" seine Fortsetzung. Das Feinton-Trio Seide wartet mit edelsten Jazz/Pop/Soul-Perlen in deutscher Sprache auf. Die Texte der Vollblut-Entertainerin sprühen vor Begeisterung für das Leben und die Liebe, bleiben aber dank der cleveren Selbstironie jeglicher Kitsch-Gefahrenzone fern, heißt es in der Ankündigung.
In der Nähe von Dresden aufgewachsen, orientierte sich Sabine Seide nach dem Abitur zunächst in Richtung Theater. 2004 begann sie ihr Studium für Jazzgesang an der Hochschule für Musik Nürnberg. Gemeinsam mit dem Berliner Pianisten Tino Derado und dem nicht weniger bekannten Cellisten Henning Sieverts webt Sabine Seide den musikalischen Schmuckstoff ihres zweiten Albums "Der wilde Mohn", das an diesem Abend vorgestellt wird.
Bei der Matinee am Sonntag, 22. Oktober, um 11 Uhr will die Combo "Mademoiselle Manouche & Her Swinging Reinhardts" bereits mit ihrem Namen dokumentieren, was die vierköpfige Band aus dem Raum Regensburg antreibt: Sängerin Anita Dotzauer, die beiden Gitarristen Stefan Althammer und Gerd Plechinger sowie Bassist Andreas Gerl erwecken die musikalische Klangwelt der 30er und 40er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wieder zum Leben. Und wie man sich nur unschwer vorstellen kann, ist ihre Musik stark von Gypsy-Swing eines Django Reinhardt beeinflusst. Doch wildert das Ensemble auch in den Musikstilen Blues, Swing, Latin und Bossa - eben in allem, was die legendären "goldenen Jahren" ausmachen.
Karten gibt es zum Beispiel in der Touristen-Information in der Rathauspassage und im Sekretariat der Sing- und Musikschule.