„Nicht gegeneinander“

Zum Bericht "Von Stadt enttäuscht", neumarktonline vom 4.2.2020

Die Bürgerinitiative in Sachen Mühlstraße will also weitermachen. Es ist vollkommen in Ordnung. Eine BI darf so arbeiten. Gewählte oder zu wählende Stadträte hingegen haben die Aufgabe, das Ganze zu sehen und Auswirkungen ihrer Entscheidung abzuwägen, bei der es keine Verlierer geben sollte. Ich habe mich im Zuge der Vorbereitung unseres Themas Mobil2020 sehr eingehend mit der Thematik befasst und mir die Situation im ganzen Umfeld des Bades angesehen.

Meine persönliche Meinung deshalb dazu: Mobilität für Alle geht nur miteinander, nicht gegeneinander. Nach einer Verkehrsberuhigung der Erschließungsstraße wird man erschrocken feststellen, was das für die Sandstraße, Egerländer Str. oder Friedenstraße oder andere Wohnstraßen bedeutet. Könnte der Verkehr dann dort sich verdoppeln? Für mich hat der Schutz der Wohnquartiere südlich und nördlich des Bades hier eindeutig Vorrang! Da es ein autofreies Neumarkt kaum geben wird und die östliche Kernstadt auch für die dortigen Bewohner ohne große Umwege erschlossen werden muss, sind Gesamtkonzepte für den innerstädtischen Verkehr gefragt.


Was wäre zu tun:

1. Festlegen, welche Straße welche Funktion hat. Dafür gibt es einen Generalverkehrsplan. Das Parkdeck am Bad sollte an das Parkleitsystem angeschlossen sein, damit bei Vollbelegung erst gar kein Verkehr in die Mühlstraße fährt.

2. Ein beidseitiger Radweg ist mit den erforderlichen Mindestbreiten schlicht nicht möglich, weil der Platz nicht ausreicht. Zudem sagen die Richtlinien in Bezug auf die StVO ganz klar, dass es in Tempo 30 Zonen grundsätzlich keinen Extra- Radweg mehr gibt.

3. Was bedeuten die Vorschläge für den Stadtbus? Kann der seine Fahrpläne oder Routen einhalten? Insbesondere wenn durch eine weitere Einengung bei der Mädchenrealschule die Busse nicht mal mehr aneinander vorbei kämen. Ich würde hingegen gerne den Stadtbus so verändern, dass er mehr Schüler und Badegäste - aus dem Neumarkter Westen und Osten in die Mühlstraße bringt. Anstatt eines teuren Pendelbusses, könnte man ja eine direkte Ost- West- Linie von Stauf über Woffenbach, Volksfestplatz und Klinikum, Landratsamt (mit Umstieg Richtung Bahnhof) zum Bad und dann weiter bis nach Wolfstein und zurück führen. In den Abendstunden ergänzt durch einen Rufbus in einem erweiterten Takt, der bis zur Schließung des Bades am Abend laufen müsste.

Eine BI muss uns diese Fragen nicht beantworten. Aber die Verantwortlichen im Rathaus sollten belastbare Aussagen dazu liefern im Sinne einer verantwortungsvollen Entscheidung.
08.02.20
Gerald Bast
Woffenbach
Neumarkt: „Nicht gegeneinander“
Telefon Redaktion


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