Sechs Automaten wurden bereits gesprengt - hier in Eichstätt
Foto: LKA
NEUMARKT. Etliche Sprengstoff-Attacken auf Fahrkartenautomaten beschäftigen das Landeskriminalamt. Begonnen hat die Serie an der Landkreisgrenze.
Am 6. Februar flog nahe der Neumarkter Landkreisgrenze an der S-Bahn-Haltestelle Oberferrieden der erste Automat in die Luft, nachdem eine S-Bahn aus Neumarkt unmittelbar zuvor die Haltestelle verlassen hatte (wir berichteten). Schon damals suchte die Polizei nach Zeugen aus dem Raum Neumarkt. Inzwischen gab es fünf weitere Sprengstoff-Attacken auf Fahrkartenautomaten, teilte das Landeskriminalamt am Montag mit.
In den Nächten am letzten Wochenende kam es in Eichstätt und Neuhof an der Zenn zu zwei weiteren
Sprengungen, die der bayernweiten Serie zugeordnet werden
müssen, hieß es.
In der Nacht auf Sonntag hörte ein Fahrdienstleiter der Deutschen Bahn
gegen 2.30 Uhr laute Geräusche vom Bahnsteig des Haltepunkts Wasserzell bei Eichstätt und sah kurz darauf eine männliche Person, die einen brennenden Gegenstand
in der Hand hielt.
Als der 51jährige Bahn-Mitarbeiter den Unbekannten verfolgte, explodierte am Bahnsteig der
Fahrkartenautomat und schleuderte den Fahrdienstleiter zu Boden. Der Mann hörte
noch ein Fahrzeug wegfahren, konnte aber keine weiteren Details erkennen.
Der Fahrdienstleiter wurde durch den Sturz leicht verletzt.
Am Automat entstand ein Sachschaden von rund 30.000 Euro. Beute erlangten die Täter
nicht.
In der Nacht auf Montag entdeckte ein Fahrgast gegen 5.30 Uhr am
Bahnhaltepunkt Adelsdorf in Neuhof an der Zenn, Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim, dass auch hier der Fahrkartenautomat aufgesprengt ist.
Auch hier entstand ein Sachschaden von rund 30.000 Euro.
Inzwischen ermittelt das Bayerische Landeskriminalamtes in sechs
gleichgelagerten Fällen:
6.Februar, 5 Uhr: Burgthann
9.Februar, 5.10 Uhr: Weißenohe
16.Februar, 03.45 Uhr: Grub bei Poing
25.Februar, 3.05 bis 5.20 Uhr: Grub bei Poing
4.März, 2.30 Uhr: Eichstätt
5.März, 5.30 Uhr: Neuhof an der Zenn
Das Bayerische Landeskriminalamt sucht weiterhin dringend Zeugen, die an einem der
Tatorte Beobachtungen gemacht haben.
Insbesondere diese Fragen sind dabei von besonderem Interesse:
Wer hat die Sprengung der DB-Automaten mitbekommen und kann Angaben über die genauen Tatzeiten machen?
Wem sind in den frühen Morgenstunden im Bereich der Bahnhöfe Personen oder Fahrzeuge aufgefallen?
Wer hat im Vorfeld in der näheren Umgebung Wahrnehmungen gemacht, die im Zusammenhang mit der Sprengung des Fahrkartenautomaten stehen könnten?
Wem sind Personen oder Sachen aufgefallen, die blaue Farbanhaftungen aufweisen?
Wer kann sonst sachdienliche Hinweise zur Tat oder den Täter/Tätern geben?
Hinweise nimmt das Bayerische Landeskriminalamt unter Telefon 089/1212-0 entgegen.