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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

Arbeitsgruppen erstatteten Bericht

NEUMARKT. Die Diskussion um die Stellungnahmen der verschiedenen Arbeitskreise wurden am Donnerstagabend im Neumarkter Stadtrat von einem Eklat begleitet, als Oberbürgermeister Alois Karl dem Fraktionsvorsitzender der Fraktionsgemeinschaft Johann Gloßner formell das Wort entzog.

Gloßner hatte zuvor den Stadträten der CSU vorgeworfen, sie hätten ihr "Rückgrat abgegeben" und sich "kastrieren lassen". Im Namen von Flitz und Grünen forderte er, die gesamte Diskussion um die Stadthalle auszusetzen, da es sich hier um "Luxus im Untergang" handle.

Woher sollten denn die Besucher einer Neumarkter Stadthalle kommen, wenn in diesen Tagen über einen Geburtenrückgang von 35 Prozent in Neumarkt berichtet wird, sagte Gloßner. Er selbst wolle jedenfalls "in dieser Stadt" keinen Beitrag leisten, die Geburtenstatistik positiv zu beeinflussen. OB Karl antwortete: "Da wäre der Verlust vielleicht nicht ganz so groß..."

Die Arbeitsgruppe "Künstlerischer Bereich" befürwortete nach eingehender Diskussion und nach einer Exkursion nach Weiden und Deggerndorf die von den Planern konzipierte Bühnenanlage mit Orchestergraben, Vorbühne, Vollbühne und Hinterbühne, sagte Kulturamts-Chefin Dr. Gabriele Moritz. Diese Konstruktion lasse die maximale Veranstaltungsflexibilität zu. Die vorgeschlagene Bühnegröße von 150 Quadratmetern reiche für Neumarkt aus.

Obwohl sie teuer sind, sprachen sich die Mitglieder der Gruppe auch für die von den Planern vorgesehenen Hubböden aus. Nur so sei sichergestellt, daß eine große Fläche hergestellt werden könne. Außerdem könne man mit Hubböden Personal einsparen, da sie von einem Mann bedient werden.

Abknapsen könne man gegenüber den Vorstellungen der Planer bei den Schnürböden. Außerdem könne der Bühnenvorhang manuell statt elektrisch gesteuert werden. Der Strom für die Halle müsse zu "ganz guten" Konditionen von den Stadtwerken bezogen werden.

In der Arbeitsgruppe "Bau und Energie" holte man sich Anregungen bei Besuchen der Kunsthalle in Schwäbisch Hall, dem Daimler-Chrysler-Center und der Neuen Galerie in Stuttgart, sagte Stadtbaumeister Müller-Trippensee. Man kam zu der Überzeugung, daß das Saalfoyer ohne Vollklimatisierung geplant wird und mit natürlicher Lüftung funktionieren soll.

Überschüssige Warmluft soll über ein durchgängiges Doppelfassadensystem im Dachbereich abgesaugt und energietechnisch verwendet werden. Die notwendige Kühlung würde über Quell-Luftsystem mit Erdwärmetauscher (Tiefgarage) und Wandwasserschleifer (Eingangsgeschoß) erfolgen.

Außerdem könnten natürlich Dachflächen mit Photovoltaikflächen ausgerüstet werden. In jedem Fall sei eine "Energiesimulation mit Jahresbilanz und Betriebskostenrechnung" notwendig, denn nur so könne eine weitere Feinplanung erfolgen.

In dem Arbeitskreis kam es übrigens gleich zu Beginn zu einem Eklat, als Mitglieder des Kreises nach der ersten Sitzung darum baten, den ebenfalls teilnehmenden Flitz-Sadtrat Hans-Walter Kopp von künftigen Treffen auszuschließen. Als erklärter Gegner der Stadthalle könne er nicht ersprießliches für die Planung beisteuern, hieß es.

Kopp sagte am Donnerstag im Stadtrat, er sei ausgeladen worden, weil er auf die mangelnden Fluchtwege und WC-Anlagen, vor allem aber auf die "niemals erreichbare Energiebilanz" hingewiesen habe. Sein Flitz-Kollege Hans-Jürgen Madeisky nannte die Ausladung eines "vom Stadtrat autorisierten" Teilnehmers eine "Ungeheurlichkeit". Er vermisse hier die "primitivste Form des Anstandes"

OB Karl sagte dazu, daß er sehr wohl verstehen könne, wenn die Arbeitsgruppe auf Kopp verzichten wolle, wenn sich dieser generell gegen das Projekt stelle.

Eine klare Absage kam von der Arbeitsgruppe "Verkehr" für eine Untertunnelung der Dammstraße oder einen Kreisverkehr an der Lammsbräukreuzung, sagte Müller-Trippensee. Vielmehr wolle man die "bisher funktionale" Verkehrsführung belassen, aber optimieren.

Die Amberger Straße soll in Höhe Lammsbrauerei eine linksabbiegespur Richtung Mühlstraße und eine durchgehende Grüninsel erhalten. Die Inseln in der Mühlstraße werden umgebaut und Richtung Unteres Tor verschoben, um den abbiegenden Verkehr optimaler zu gestalten. An der Dammstraße wird eine Linksabbiegespur Richtung Abtsdorfer Gasse angelegt, die nicht beampelt wird. Zwischen den Rotphasen beim Unteren Tor und bei der Lammsbräukreuzung könne der Linksabbiegerverkehr Richtung Abtsdorfer Gasse abfließen.

Die Abtsdorfer Gasse wird über die Mühlstraße weitergeführt und direkt an die Dammstraße angebunden - wobei der abfließende verkehr nur rechtsabbiegend möglich wäre.

Die Zufahrt von der Mühlstraße in die Tiefgarage Stadthalle soll in etwa 60 Metern Abstand von der Lammsbräukreuzung erfolgen - das wäre gegenüber der ersten Lösung eine Verschiebung von etwa 30 Metern nach Osten.

Über das wichtige Thema "Wirtschaftlichkeit" referierte Rechtsanwalt Dr. Carsten Bissel von der Erlangener Kanzlei Bissel + Partner, der auch ein Fachgutachten vorgelegt hatte. Er berichtete über die verschiedenen Betriebsformen und stellte dabei vor allem eine kommunale Trägerschaft einer "Public-Private-Partnership" (ppp) gegenüber. Damit werde eine vertraglich fixierte Zusammenarbeit zwischen Öffentlichen und Privaten bezeichnet. Die ppp nehme der Stadt einige Sorgen ab, beschneide aber andererseits auch die Einflußnahme auf den Betrieb.

Die Vorteile liege wohl auf Seiten des ppp, sagte OB Karl nach dem Vortrag.
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