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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Licht aus 60 Meter Höhe

NEUMARKT. Ein "Highlight" im wahrsten Sinne des Wortes war für das Neumarkter Unternehmen Pfleiderer Europoles die Aufstellung von 60 Meter hohen Flutlichtmasten im Container-Terminal im Ennshafen an der Donau zwischen Linz und Wien.

Damit die ganze Leistungsfähigkeit des top-modernen Container-Terminals im Ennshafen genutzt werden kann, muss er rund um die Uhr im Betrieb sein. Für die nötige Beleuchtung sorgt eine Flutlichtanlage, die mit acht Masten mit jeweils zehn Flutern die Nacht zum "Arbeitstag" macht. So können auch nachts die aufeinander abgestimmten Transportprozesse reibungslos ineinander greifen.

Hohe Anforderungen an die Maste

Das besondere am Projekt ist, dass mit acht 60 Meter hohen Masten fast das gesamte Kai-Gelände beleuchtet wird. "Wir brauchten besonders hohe Maste, damit sie nicht auf der Umschlagsfläche im Weg stehen", erklärt Gerhard Fritzl von der EHG Ennshafen GmbH, "deshalb haben wir einen Standort am Rand des Container-Terminals gewählt." So ist es möglich, dass der gesamte Kai mit einem Portalkran bearbeitet werden kann und die Container direkt von den Schiffen auf Züge oder LKW's verladen werden. "Die Lösung mit den Masten klappt hervorragend. Das Licht wird genau auf unseren Kai gestrahlt, ohne dass Nachbarn, besonders von der gegenüberliegenden Uferseite, durch Streulicht gestört werden", fügt Fritzl zufrieden hinzu. Der Hafen kann deshalb rund um die Uhr arbeiten.

Grundlage für die Entscheidung für die Betonmaste von Pfleiderer Europoles war, dass die eingesetzten Schleuderbetonmaste die Möglichkeit bieten, auch besonders hohe Lichtpunkte zu sehr wirtschaftlichen Kosten zu realisieren. "Wir haben den 'Klassiker' Betonmast über 20 Jahre weiterentwickelt und perfektioniert. Gerade der steigende Stahlpreis führt zu einer Renaissance des Betonmastes. Ein solcher Mast zu diesem Preis ist in Stahl gar nicht denkbar!", ergänzt Roland Kastner, Profit Center Leiter von Pfleiderer Europoles.

Maste bewährten sich schon im ersten Orkan

Ihre erste Bewährungsprobe haben die Maste schon überstanden. Bei einem Sturm mit rund 110 Stundenkilometer Windgeschwindigkeit, bei dem sogar gestapelten Container umgeworfen wurden, standen sie fest am Hafenrand. "Die Maste haben keinen Millimeter geschwankt", fügt Herr Fritzl begeistert hinzu.

Um einen Mast zu bauen, der über 60 Meter hoch ist und trotz einer Bühne mit jeweils zehn Scheinwerfern filigran wirkt, ist eine spezielle Betontechnologie nötig. Dabei wird eine Stahlform mit Beton gefüllt und diese mit 600 Umdrehungen pro Minute um die Längsachse geschleudert. Dadurch wird der Beton mit der 20fachen Erdbeschleunigung an die Form gepresst. Zusätzlich wird vor dem Schleudervorgang der Beton in der Stahlform mit Spannlitzen mit mehreren Tonnen vorgespannt. Durch die Radialbeschleunigung entsteht im Inneren des Mastes ein Hohlraum - ideal, um darin die Kabel und die Vorschaltgeräte unsichtbar und witterungsgeschützt unterzubringen. Das spezielle Fertigungsverfahren erzielt beim Beton eine hohe Druckfestigkeit von B95 bei sehr geringen Querschnitten. Gleichzeitig entsteht eine sichtlich porenfreie Oberfläche.

Der Donauhafen Enns/Ennsdorf hat sich für das ehrgeizige Ziel gesetzt, 2006 der umschlagsstärkste öffentliche Hafen Österreichs zu werden. Der Hafen, der schon jetzt mit einem Güterumschlag von rund vier Millionen Tonnen aufwartet, will bis dahin den Umschlag auf rund sechs Millionen Tonnen steigern. Einen gewichtigen Beitrag dazu liefert das neue Containerterminal, das im Eiltempo errichtet wird und Anfang 2005 auf einer Fläche von 80.000 Quadratmetern seinen Betrieb aufgenommen hat.

Als einer der Marktführer in Europa produziert Pfleiderer Europoles an drei Standorten in Deutschland (Neumarkt, Dinkelsbühl und Regensburg) Maste, Stützen und Türme aus Beton, Stahl und glasfaserverstärktem Kunststoff für vielfältigste Anwendungsmöglichkeiten. Mit ihrem umfangreichen Produkt- und Dienstleistungsspektrum, das vom einfachen Lichtmast über Werbe-, Freileitungs- und Flutlichtmaste bis hin zum 100 Meter hohen Turm für die Telekommunikation reicht, erzielt die Pfleiderer Europoles in Deutschland und Europa mit 565 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von rund 85 Millionen Euro.