Amberg: 93jährige Juwelierin ermordet !

Katharina Koller
AMBERG. Eine 93jährige Schmuckhändlerin wurde in Amberg offenbar Opfer eines Raubmordes !
Die verwitwete Ambergerin Katharina Koller, die trotz ihres hohen
Alters
ein Uhren- und Schmuckgeschäft in der Amberger Altstadt betrieb, wurde
am
Sonntagfrüh, gegen 9.45 Uhr, von einer Angehörigen, die nach ihr sehen
wollte, leblos aufgefunden. Der hinzugerufene Notarzt konnte nur noch
den
Tod feststellen. Die Spuren am Tatort deuten darauf hin, dass die
Frau gewaltsam ums Leben gekommen ist.
Die Kripo Amberg bildete nach Bekanntwerden eine Soko und nahm sofort
die
Arbeit am Tatort auf. Wenige Zeit später trafen Rechtsmediziner aus
Erlangen ein. Nach einer ersten Bewertung der Tatortspuren dürfte die
Geschäftsfrau durch starke Gewalt gegen den Kopf getötet worden sein.
Die
Umstände im Geschäft und in der Wohnung in den oberen Stockwerken deuten
darauf hin, dass der Unbekannte alles durchsucht hat. Es dürfte somit
ein
Raubmord vorliegen. Ob was entwendet wurde, steht zur Stunde noch nicht
fest.
Noch in den Nachmittagsstunden wurde das Opfer im Amberger Klinikum von
den
Rechtsmedizinern obduziert. Hier konnte als Todesursache zweifelsfrei
massive stumpfe Gewalt auf den Kopf festgestellt werden.
Bisher steht fest, dass die 93jährige Frau nach dem Versterben ihres
Mannes
vor 15 Jahren das kleine Schmuck- und Uhrengeschäft alleine
weitergeführt
hat. Sie wollte den Kontakt zur Bevölkerung nicht verlieren. Am
Samstag dürfte sie wie üblich ihr Geschäft geöffnet und gegen 12 Uhr
geschlossen haben. Letztmals lebend gesehen wurde die Frau vom Ehemann
der
Nichte, der ihr zwischen 10 und 12 Uhr Lebensmittel angeliefert hat.
Die Tat
dürfte also um die Mittagszeit bis in die frühen Nachmittagsstunden des
Samstags geschehen sein. Die Nichte hat, wie üblicherweise, die 93jährige
Frau am Sonntagvormittag angerufen. Nachdem sie sich nach mehrmaligen
Versuchen nicht gemeldet hat, hat sie nach der Frau gesehen und fand sie
leblos auf. Darüber hinaus liegen der Polizei derzeit keine
detaillierten
Erkenntnisse über den weiteren Tagesverlauf vor.
Die Polizei ist in diesem Fall ganz besonders auf die Mithilfe der
Bevölkerung angewiesen, um das schreckliche Verbrechen aufzuklären.
Insbesondere ist von Interesse:
- Wer hat im Verlauf des Samstages auf der Paulanergasse vor dem Geschäft Beobachtungen gemacht, die für die Ermittlungen wichtig sind?
- Wer kann Angaben über etwaige Kunden machen oder hat selbst das Geschäft am Samstag aufgesucht?
- Hat jemand im Vorfeld verdächtige Beobachtungen bei dem Schmuckgeschäft gemacht?
- Die Polizei geht davon aus, dass der Täter bei seiner Flucht blutverschmiert gewesen sein muss. Deshalb ist es von Bedeutung, ob jemand eine Person mit Blutanhaftungen im Bereich des Tatortes gesehen hat oder Hinweise auf eine Person geben kann, die blutverschmiert irgendwo aufgetaucht ist. Es könnte durchaus möglich sein, dass er Kleidungsstücke entsorgt oder in eine Reinigung gegeben hat.
Hinweise an die Kriminalpolizei in Amberg unter
der
Telefonnummer 09621/890-245.
23.07.06
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