Amberg: Radkappendieb geschnappt (Foto)
Amberg. Die Amberger Polizei hat vor wenigen Wochen die Serie von
Radkappendiebstählen im Zentrum von Amberg, die sie monatelang in Atem
hielt, aufgeklärt und einen 37jährigen Mann aus dem Landkreis festgenommen.
Seit März diesen Jahres hatte er von 52 Autos , vorwiegend des Fabrikats VW,
die Radzierringe im Wert von rund 5000 Euro, entwendet und im Internet versteigert. Weiteres
umfangreiches Diebesgut, das aus anderen Straftaten herrührt, wurde bei
einer Hausdurchsuchung aufgefunden und sichergestellt. Der Gesamtschaden,
den er durch seine Straftatenserie verursacht hat, beträgt bisher etwa
16.000 Euro.
Über Monate hinweg verübte ein Unbekannter fast ausschließlich auf
Parkplätzen um die Innenstadt von Amberg Diebstähle von Original
VW-Radkappen. Relativ rasch war für die Polizei klar, dass immer der
gleiche Täter dahinter steckte.
Über viele Wochen hinweg wurden deshalb mit einer Vielzahl von Beamten die
relevanten Tatörtlichkeiten
gezielt überwacht. Die umfangreichen Maßnahmen führten letztendlich zum
Erfolg. Am 19 Juli gegen Mittag schnappte die Falle zu. Die Fahnder nahmen
einen 37-Jährigen aus dem Landkreis bei einem erneuten Diebeszug auf einem
Parkplatz neben der Georg- Hilbenz-Straße, vorläufig fest.
In seinem Firmenfahrzeug, das er für die Straftaten immer benutzte,
stellten die Ordnungshüter zwei geklaute Sätze VW-Radkappen sicher.
Bei einer Hausdurchsuchung staunten die Beamten nicht schlecht. Auch hier
stießen sie u. a. auf eine große Anzahl von Radkappen. Viele davon waren
bereits zum Versand verpackt und bereit gelegt. Außerdem stellten sie
diverse Werkzeugmaschinen und Arbeitsmaterialien, die der 37-Jährige über
längere Zeit hinweg bei seinem Arbeitgeber "mitgehen" hat lassen, sicher.
Das weiter aufgefundene Diebesgut hat einen Gesamtwert von 13300 Euro.
Bei den umfangreichen Vernehmungen zeigte sich der Tatverdächtige geständig
und sehr kooperativ. Er half in mehreren Fällen den Beamten dabei, das
sichergestellte Diebesbeute wieder an die rechtmäßigen Eigentümer
herauszugeben.
Zudem hat er teilweise für Schadensbegrenzung gesorgt und an einige
Geschädigte Rückzahlungen geleistet.
Überwiegend will der 37-jährige Täter die Straftaten aus Langeweile begangen
haben. Er räumt aber auch ein, dass er hierdurch leicht an Bargeld gelangen
konnte. Seine Vorliebe für Original-VW-Radkappen begründete er damit, dass
diese am besten zu verkaufen waren.
Der Durchschnittswert für einen geklauten Radzierringsatz betrug bis zu 100
Euro. Die Diebesware versteigerte er ausschließlich über einen
e-mail-Account im Internet. Umfangreiche, langwierige Auswertungen im
Internet ergaben nun, dass der Täter seit April diesen Jahres 75
Radkappensätze zur Versteigerung eingestellt hat und dabei über 2000 Euro
erzielte.
Hinzu kommen über 30 weitere Versteigerungen von Arbeitsmaterialien, wie
z.B. Lacke und Schleifpapier, die er bei seinen weiteren kriminellen
Machenschaften in seinen Besitz gebracht hat. Hier erzielte er mehrere
hundert Euro.
Der 37-Jährige wurde nach den Vernehmungen, bei denen er ein umfassendes
Geständnis ablegte und einer erkennungsdienstlichen Behandlung nach
Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Amberg am Tag der Festnahme wieder
auf freien Fuß entlassen. Die Ermittlungen laufen noch weiter.
10.10.05
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