Bauarbeiter stehen täglich im Diesel-Dunst. Anders als bei Autos ist ein Rußpartikelfilter jedoch nicht
vorgeschrieben
NEUMARKT. Viele der 3650 Bauarbeiter im Landkreis Neumarkt stehen täglich in nicht ungefährlichem Diesel-Dunst, warnt die Bau-Gewerkschaft.
Anders als bei Autos sei für Baumaschinen ein Rußpartikelfilter nicht
vorgeschrieben, hieß es. Die IG Bau fordert jetzt verpflichtenden Filter für Bagger & Co.
Baustellen im Landkreis Neumarkt sollen rußfrei werden: Die
IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) hat vor der Gesundheitsgefährdung durch Diesel-
Baumaschinen gewarnt. "Egal ob Bagger, Walze oder Radlader - die Dieselrösser vom
Bau sind ein riesiges Umwelt- und Gesundheitsproblem", sagt Christian Lang. Nach
Einschätzung des Bezirksvorsitzenden haben Bauarbeiter ein besonders hohes
Risiko für Lungen- oder Kreislauferkrankungen.
Die IG Bau Oberpfalz fordert deshalb eine Rußpartikelfilter-Pflicht für die Baubranche.
"Bei Diesel-Autos ist ein Filter schon seit zehn Jahren vorgeschrieben. Derzeit wird
zudem über die Verschärfung der Abgasnormen diskutiert. Es kann nicht sein, dass
man auf der anderen Seite bei den besonders großen Luftverpestern wie Radladern
beide Augen zudrückt", kritisiert Lang.
Ein verpflichtender Rußpartikelfilter sei ein wichtiger Beitrag zum Arbeitsschutz für die
rund 3.650 Bauarbeiter im Landkreis Neumarkt. "Sie stehen täglich im
Diesel-Dunst und atmen Emissionen ein, die nicht nur krebserregend sind, sondern
auch bis zum Herzinfarkt führen können", sagtr der Gewerkschafter. Auch
Anwohner von Baustellen würden durch den flächendeckenden Einsatz von Filtern
wirksam geschützt. In manchen Städten machten ungefilterte Dieselabgase von
Baumaschinen bis zu einem Viertel aller Stickoxid-Emissionen aus, so die Gewerkschaft.
Zwar gebe es bereits eine finanzielle Unterstützung für Unternehmer, die nachträglich
einen Partikelfilter einbauen lassen. Bis zu 2000 Euro können sie dafür von der
Berufsgenossenschaft Bau bekommen. "Doch um wirklich eine bessere Atemluft zu
erreichen, reicht das nicht aus. Der Staat muss - wie heute schon in der Schweiz - den
Partikelfilter vorschreiben und per Nachrüstprämie oder direkten Zuschüssen für die
Neuanschaffung flankieren", fordert Lang.