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"Saatgutbox" bei Obstbörse
NEUMARKT. Am Informationsstand des Landratsamtes wird im Rahmen der "Obstbörse" am Samstag zum ersten Mal eine "Saatgutbox" aufgestellt.Die Initiative ,Saatgutbox' versteht sich als ein Kunstprojekt und will darauf aufmerksam machen, wie wertvoll Saatgut ist und dass es aus diesem Grund Allgemeingut bleiben muss - also frei zugänglich für alle.
Während der Obstbörse von 9 bis 14 Uhr darf jeder Saatgut entnehmen, aber auch überflüssiges Saatgut von zu Hause oder selbst geerntetes Saatgut von Blumen und Gemüse hineinlegen. Es findet also ein anonymer Tausch statt, der an keinerlei Bedingungen geknüpft ist.
Natürlich wäre es schön, wenn die Box nicht auf einmal geräubert und nur gesunde und auch beschriftete Samen hineingegeben würden, heißt es von den Veranstaltern. Aber das liege in der Verantwortung eines jeden Einzelnen und "eben nicht in der Verantwortungslosigkeit großer Saatgutmultis". Die würden über ihre Lobby die nationale Gesetzgebung rund um die Vermehrung und den Handel mit Saatgut beeinflussen und so zum Beispiel den Erhalt von alten und uneinheitlichen, aber freiabblühenden Landsorten behindern.
Übriges Saatgut wird der Initiative des Hofes Ulenkrug zur Verfügung gestellt. Der ist in ein Netzwerk eingebunden, das Saatgutspenden nach Syrien weiterleitet. Gesucht werden größere Mengen von ökologischem Saatgut von Gemüsen, die in Syrien bekannt sind und angebaut werden können: Zwiebeln, Möhren, Tomaten, Paprika, Auberginen (kleine Sorten), Salat, Spinat, Bohnen, Saubohnen, Okra, Gurken, Zucchinis, Petersilie und Koriander.
Das Saatgut wird mit englischen und arabischen Etiketten versehen und über die Kanäle des Netzwerks nach Syrien verschickt.
13.10.17
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