NEUMARKT. Als "Humbug" wurden vom Neumarkter Industrie- und Handelsgremium Pläne der Regierung bezeichnet, die Berufsschul-Ausbildung der Neumarkter Bankkaufleute nach Amberg zu verlegen.
Wegen der "unmöglichen Verkehrsverbindung" würde eine solche Entscheidung dafür sorgen, daß die Neumarkter Kreditinstitute künftig auf berufsschulpflichtige Lehrlinge verzichten !
Man sei sehr zuversichtlich, daß sich "die besseren Argumente durchsetzen werden", sagten Gremiums-Vorsitzender Dr. Franz Ehrsperger und Geschäftsführer Dr. Christian Götz am Montagabend bei einer Pressekonferenz im Anschluß an eine Tagung des Industrie- und Handelsgremiums bei der Baufirma Klebl (Bericht hier).
Die Mitglieder des Gremiums ließen keinen Zweifel daran, sich für den Erhalt der Berufsschulklasse in Neumarkt stark zu machen. "Man stelle sich vor, ein junger Bankkaufmann muß morgens mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Dietfurt nach Amberg kommen", sagte Ehrsperger. Da dies schlechterdings unmöglich ist, wäre die logische Konsequenz, daß die beiden großen Kreditinstitute im Landkreis - Sparkasse und Raiffeisenbank - künftig auf berufsschulpflichtige Auszubildende verzichten müßten. Und dies könne auch nicht das Ziel der Regierung der Oberpfalz sein, die mit der Verlagerung der Berufsschulklasse Ambrg stärken wolle.
Auf der anderen Seite hätten Sparkasse und Raiffeisenbank - sie bilden derzeit etwa 20 Lehrlinge auf - zu erkennen gegeben, daß sie auch über den Bedarf hinaus Lehrlinge in so großer Zahl ausbilden würden, daß die Anforderungen für eine eigene Berufsschulklasse in Neumarkt erfüllt sind. Zudem seien in Neumarkt auch qualifizierte Lehrer vorhanden.