Zum Impfen ist es auch jetzt noch nicht zu spät. Auf unserem Archiv-Foto läßt sich
Landrat Gailler im Gesundheitsamt eine Grippeimpfung verpassen
NEUMARKT. Das Neumarkter Gesundheitsamt spricht von einer "dramatischen Ausbreitung" der Virus-Grippe im Landkreis Neumarkt.
Nachdem in den vergangenen Wochen lediglich vereinzelt Virusgrippe-Erkrankungen dem Gesundheitsamt gemeldet wurden, wird seit der siebten Kalenderwoche ein sehr großer Anstieg an Influenza-Meldungen beobachtet, hieß es.
Die gemeldeten Influenzafälle betreffen jedoch nur Labormeldungen. Die tatsächliche Anzahl der an Influenza erkrankten Patienten liegt sicherlich wesentlich höher. Aktuell erkranken im Landkreis Neumarkt geschätzt täglich etwa 200 Patienten, teilte der Chef des Gesundheitsamtes Medizinaldirektor Dr. Werner Richter mit.
Bei der Virusgrippe (Influenza) handelt es sich um ein schweres Krankheitsbild mit plötzlichem Krankheitsbeginn mit hohem Fieber sowie typischen Symptomen wie Hals´schmerzen, Husten, heftige Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen sowie teilweise lebensbedrohlichen Komplikationen wie zum Beispiel einer Lungenentzündung.
Die derzeitige Influenza-Epidemie wird ganz überwiegend durch einen Influenza B-Typ ausgelöst, der jedoch im Impfstoff für 2017/2018 nicht abgebildet war. Vielleicht ist dies auch der Grund dafür, dass derzeit die Grippewelle mit großer Heftigkeit grassiert, hieß es.
Da der weitere Verlauf der Influenza-Epidemie noch nicht absehbar ist, sei auch zum jetzigen Zeitpunkt eine Impfung noch zu empfehlen, jedoch mit einem verbesserten Impfschutz, der auch den aktuellen Influenza-Typ beinhaltet. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Die Impfung wirkt nach zehn bis 14 Tagen.
Impfen lassen sollten sich insbesondere chronisch kranke Menschen, Menschen ab dem 60. Lebensjahr sowie Schwangere. Wichtig ist eine Impfung auch für medizinisches Personal und Pflege-personal in Krankenhäusern und Pflegeheimen, denn diese Personen stellen bei einer Erkrankung eine ideale Möglichkeit für eine Weiterverbreitung dar.
Es handelt sich bei den Influenzaviren um Erreger, die über Tröpfchen beim Husten und Niesen oder auch über die Hände beim Händekontakt übertragen werden.
Das A und O ist daher in der derzeitigen Grippe-Zeit ein häufiges Händewaschen und soweit möglich, sollte vorübergehend auf das übliche Händeschütteln verzichtet werden, sagte Richter.
Bei Erkältungen mit Niesattacken sollte am besten in einen Ärmel und nicht in die Hände geniest werden. Größere Menschen-Ansammlungen sollten, soweit möglich, vermieden werden.
Um sich zu schützen, sollte man auch auf eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung achten. Insbesondere Vitamin C in Zitrusfrüchten sowie in der roten Paprika enthalten, dient der Stärkung des Immunschutzes.