Zentimeterarbeit in luftiger Höhe

Unser Bild entstand beim Antennenspitzen-
austausch am Freiag am Nürnberger Fern-
sehturm.
NEUMARKT.
Ein russischer Spezialhubschrauber wird am Montag am Sender Dillberg des Bayerischen Rundfunks eine neue Mastspitze aufsetzen.
Sie enthält die neue Sendeantenne für das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T, das am 30. Mai 2005 im Großraum Nürnberg und in weiten Teilen Südbayerns startet. In diesen Gebieten können Zuschauer, die bisher über Antenne fernsehen, mehr als 20 private und öffentlich-rechtliche Programme empfangen. Sie müssen sich aber ein DVB-T-Empfangsgerät zulegen, sonst geht gar nichts mehr.
Dies hat bereits bei der Fernseh-Diskussion mit dem Intendanten des Bayerischen Rundfunk, Dr. Thomas Gruber, für einigen Unmut in Neumarkt gesorgt (
wir berichteten)
Den Dillberg bei Neumarkt in der Oberpfalz nutzt der Bayerische Rundfunk seit 1955 als Senderstandort, um einen Großteil Mittelfrankens und die westliche Oberpfalz zu versorgen. Für das Ende 1954 gestartete Erste Deutsche Fernsehen war der Dillberg der zweite Grundnetzsender des BR nach dem Sender Wendelstein.
Vom Senderstandort Dillberg werden ab dem 30, Mai die TV-Programme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ARD, ZDF und Bayerisches Fernsehen) digital gesendet. Dadurch ist im Umkreis von Nürnberg das DVB-T-Empfangsgebiet für die öffentlich-rechtlichen Programme größer. Erstmals ist dann auch BR-alpha, der Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks über Antenne empfangbar. Die privaten Fernseh-Anbieter haben hier die Investition in die digitale TV-Zukunft gescheut und schalten ab diesem Zeitpunkt ihre Programm-Ausstrahlung über den Dillberg ab.
Die Vorbereitungen zum Umstieg auf "DVB-T: DasÜberallFernsehen" haben am Sender Dillberg schon letzten Montag begonnen. Die alte Mastspitze mit einer Höhe von 4 Metern wurde demontiert und ein Adapter für die neue Spitze, die eine Länge von 15 Metern haben wird, aufgesetzt. Die Gesamthöhe des Mastes erhöht sich somit von 184 Metern auf 195 Meter.
Die Arbeiten am Sendemast erfordern vom Hubschrauberpiloten höchstes Geschick - und das richtige Wetter mit möglichst wenig Wind. Der Hubschrauber kann bis 5000 Kilogramm schwere Lasten transportieren und bis 5000 Meter über Meereshöhe fliegen.
Durch das Auswechseln der Antenne wird es für die Fernsehzuschauer voraussichtlich zu keinerlei Bild- oder Tonstörungen kommen.
Ab dem 30. Mai 2005 bietet DVB-T dann mehr als 20 Fernsehprogramme und Zusatzdienste in bester Qualität. Öffentlich-rechtliche Qualitätsprogramme wie arte, der Kinderkanal Ki.Ka, Phönix, 3sat und BR-alpha, der Bildungskanal des Bayerischen Rundfunks, sind dann endlich auch via Antenne zugänglich.
DVB-T eröffnet weitaus mehr Möglichkeiten als das bisherige traditionelle analoge Antennenfernsehen: Die Auswahl aus einem vielfältigeren Programmangebot, eine bessere Bild- und Tonqualität sowie die portable Fernsehnutzung - ob in der Woh-nung, im Garten oder am Badesee. Also ein echtes "ÜberallFernsehen".
Außerdem bieten die Rundschau-Nachrichten des Bayerischen Fernsehens mit dem DVB-T Start einen neuen Zusatzservice: den personalisierbaren Nachrichtenticker. Von 6.00 Uhr bis Mitternacht werden die wichtigsten Meldungen aus Politik, Sport, Bayern und Kultur laufend aktualisiert im Bayerischen Fernsehen und in BR-alpha ausgestrahlt. Zum Empfang benötigt man einen DVB-T Empfänger mit einer Multimedia Home Plattform (MHP).
Weitere Informationen und eine genaue Empfangsprognose für jeden Bereich im Internet:
www.bayern.ueberallfernsehen.de
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