ISSN 1614-2853 5. Jahrgang

"Brandbrief" an den Verkehrsminister

NEUMARKT. Der Planfeststellungsbeschluss ist da - aber das nötige Geld vom Bund fehlt. So läßt sich der Stand der Pläne für den Weiterbau der B 299 und damit der Fertigstellung der Neumarkter Stadtumgehung zusammenfassen (wir berichteten bereits vor zwei Wochen). Jetzt kündigte MdB Rudolf Kraus (Amberg) einen "Brandbrief" an Bundesverkehrsminister Stolpe an.

Oberbürgermeister Alois Karl hatte sich bereits vor zwei Wochen enttäuscht darüber gezeigt, daß es mit einem Baubeginn heuer wohl nichts mehr werden wird. Bei einem Telefongespräch mit dem Bundesverkehrsministerium war ihm damals mitgeteilt worden, dass die Fortführung der Bundesstraße B299 Neumarkt – Sengenthal nun doch wider Erwarten nicht 2005 begonnen wird (Bericht hier).

"Nachdem wir Anfang Februar von Regierungspräsident Dr. Wolfgang Kuhnert den Planfeststellungsbeschluss erhalten haben und dieses Bauvorhaben im Fünf-Jahresplan mit hoher Priorität eingestuft war, hatten wir schon mit einem Baubeginn in diesem Jahr gerechnet", zeigt sich Karl enttäuscht.

In einer Presse-Mitteilung vom Montag wurde dies von MdB Rudolf Kraus bestätigt: "Die B 299 ist offensichtlich nicht zur sofortigen Finanzierung vorgesehen", habe Kraus in Berlin erfahren. Der CSU-Bundestagsabgeordnete und Vorsitzende des Ausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung forderte die Bundesregierung auf, "nicht schon wieder die Oberpfalz beim Straßenausbau zu übergehen".

Neumarkt als aufstrebendes Wirtschaftszentrum brauche bei aller eigenen Stärke auch Hilfe "von oben, sprich Bundesmittel für die B 299". Kraus will nun in einem Brandbrief an Bundesverkehrsminister Stolpe die Bedeutung des Ausbaus der B 299 klar machen. Auch der Freistaat Bayern mit Innennminister Beckstein soll alles tun, um das Projekt voranzutreiben, so MdB Rudolf Kraus.

Der Bundeskanzler, so Kraus, habe ein Sonderbauprogramm Verkehr angekündigt. „Die Bundesregierung muss die B299 in dieses Programm einbeziehen, sie ist jetzt am Zuge“, unterstreicht Kraus. Denn: das Bauvorhaben sei baureif, alle Genehmigungen lägen vor. Wenn die Finanzierung stehe, könne mit dem Bau begonnen werden.

Im Neumarkter Rathaus macht man sich jedoch kaum Illusionen, daß noch heuer die Baufahrzeuge anrücken. Am Dienstag ist in Neumarkt ein weiteres Gespräch von Oberbürgermeister Alois Karl mit dem neuen Regierungspräsidenten Dr. Wolfgang Kuhnert geplant, bei dem wohl auch dieses Thema angesprochen wird. "Aber das dürfte ein Thema unter vielen sein", sagte Stadt-Pressesprecher Dr. Franz Janka auf Anfrage von neumarktonline.
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