Arbeitsgruppe beschlossen
Um Maßnahmen rings um das Rathaus ging es am Montag.
NEUMARKT. Eine Arbeitsgruppe soll sich in Neumarkt mit der Umgestaltung des Rathaus-Vorplatzes befassen. Das beschloß der Stadtrat am Montag-Abend auf Antrag der CSU. Ein weitergehender FLitz-Antrag, hier auch andere Gebiete der Altstadt einzubeziehen, wurde abgelehnt.
CSU-Fraktions-Chef Ferdinand Ernst und FLitZ-Stadtrat Hans Jürgen Madeisky sprechen offenbar mit unterschiedlichen "Neumarktern". Ernst berichtete am Montagabend von "positiven Rückmeldungen" aus der Bevölkerung, nachdem der CSU-Antrag zur Ausgestaltung des Rathaus-Vorplatzes und der Marktstraße in der Öffentlichkeit bekannt wurde (
wir berichteten). Madeisky will dagegen von "Unverständnis in der Bevölkerung" gehört haben.
"Kasperltheater.."
Als "Kasperltheater" bezeichnete SPD-Stadtrat Karl-Heinz Brandenburger den Tagesordnungspunkt, nachdem er erfahren haben will, daß zu dem Thema im Bauamt längs "Sandkastenspiele" angestellt würden. "Da braucht die CSU nur was sagen, dann hupfen die im Bauamt schon", sagte er sichtlich verärgert. "Dann brauchen wir ja gar nicht mehr kommen!"
Er mußte sich aber von OB Thumann sagen lassen, daß die angesprochenen Überlegungen des Bauamtes im Rahmen der Planungen der Altstadt-Passage angestellt wurden - und damit zeitlich lange vor dem CSU-Antrag lagen.
Trotzdem lagen die Meinungen in den verschiedenen Fraktionen gar nicht so weit auseinander: Auch Sprecher von CSU, UPW und SPD räumten ein, daß es durchaus "Ecken" in der Neumarkter Altstadt gäbe, derer man sich annehmen müsse. Trotzdem wurde der FLitZ-Antrag abgelehnt, in die Planungen weite Teile der Altstadt mit einzubeziehen.
Oberbürgermeister Thomas Thumann wies darauf hin, daß sich die Stadt bei ihren Sanierungsarbeiten schon seit vielen Jahren bemühe, nach und nach die "nicht so schönen Ecken" der Stadt auf Vordermann zu bringen. Dies könne aber nur nach und nach geschehen und hänge von vielerlei Faktoren ab.
Einig waren sich alle Sprecher, daß vor allem an der Bahnhofstraße dringender Handlungsbedarf bestehe. Allerdings seien hier der Stadt weitgehend die Hände gebunden, weil es sich vor allem um Privatgrunstücke handelt.
Ferdinand Ernst warb für den CSU-Vorschlag, rund um das Rathaus die Attraktivität der Innenstadt zu steigern, Gestaltungsvorschläge einzuholen und einen Maßnahmenplan für die bauliche Umsetzung zu erarbeiten. Die stellvertretende CSU-Sprecherin Gisela Burger hoffte gar auf einen "endlich einmal wieder einstimmigen Beschluß". Schließlich wolle man eigentlich nur das fortführen, was damals bei der Durchgangsverkehrs-Sperre vor 16 Jahren ursprünglich vorgesehen war.
G'sagt is g'sagt...
Wenn Sie mich fragen...
(Gloßner, FLitZ)
...keiner hat Dich g'fragt!"
(Zwischenruf, CSU)
Das ist ja Euer Problem !
(Gloßner, FLitZ)
UPW-Sprecher Dr. Werner Mümmler erteilte dem FLitZ-Antrag eine Abfuhr, weil "alles auf einmal" einfach nicht gehe. Er übte aber auch Kritik am Vorshlag der CSU: zuerst müsse man überlegen, "was wir eigentlich in der Innenstadt wollen - Stadtlauf, Wochenmarkt, andere Events". Wenn man die Ziele dann definiert habe, könne man mit dieser "Liste zum Architekten gehen".
Bürgermeister Arnold Graf wollte sein "Wohlwollen" für den weitergehenden FLitZ-Antrag nicht verhehlen, riet aber beim Machbaren zu bleiben: "Wir sollten dort angreifen, wo man etwas ändern kann".
Johann Gloßner (FLitZ) hielt den CSU-Antrag für "kurzsichtigen Aktionismus". Auch er sprach sich zwar für Verbesserungsmaßnahmen aus, riet aber dazu, erst "an anderen Ecken zu reparieren", bevor man hier "etwas Funktionierendes" - zudem noch ein "exorbitant teures Pflaster", herausreißt.
Der FLitz-Antrag wurde bei vier Pro-Stimmen (3 FLitZ, 1 UPW) abgelehnt, der CSU-Antrag mit 26:7 Stimmen angenommen.
05.02.07
Neumarkt: Arbeitsgruppe beschlossen