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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Zum Tod von Papst Johannes Paul II.

von Bischof Dr. Walter Mixa

In Dankbarkeit für das überaus segensreiche Wirken und das beispielhafte Zeugnis unseres Heiligen Vaters Papst Johannes Paul II. vor Gott und den Menschen bitte ich alle mir als Bischof anvertrauten Gläubigen, den Verstorbenen in unser Gebet und die Feier der Heiligen Messe einzuschließen - in Verbundenheit mit der weltweiten katholischen Kirche.

Johannes Paul II. hat sein Pontifikat der Aufgabe gewidmet, nach dem Vorbild Mariens und dem Beispiel Johannes des Täufers auf Jesus Christus zu zeigen - auf Jesus Christus, den „Redemptor Hominis“, den Erlöser des Menschen. Gerade darin liegen sein „Erfolg“ und seine unermessliche Beliebtheit ganz besonders auch bei jungen Menschen begründet, wie es vor allem auch die von ihm ins Leben gerufenen Weltjugendtage eindrucksvoll erwiesen haben.

Papst Johannes Paul II. verkündete und lebte in überzeugender Weise: Durch Jesus Christus findet der Mensch - der junge wie der alte und gebrechliche - wahres Glück und echte Freiheit. Unvergesslich blieb mir der Satz, mit dem er 1996 seine Ansprache am Brandenburger Tor beendete: „Der Mensch ist zur Freiheit berufen; die Fülle und die Vollkommenheit dieser Freiheit hat einen Namen: Jesus Christus“. Daher wird auch sein Einsatz für den unverfälschten Glauben an die Menschheit und Gottheit Jesu Christi und der daraus erwachsenen ungebrochenen Glaubenstradition der katholischen Kirche verständlich.

Ausgehend von der Menschwerdung Gottes in Jesus Christus, im Blick auf das Kreuz und im Glauben an die Auferstehung hat sich Papst Johannes Paul II. in unvergesslicher Weise für die Personwürde jedes Menschen eingesetzt – gerade auch des Alten, Kranken und Gebrechlichen - und besonders auch für den Schutz des ungeborenen Lebens gekämpft. In seinem persönlichen Auftreten und in vielen Botschaften hat der Heilige Vater deutlich gemacht: Unabhängig von Rasse und Religion ist jeder Mensch mit größtem Respekt zu behandeln.

Wegen dieser Sicht des Menschen war Johannes Paul II. ein Gegner jeder engstirnigen und oberflächlichen Ideologie. Er hat sich uneingeschränkt für Glaubens- und Gewissensfreiheit eingesetzt, ebenso für den Frieden und soziale Gerechtigkeit im Zusammenleben der Völker. Dieser Papst hat wesentlich dazu beigetragen, dass die gottlose und menschenverachtende Ideologie des Kommunismus überwunden wurde und Deutschland auf der Grundlage einer freiheitlichen Demokratie seine Einheit wieder erlangte. Eindringlich hat der Papst die Religionsführer der Welt beschworen, dass nie und nimmer im Namen Gottes oder der Religion ein Krieg geführt werden dürfe. Jeder Krieg sei eine Niederlage der Menschheit.

Besonders eindrucksvoll war für mich auch, wie unser Papst im Heiligen Jahr 2000 vor dem aufgerichteten Kreuz in der Peterskirche für alle vorausgegangenen Generationen um Vergebung gebeten hat für das, was Christen im Missverständnis des Evangeliums anderen an Unrecht angetan haben. Ebenso hat mich berührt, wie der Heilige Vater gebückt und gestützt auf seinen Krückstock an die Klagemauer von Jerusalem ging und die Vergebungsbitte in die Klagemauer hineingelegt hat, dass alles, was Christen Juden in der Vergangenheit angetan haben, Gott vergeben möge.

Gerade auch als Militärbischof bin ich dem verstorbenen Heiligen Vater überaus dankbar für die Klarheit seiner Stellungnahme für den Frieden und seine eindeutige Position gegen den Krieg, wie es beim Ausbruch des Irakkrieges besonders deutlich wurde. Mit seinem unermüdlichen Eintreten für den Frieden und die soziale Gerechtigkeit ohne falsche Rücksicht auf die politisch herrschenden Kräfte ist Johannes Paul II. der große Mahner zum Wohl der Menschheit geworden. Sein Zeugnis fordert uns alle heraus, sich als missionarische Menschen zu Jesus Christus zu bekennen.
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