Ihr Artikel "Glücksbringer wünschten Neujahr" berichtet nicht von einer der üblichen Neujahrsgratulationen der Schlotfeger. Diesmal stehen die Zeichen auf Sturm.
Die EU und einige Bundesländer haben dem Monopol der Schornsteinfeger in Berlin den Kampf angesagt. Statt den textilen Schlotfegern wird dem Dienstherrn ein Geschenkkorb überreicht. Landrat Albert Löhner soll es nun richten, daß der althergebrachte Kehrbezirk, ihre ertragreiche Pfründe, erhalten bleibt.
Bisher scherte sich niemand darum, wie es den gebeutelten "Schornsteinbetreibern" zumute war, wenn für das sinnlose Abkratzen ihrer blitzsauberen Kaminwände hohe Gebühren verlangt wurden. Mit abschreckenden, aber fragwürdigen, hohen Gebühren in liberalisierten Schweizer Kantonen spielen sich die deutschen Schlotfeger nun als billiger Jakob auf.
Nur noch die wenigsten Kamine sind kehrbedürftig! Sie bleiben sauber, sofern sie Öl- oder Gasfeuerungen dienen. Wozu benötigen wir auch noch die häufigen Abgaskontrollen? Schauen wir uns doch bei unseren westlichen Nachbarn um. Dort funktioniert es ohne den enormen Aufwand, den uns strenge Gesetze und Verordnungen auferlegen.
Unser Schornsteinfegermonopol dient weniger der Feuersicherheit und der sauberen Umwelt. Sie dient dem Erhalt der 8.000 deutschen Schlotfegerbetriebe. Eine derartige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ist nicht billig. Samt seiner aufwendigen Bürokratie verschlingt sie bundesweit im Jahr etwa 2 Milliarden Euro. Das können wir uns nicht noch länger leisten. Die Gaslaternenanzünder und die Heizer auf der E-Lok wären auch noch so gerne geblieben; mußten sich aber nach einem anderen Job umsehen.