neumarktonline Dokumentation
Verleihung der
Ehrenbürgerwürde
an Pfarrer i. R.
Kaspar Hirschbeck
Liebe Bürgermeisterkollegen Frau Dorner und Herr Düring,
meine sehr geehrten Damen und Herren Stadträte,
sehr geehrter Herr Pfarrer Hirschbeck!
Wenn ich beim Ehepaar Donauer von Spuren gesprochen habe, die sie mit ihrem
herausragenden Engagement gesetzt haben, so gilt dies in gleicher Weise für
Sie, sehr geehrter Herr Pfarrer Hirschbeck.
Auch Sie haben Spuren in geistlicher und baulicher Hinsicht in unserer Stadt
hinterlassen.
Es sind deutliche und weithin sichtbare Spuren, die Sie in Ihrem
26jährigen Wirken als Stadtpfarrer der Pfarrei St. Johannes in Neumarkt
hinterlassen haben.
Sie waren ein eifriger und guter Seelsorger,
Sie haben den Menschen viel Trost, Kraft, Mut und Halt gegeben,
und Sie haben das Priesteramt stets als Berufung aufgefasst.
Wenn wir im Jahr Ihres 80. Geburtstages auf die großen Leistungen
zurückblicken, die Sie in Neumarkt bewerkstelligt haben, so sind dies neben
dem geistlichen Wirken vor allem auch bauliche Leistungen, die viele mit Ihnen
und Ihrer Amtszeit verbinden.
Schon kurz nach Ihrem Amtsantritt haben Sie zum Beispiel die Renovierung der
Wallfahrtskirche Mariahilf in Angriff genommen und damit einem der
Wahrzeichen unserer Stadt zu neuer und glanzvoller Bedeutung verholfen.
Auch die Filialkirchen St. Jobst und St. Pius in der Hasenheide erforderten
bauliche Maßnahmen.
Eine große Herausforderung haben Sie dann Anfang der 80er Jahre
angenommen.
An der Ringstraße sollte das neue Pfarrzentrum entstehen und wir alle wissen,
dass und wie erfolgreich dieses Vorhaben umgesetzt wurde.
Das Johanneszentrum gehört heute fest zu unserer Stadt dazu und ist zu einer
beliebten und viel genutzten Einrichtung geworden.
Auch das Caritasaltenheim St. Johannes auf dem gleichen Areal an der
Ringstraße ist Ihnen zu verdanken, sehr geehrter Herr Pfarrer Hirschbeck.
Diese segensreiche Einrichtung ist aus dem Betreuungsangebot in unserer Stadt
nicht mehr wegzudenken und wird von unseren älteren Mitbürgerinnen und
Mitbürger geschätzt.
Wie sehr Sie sich um alle Bereiche des Lebens in unserer Stadt verdient
gemacht haben, zeigt die Tatsache, dass Sie auch bei der Betreuung der Kinder
für eine Ausweitung des Kindergartenangebotes gesorgt haben.
Denn Sie hatten mit Ihrer Pfarrei nicht nur drei Kindergärten zu betreuen, Sie
haben den Kindergarten St. Elisabeth an der Eichendorfstraße Sie in Ihrer
Amtszeit neu erbauen lassen und so einen weiteren Meilenstein Ihres
segensreichen Wirkens gesetzt.
Wenn man sich die Liste Ihrer vielfältigen und verschiedenartigen Engagements
alleine in baulicher Hinsicht in unserer Stadt betrachtet, so scheint es, als sei
Ihre Kraft unermesslich gewesen und Ihr Einsatz unermüdlich, ja als ob an
Ihnen ein Stadtbaumeister verloren gegangen sei.
Vielleicht mag es ja damit zusammenhängen, dass Sie Ihre Aufgabe als Priester
stets in einer Art gesehen und verwirklicht haben, die einer meiner
Amtsvorgänger – Sie, sehr geehrter Herr Altoberbürgermeister Romstöck -
einmal so formuliert haben.
Sie haben gesagt, dass Pfarrer Hirschbeck sein Amt mit "Geradlinigkeit,
Zuverlässigkeit, Gewissenhaftigkeit und Exaktheit" ausgeübt hat.
Vielleicht hängt Ihr großes Engagement für Neumarkt und die Menschen dieser
Stadt aber auch damit zusammen, dass Sie hier in Neumarkt 1972 nach Ihrer
Zeit als Militärpfarrer und Militärdekan neue, dauerhafte Wurzeln geschlagen
haben.
Schließlich haben Sie schon vor zehn Jahren zu Ihrem 70. Geburtstag bekannt:
"Neumarkt ist mir zur Heimat geworden."
Diese, Ihre Heimat, haben sie maßgeblich mitgestaltet und - das darf man mit
Fug und Recht behaupten - bereichert.
Es ist unsere aufrichtige Hochachtung wert, was Sie auf den verschiedensten
Feldern der Seelsorge und in baulicher Hinsicht geleistet haben.
Was Sie aber in Bezug zur Stadtpfarrkirche St. Johannes ins Werk gesetzt
haben, setzt dem Ganzen noch die Krone auf.
Denn Sie haben mit großem finanziellen Aufwand und unermesslich großem
persönlichen Einsatz dafür gesorgt, dass die Stadtpfarrkirche als
unverwechselbares Wahrzeichen unserer Stadt aufgewertet wurde und wieder zu
einem architektonisch wie historisch bedeutsamen Bauwerk unserer Stadt
geworden ist.
Sie haben gigantische Instandsetzungsarbeiten in Gang gesetzt, die erst nach
über achtjähriger Bauzeit abgeschlossen werden konnten.
Die schweren Kriegsschäden sollten dabei genau so wie die Folgen der
Umweltverschmutzung beseitigt werden, der Innenraum verbessert und viele
technische Details auf neuen Stand gebracht werden.
Aber es war mehr als nur eine bloße bauhandwerkliche Sanierung.
Was unter Ihrer Leitung vorgenommen wurde, war eine völlige Neuausrichtung
und Aufwertung der bestehenden Kirche, die als unsere Stadtpfarrkirche seither
in einem besonderen Glanz und mit einer ganz eigenen Schönheit zu den
markantesten Bauwerken unserer Stadt gehört, auch wegen der von Ihnen
vorgenommenen Änderungen im Innenraum.
Die künstlerisch wertvollen Buntglasfenster, für die Sie selber das theologische
Programm entwickelt haben, sind da genau so zu nennen wie der Isenheimer
Altar, der neugotische Hochaltar aus Rain am Lech, die neue aus Eichenholz
gefertigte Empore mit der Mathis-Orgel oder der von Theo Fleckhaus neu
geschnitzte Marienaltar.
Dies alles gibt unserer Stadtpfarrkirche St. Johannes ihren unverwechselbaren
und individuellen Charakter, es macht sie einmalig.
Die Arbeiten und die Veränderungen an der Kirche St. Johannes summierten
sich letztlich auf rund 18 Millionen DM.
Allein diese Summe verdeutlicht zusammen mit der achtjährigen Bauzeit, um
welch große Maßnahme es sich dabei gehandelt hat.
Wie sehr Sie, sehr geehrter Herr Pfarrer Hirschbeck dabei mit Nachdruck und
auch mit Unverdrossenheit ans Werk gegangen sind, lässt sich gar nicht
darstellen.
Und dass Sie in die Sanierung der Stadtpfarrkirche St. Johannes auch große
Teile Ihres Privatvermögens gesteckt haben, spricht wohl für sich.
Ihr Schaffen, sehr geehrter Herr Pfarrer Hirschbeck, ist ein großer und nicht in
Worte zu fassender Verdienst für die Pfarrei, für die Diözese und auch für
unsere Stadt Neumarkt.
Nachdem Sie 1994 bereits das Bundesverdienstkreuz am Bande und 1995 die
Goldene Stadtmedaille der Stadt Neumarkt erhalten haben, wollen wir heuer im
Jahr Ihres 80. Geburtstages Ihr ganzes Lebenswerk in unserer Stadt würdigen.
Sehr geehrter Herr Pfarrer Hirschbeck,
Sie haben im Rahmen Ihrer 26 Jahre als Pfarrer der Pfarrei St. Johannes
segensreich und zukunftsweisend gewirkt.
Die Johanneskirche und die Wallfahrtskirche, das Johanneszentrum, das Caritas-
Altenheim oder der Kindergarten St. Elisabeth genauso wie andere Gebäude der
Pfarrei tragen maßgeblich Ihre Handschrift.
Sie haben darüber hinaus für die Überarbeitung des Passionspieltextes der
Aufführung 1984 bis 1989 gesorgt und Sie waren als Geistlicher vielen
Neumarkterinnen und Neumarkern ein guter und hilfreicher Begleiter durchs
Leben.
Nicht zuletzt haben Sie beim Katholischen Deutschen Frauenbund Neumarkt,
dessen Bestehen seit 90 Jahren wir heuer begehen, 25 Jahre als Geistlicher
Beirat gewirkt.
Ihr Leben haben Sie Gott geweiht, Ihr Schaffen aber in den Dienst auch der
Menschen und unserer Stadt gestellt.
Sie haben sich dabei größte Verdienst erworben.
Aus diesem Grund hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 27. November 2008
beschlossen,
Sie, sehr geehrter Herr Pfarrer Hirschbeck,
mit der
Ehrenbürgerwürde der Stadt Neumarkt
auszuzeichnen.
Ich gratuliere Ihnen persönlich und im Namen des ganzen Stadtrates ganz
herzlich zur Ehrenbürgerschaft.
Ich darf Ihnen nun die hohe Auszeichnung verleihen, verbunden mit unseren
besten Wünschen für die Zukunft.
Thomas Thumann
Oberbürgermeister