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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

"Billiger Strom für Bedürftige"

NEUMARKT. Für die Stadträte der Freien Liste Zukunft (FLitZ) und der Grünen im Neumarkter Rat ist eins klar: "Bevor wir uns über billige Strom-, Gas- und Wasserlieferungen für die neue Stadthalle unterhalten, müssen wir uns um die Bedürftigen in Neumarkt kümmern".

Dies fordern die Stadträte von FLitZ und den Grünen und die Wählergemeinschaft der Freien Liste Zukunft e.V. in einem Antrag an die Stadt und einer entsprechenden Presseerklärung. Bezug nimmt man dabei auf Äußerungen in der Stadtratssitzung am 3.März. Es wurde nämlich aus Führungskreisen der Stadt angesprochen, dass der Energieverbrauch in der noch zu bauenden Stadthalle "riesig" sein werde und man sich daher günstige Konditionen von den Stadtwerken erhoffe.

In einem Antrag an den Oberbürgermeister wird nun an die Stadträte appelliert, doch zu überlegen, ob es grundsätzlich möglich wäre, Sozialhilfeempfängern,Beziehern des Arbeitslosengeldes II (ALG II) und Rentnern mit entsprechend niedriger Rente günstigere Bedingungen beim Bezug von Energie und Wasser bei den Stadtwerken einzuräumen. Erschreckend sei nämlich mittlerweile die Zahl der Betroffenen allein der ersten zwei genannten Gruppen in Neumarkt: Auf Behördenseite zähle man etwa 900 Haushalte mit ALG II und um die 100 Sozialhilfeempfänger.

"Härte" würde auch offenbar, wenn man sich die gewährten Bezüge für diese Personen vor Augen führt. So müsse ein Alleinstehender mit 345 Euro im Monat leben und an Unterkunftskosten stünden ihm bis zu 325 Euro zu. "Was mag in diesen Menschen, die in den meisten Fällen sicher ohne eigenes Verschulden in eine derartig missliche Lage gekommen seien, vorgehen, wenn sie von den finanziellen Größenordnungen einer Stadthalle hören und von der Forderung, dass hierfür auch noch günstigere Energiekosten gewährt werden sollen?", heißt es in der Presse-Mitteilung. Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky steht auf dem Standpunkt, "dass die vielen minderbemittelten Menschen in Neumarkt in ihrer Gesamtheit eigentlich ebenfalls viel Energie brauchen, dies allerdings nicht zum Vergnügen, sondern um überhaupt leben zu können". Sie müssen nach Meinung des FLitZ-Stadtrats "also allemal Vorrang haben vor Vergünstigungen für ein Luxusobjekt, wie zum Beispiel die Stadthalle".

Der OB und die Verwaltung sollen auf Antrag der FLitZ- und der Grünen Räte prüfen, ob in Neumarkt ein in Deutschland eventuell einmaliges Modell installiert werden könne, mit dem Inhalt, günstigere Tarife oder Zuschüsse bei Energie- und Wasserbezug für Sozialhilfe- und ALG II-Empfänger und für Bezieher von "Mini-Renten" zu gewähren. Bei entsprechendem Willen ließe sich sicher " solch ein sozialer und christlich orientierter Weg finden", so heißt es wörtlich in dem angesprochenen Antrag, "auch, weil im Jahr 2005 bei den Stadtwerken ohnedies wieder mit erheblichen Überschüssen gerechnet wird".
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