"Stadtbus" auch am Sonntag
NEUMARKT. Mit Inkrafttreten des neuen Fahrplans im "Verkehrsverbund Großraum Nürnberg" (VGN) verkehrt in Neumarkt auch sonntags ein "Stadtbus".
Es ist der vom "Omnibusverkehr Franken" und Arzt-Reisen betriebene Linienbus 505, der an allen sieben Tagen in der Woche den Neumarkter und den Allersberger Bahnhof miteinander verbindet.
Das Angebot ist zwar nicht umwerfend, aber im Vergleich zu den Neumarkter Stadtwerken, die gar nichts dagegen bieten, ein hoffnungsvoller Anfang.
Es sind drei Buspaare, die vom Neumarkter Bahnhof über Postbauer, Pyrbaum und Seligenporten nach Allersberg fahren und somit auch die Innenstadt von Neumarkt bedienen. Die Busse fahren um 9.38 Uhr, um 13.38 Uhr und um 18.08 Uhr vom Bahnhof ab und sind drei Minuten später am Markt. Wer mit der Regionalbahn aus Nürnberg ankommt, kann bequem umsteigen; denn dazu hat er 13 Minuten Zeit, um von Gleis 5 durch die Unterführung auf den Bahnhofsvorplatz (Busbahnhof) zu gelangen.
In der Gegenrichtung ist der Anschluss genau so fahrgastfreundlich: Sie verlassen um 12.16 Uhr,16.16 Uhr und 19.50 Uhr den Marktplatz und sind ebenfalls drei Minuten später am Bahnhof. Dort bestehen ideale Anschlüsse nach Nürnberg. Beispielsweise mit dem Bus um 19.50 Uhr ist man bereits um 20.27 Uhr in Nürnberg (Umsteigezeit in Neumarkt von Bus auf Bahn neun Minuten).
Von solchen Anschlüssen können die Fahrplantüftler bei den Stadtwerken nur träumen. Mit wenigen Ausnahmen schaffen sie es, die Busse am Bahnhof ankommen zu lassen, wenn die Züge um eine Nasenlänge weg oder weit und breit noch gar nicht zu sehen sind. Beispiel: Ankunft des Busses aus Woffenbach um 10.40 Uhr; Zugabfahrt war um 10.35 Uhr. Noch schlimmer: Ankunft des Busses Hasenheide um 8.36 Uhr, Zug fuhr vor einer Minute weg (8.35 Uhr). Diese Beispiele setzen sich über den ganzen Tag fort.
Bei seinem Rückblick auf ein Jahr im Amt des Oberbürgermeisters versprach Thomas Thumann, das Problem, das die Stadtwerke schon ein gutes Jahrzehnt wälzen und das auch kein Werkreferent ganz gleich welcher Partei mit dem nötigen Nachdruck bereinigen konnte, anzugehen. Wenn der Fahrplantüftler überfordert ist, dann muss eben ein externer Ingenieur her, der den Plan in den Griff bekommt. Selbst für einen Laien ist nicht nachvollziehbar, dass alle Buslinien bis zum Bahnhof verkehren müssen, um dann dort doch keinen Anschluss zu erreichen.
Erich Zwick
06.12.06
Neumarkt: "Stadtbus" auch am Sonntag