230 Feuerwehr-Einsätze
Schon wieder forderte ein Unwetter einen Großeinsatz der Feuerwehren im Landkreis
Fotos: Archiv/ Gottschalk
NEUMARKT. Die Feuerwehren waren bis tief in die Nacht im Dauereinsatz - und für einige Feuerwehrleute ging es morgens um 3 Uhr schon wieder weiter.
Im Kampf gegen die Folgen des extremen Starkregens im Landkreis Neumarkt wurden 230 Einsätze von 50 Feuerwehren gezählt. Und in den frühen Morgenstunden mußte erneut ausgerückt werden.
Die Feuerwehren kämpften praktisch im ganzen Landkreis von Donnerstag-Nachmittag bis weit nach Mitternacht gegen die Folgen des schweren Gewitters (
wir berichteten). Der Deutsche Wetterdienst hatte für Teile des Landkreises Neumarkt die höchste Unwetter-Warnstufe 4 ausgerufen.
Der Großteil der Einsatzstellen konnte - bis auf einige Einsatzstellen in Sengenthal und Pölling - bis gegen 1.30 Uhr am frühen Freitag-Morgen abgearbeitet werden und die Einsatzkräfte rückten nach stundenlangem Einsatz wieder ein. Aber schon gegen 3 Uhr endete für die Kräfte der Feuerwehr Mühlhausen die Nachtruhe wieder: der Gemeindeteil Wappersdorf wurde von einem erneuten starken Regenschauer getroffen und es mussten erneut Gebäude ausgepumpt werden.
Auch die Feuerwehr Freystadt hatte schon kurz vor 7 Uhr eine erneute Alarmierung zu einem Wasserschaden.
Insgesamt waren im Landkreis etwa 50 Freiwillige Feuerwehren und das Technische Hilfswerk Neumarkt eingesetzt. Örtliche Schwerpunkte des Einsatzgeschehens waren das Gemeindegebiet Sengenthal, das Stadtgebiet Freystadt und das Gemeindegebiet Mühlhausen.
Das Gemeindegebiet Sengenthal war dabei mit über 65 Einsatzstellen besonders vom Starkregen betroffen und eine Vielzahl von Gebäuden wurde mit Wasser geflutet. Ein Wohnwagen konnte dort vor dem Aufschwimmen bewahrt werden, ein Pferdestall mit Sandsäcken gesichert werden. Zudem musste ein auf ein Gebäude gestürzter Baum mit Hilfe eines Kranes und einer Drehleiter entfernt und anschließend das Dach notdürftig verschlossen werden. Großpumpen des THW wurden zum Auspumpen einer Radwegunterführung und zum Schutz mehrerer Wohngebäude eingesetzt.
Etwa 40 Einsätze gab es für die Einsatzkräfte im Stadtgebiet Freystadt, insbesondere überflutete Gebäude. Im Gemeindegebiet Mühlhausen waren bei rund 20 Einsätzen neben überfluteten Gebäuden auch eine Vielzahl umgestürzter Bäume zu verzeichnen, unter anderem auch auf der Bundesstraße B299 und weiteren Nebenstraßen. Ein Baum stürzte auch auf ein unbesetztes Fahrzeug.
Das Technische Hilfswerk unterstützte die Feuerwehren an einigen Einsatzstellen mit Pumpentechnik und Sandsacklogistik. Zur Koordinierung und Disposition der Einsatzstellen wurden die Kreiseinsatzzentrale des Landkreises in Betrieb genommen. Kreisbrandrat Jürgen Kohl bedankte sich von dort aus bei allen Ehrenamtlichen für deren Einsatz und lobte die gute Zusammenarbeit der vielen eingesetzten Wehren und des THW.
Weitere Einsatzschwerpunkte waren im Stadtgebiet Neumarkt in den Stadtteilen Woffenbach und Pölling zu verzeichnen, betroffen waren darüber hinaus das Gemeindegebiet Postbauer-Heng, Pyrbaum, Berngau, Deining, Velburg, Berching und Seubersdorf.
Verletzt wurde bei den Unwettern offenbar niemand.
28.06.24
Neumarkt: 230 Feuerwehr-Einsätze