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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Der "Papst" schickte seinen Stellvertreter


BDA-Bezirksvorsitzender Johannes Berschneider freute sich über
einen überquellenden Redidenzsaal.             Fotos: Erich Zwick
NEUMARKT. „Über Professor Volkwin Marg hätte ich mich genau so gefreut wie Dekan Richard Distler, wenn der neue Papst Benedikt XVI. nach Neumarkt gekommen wäre.“

Mit diesem Seufzer entschuldigte Johannes Berschneider, der Vorsitzende des Kreisverbandes Niederbayern-Oberpfalz im Bund Deutscher Architekten, den zur internationalen Spitzenklasse der renommierten Experten zählenden „Baumeister“ aus Hamburg, dem es wegen „Ziegenpeters“ die Sprache verschlagen hatte.

Die erwartungsvollen Zuhörer im rappelvollen Residenz-Saal brauchten trotzdem ihr Kommen nicht zu bereuen; denn „der wichtigste Partner“ von Professor Marg, Nikolaus Goetze, sprang in die Bresche, um in der „Oberpfälzer Hauptstadt des Bauens“ – so Johannes Berschneider – seine Erfahrungen in die „Neumarkter Schmankerlküche für Baukultur“ einzubringen.

Dass Neumarkt seit längerem das Mekka der Architekten und Entscheidungsträger ist, hat sich bis zur Bundesarchitektenkammer herumgesprochen. Deren Präsident erhielt zu seiner Verabschiedung einen Reisegutschein in eine „architektonisch interessante Metropole“ – eben nach Neumarkt. Den hohen Besuch kündigte Berschneider für Herbst an.

Gar lange war die Liste der Ehrengäste, die der Vorsitzende an diesem Abend begrüßen konnte: angefangen vom Berufskollegen Stadtbaumeister Rudolf Müller-Tribbensee, über die drei Bürgermeister Alois Karl, Arnold Graf, Erich Bärtl bis hin zu Firmenvertretern, Sponsoren und Studenten, die die Welt von morgen mit Baukunstmälern bereichern wollen.


Aufzuhängen hätte man ihn nicht gleich brauchen: Professor
Volkwin Marg – gottlob aber nur das Transparent, mit dem er
zum Besuch seines Vortrages lud.
In seinem spannenden Vortrag ging der Hamburger Referent selbstredend auf die weltweiten Projekte seines Architekturateliers ein, z.B. die Stadien in Köln und Frankfurt, die unter Zuhilfenahme der Neumarkter Firma Bögl realisiert wurden. Einen umfassenden Einblick über andere Denkweisen vermittelte Nikolaus Goetze bei Projekten in Asien, vornehmlich in China.

Das war Grundstein für eine ausgiebige Diskussion, in der Chancen für regionale Architekten ausgelotet und Zukunftspläne geschmiedet wurden. Auf lokaler Ebene ist am 30. April der „ArchitektOurbus“ wieder unterwegs, der allerdings schon ausgebucht ist. Der nächste startet aber im Oktober.

Am 13. Mai endet die Abgabefrist für den zweiten BDA-Regionalpreis Niederbayern-Oberpfalz. Mit diesem Regionalpreis ist es möglich, die Projekte und Architekturen der näheren Umgebung gezielt zu präsentieren und „qualitätsvolle Architekturen und ihre Bauherren in der Öffentlichkeit zu würdigen.“

Die Jury tagt Anfang Juni in Neumarkt; die Preisverleihung findet im Oktober in Landshut statt.
Erich Zwick