neumarktonline - die Internet-Tageszeitung. Aktuelle Berichte, Meldungen und News aus Neumarkt in der Oberpfalz im Internet
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ISSN 1614-2853
5. Jahrgang

650 Landwirte waren interessiert

NEUMARKT. In fünf sehr gut besuchten Informationsveranstaltungen des Landwirtschaftsamtes Neumarkt an verschiedenen Veranstaltungsorten im Landkreis wurden etwa 650 Landwirte „Aktuelles aus Pflanzenbau, Tierernährung und Tierhaltung sowie Getreidelagerung“ vermittelt.

Im Rahmen der traditionellen Winterveranstaltungen „Aktuelles aus der Beratungspraxis 2004“ referierten Michael Vetter, Johann Mederer, Helmut Graser, Maximilian Lösch und die Gastreferenten Wolfgang Sichelstiel und Josef Rupprecht vom Landwirtschaftsamt Regensburg.

Der Sortenfachmann für die Oberpfalz, Wolfgang Sichelstiel, gab Anbauempfehlungen für die Frühjahrsbestellung. Von besonderer Bedeutung sind im Landkreis Neumarkt die Kulturen Sommergerste, Hafer, Mais und Erbsen. Bei den Anbauempfehlungen für die Frühjahrsbestellung betonte der Referent, dass die empfohlenen Sorten zwei bis drei Jahre in den bayerischen Landessorten-Versuchen geprüft wurden und somit große Anbausicherheit gewährleisten.

Auch bei den Ratschlägen zur Sortenwahl bei Silomais wies der Referent mit Nachdruck daraufhin, dass neben Standfestigkeit und Ertragsleistung vor allem die Nährstoffkonzentration einer Sorte von größter Bedeutung ist. Sorten, die in den Landessorten-Versuchen keine Ergebnisse vorweisen können, sollten nicht zum Anbau kommen.

Josef Rupprecht vom Landwirtschaftsamt Regensburg referierte über die aktuelle Unkraut- und Ungrasbekämpfung im Getreide und im Mais. So stehen den Landwirten erfahrungsgemäß nur wenige Tage zur Verfügung, um Herbizidmaßnahmen optimal durchführen zu können. Dabei spielt das Entwicklungsstadium der Kultur und der zu bekämpfenden Pflanzen sowie die Witterung bei der Maßnahme eine entscheidende Rolle. Diese gilt es zu nutzen, um einerseits die Umwelt wie auch andererseits den Geldbeutel zu schonen.

Sein besonderer Hinweis galt dem Grundwasserschutz in sensiblen Bereichen wie dem offenen Jurakarst und auf den leichten Standorten im westlichen Landkreis. Hier ist auf der Einsatz von terbuthylazinfreien Herbiziden in der Unkrautbekämpfung im Mais zu achten, um eine Grundwasserbelastung zu vermeiden.

Im zweiten Teil seiner Ausführungen stellte er die wirtschaftliche und umweltschonende Krankheitsbekämpfung im Getreide vor. Neue Erfahrungen und Ergebnisse aus dem vergangenen Vegetationsjahr wurden mit den Landwirten diskutiert und ausgetauscht. Durch eine optimale Bestandesführung, intensives Beobachten der Bestände und Berücksichtigung der Witterung können die notwendigen Pflanzenschutzmitteleinsätze auch mit geringerem Pflanzenschutzmittel-Aufwand ohne Wirkungsverlust erfolgreich durchgeführt werden. Dies setzt allerdings voraus, daß die Krankheiten bereits im frühen Entwicklungsstadium erkannt werden. Deshalb ist eine ständige Schulung und Weiterbildung in der Landwirtschaft notwendig.

Michael Vetter und Helmut Graser wiesen in ihren Ausführungen auf die Wichtigkeit der DSN-Stickstoffuntersuchung hin. Bei Düngung des Maises sind sowohl der Bodenstickstoff wie auch die Nährstoffe in Mist und Gülle zu berücksichtigen, um einerseits den Nitrateintrag ins Grundwasser zu minimieren und andererseits den Nitratgehalt in der Silage so gering wie möglich zu halten.

Die schlechte Kalkversorgung der Ackerflächen im Landkreis Neumarkt, die neuen Abstandsauflagen beim Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie die Deckungsbeitragsrechnung unter Berücksichtigung der Gemeinsamen Agrarpolitik (Gap-Reform 2005) waren weitere Themenschwerpunkte.

Johann Mederer stellte im ersten Teil seiner Ausführungen die Bedeutung der Grundfutteruntersuchung heraus. Nur über die Grundfutteruntersuchung ist es möglich, den Schnittzeitpunkt bei Gras- und Kleegrassilage richtig einzuschätzen. Für einen Großteil der untersuchten Proben des letzten Jahres musste festgestellt werden, dass der optimale Erntezeitpunkte deutlich überschritten war und die Silagen zu spät geschnitten wurden.

Bezüglich der Mineralfutterversorgung wurde deutlich darauf hingewiesen, dass neben Kalzium und Phosphor auch die Vitamin- und Spurenelementversorgung nicht außer acht gelassen werden darf. Im dritten Teil der Ausführungen wurde die Bedeutung einer bedarfsgerechten Eiweißversorgung der Milchkuh dargestellt. Nur hochwertigste Kraftfutterkomponenten sollten zum Einsatz kommen, damit Kraftfuttermenge und –kosten möglichst niedrig gehalten werden können.

Max Lösch berichtete in seinem Referat über die neuen Anforderungen an Produktion und Lagerung von Getreide. Seit es die EU-Verordnung 178/2003 über Lebensmittelsicherheit gibt, werden an die Einlagerung, den Transport und den Anbau von Getreide hohe Qualitätsanforderungen gestellt, die spätestens bei der Vermarktung 2005 belegt werden müssen. Das gilt für Futtergetreide genauso wie für Lebensmittelgetreide. Von jeder verkauften Partie ist ein Rückstellmuster zu ziehen und die Lagerbedingungen sind zu erfassen. Im Rahmen der Produkthaftung ist dies unerlässlich. Das Landeskuratorium für pflanzliche Erzeugung (LKP) und die Maschinenringe (MR) bieten hierzu Aufzeichnungshilfen an.
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