Die Tibet-Flagge erinnert am Sophie-Scholl-Platz an den Volksaufstand von 1959
NEUMARKT. Einige Tage weht in Berg vor dem Rathaus am Sophie-Scholl-Platz die Schneelöwen-Flagge, die am Samstag von Mitarbeitern des gemeindlichen Bauhofs am sogenannten Tibet-Tag gehisst wurde.
1949/1950 wurde das souveräne Tibet von der Volksrepublik China völkerrechtswidrig besetzt und 1951 annektiert, erklärte dazu Bürgermeister Helmut Himmler. Der verzweifelte Widerstand des tibetischen Volkes gegen die Okkupanten fand am 10. März 1959 in einem Aufstand in Lhasa, der tibetischen Hauptstadt, seinen tragischen Höhepunkt. Tausende von Tibetern kamen dabei ums Leben.
Himmler betonte am geschichtsträchtigen Sophie-Scholl-Platz, dass das Schicksal der Menschen in Tibet jeden Menschen betreffe. Man dürfte Unrecht, Unterdrückung und Missachtung der Menschenrechte niemals gleichgültig hinnehmen - wo immer dies auch geschehe.
Sophie-Scholl - deren 75. Todestag man am 22. Februar mit Schülern der Schwarzachtal-Mittelschule Berg gedacht hat - habe das nicht teilnahmslos hingenommen wie auch der Dalai Lama und das tibetische Volk. Jedes Volk habe das Recht auf Selbstbestimmung und das werde auch für das tibetische Volk eines Tages wieder gelten. In den Gesellschaften der „freien Welt“ solle demzufolge so oft wie möglich auf niemals akzeptables Unrecht hingewiesen werden. Dies sei letztlich Ausdruck von selbstverständlichen Menschenpflichten.
Die Gemeinde Berg beteiligt sich daher seit vielen Jahren regelmäßig am „Tibet-Tag“.