In Dasswang wurde von den Mitgliedern der Ortsgruppe Seubersdorf ein neuer Krötenzaun aufgestellt
Foto: Klara Grönninger
Der Tod lauert auf der Straße
Foto: Herbert Stadelmann
NEUMARKT. Während noch bis vor kurzem der gefrorene Boden den Aufbau der Amphibienschutzzäune entlang der Straßen verhinderte, lockt nun der sehr rasche Temperaturanstieg Kröten, Frösche und Molche aus den Winterquartieren.
Rund 6000 freiwillige Helfer des Bundes Naturschutz begannen daher mit dem Aufbau von Amphibienzäunen an Straßen. Das rettet jährlich 500.000 bis 700.000 Amphibien das Leben, hieß es. Die Naturschützer baten Autofahrer um erhöhte Aufmerksamkeit.
Mit den ersten warmen Tagen und frostfreien Nächten machen sich die Amphibien in den Abend- und Nachtstunden auf den Weg zu ihren Laichgewässern, hieß es von den Naturschützern. Ab einer nächtlichen Temperatur von etwa fünf Grad und insbesondere bei regnerischem Wetter sind die fortpflanzungsbereiten Tiere dann massenweise unterwegs.
Deshalb sind in den nächsten Wochen wieder die ehrenamtlich Aktiven des Bundes Naturschutz an Straßenrändern unterwegs, kontrollieren jeden Abend und oft auch morgens die Fangzäune und bringen die eingesammelten Tiere sicher auf die andere Straßenseite.
„Bis Ende April muss man auf unseren Straßen mit den Amphibien rechnen und mit Menschen, die zu deren Schutz in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind“, sagte Kreisvorsitzender Josef Guttenberger.
Im Kreisgebiet befinden sich Amphibienzäune bei Deining, Pirkach, Meilenhofen, Mühlbach, Burggrießbach, Unterrohrenstadt, Mauertsmühle, Frickenhofen, Danlohe, Weichselsteinweg , Erbmühle und Daßwang. An den Übergängen bei Deining und der Erbmühle können durch eine großzügige Unterstützung der Gemeinde Deining und der Stadt Berching mit neuen Zäunen die ziemlich maroden alten Rückhaltesysteme ausgetauscht werden.
Bei der Erbmühle wurde in den vergangenen drei Jahren der betreffende Streckenabschnitt in der Nacht gesperrt, was allerdings nicht von allen Autofahrern akzeptiert worden ist. Heuer soll überprüft werden, ob dieser sogar landesweit bedeutsame Übergang darunter gelitten hat.
Josef Guttenberger wünscht sich, dass die Krötenrettung im Landkreis an all diesen Strecken auch in Zukunft weiter geht: „Über die Jahrzehnte konnten wir zigtausende Kröten und Frösche vor dem Verkehrstod retten". Allerdings seien viele Helfer in die Jahre gekommen. Man hoffe, dass irgendwann die Betreuung der Zäune auch von Jüngeren übernommen wird, hieß es.
Wer übrigens eine Stelle entdeckt, an der viele Amphibien überfahren wurden und an der kein Schutzzaun errichtet ist, kann dies per Email neumarkt@bund-naturschutz.de oder per Telefon 09181-21578 melden.. Ehrenamtliche der Kreisgruppe Neumarkt werden den Straßenabschnitt dann schnellstmöglich untersuchen.