Bilanzsumme stieg


Die Bilanzsumme der Raiffeisenbanken zum 31.12.2006 - aufgeteilt nach den einzelnen Banken (in Tausend Euro)

NEUMARKT. Die Raiffeisenbanken des Landkreises Neumarkt zeigen sich mit dem erreichten Ergebnis des Geschäftsjahres 2006 zufrieden, zumal man sich in allen Bilanzbereichen verbessern konnte.

Die Bilanzsumme wächst um knapp vier Prozent auf 1,18 Milliarden Euro - vornehmlich getragen durch den sehr positiven Zuwachs der Kundengelder um 3,5 Prozent und einer Ausweitung der Kredite um knapp 1 Prozent. Das erreichte Betriebsergebnis sei sehr stark durch die Entwicklung der Zinsspanne geprägt, erläuterte der Kreisverbandsvorsitzende, Dir. Erich Pröpster, im Pressegespräch.

Wirtschaftliche Rahmenbedingungen

Ausgelöst durch das deutlich gestiegene Wirtschaftswachstum um kalenderbereinigt 2,7 Prozent, das auch sehr stark durch die Binnenumsätze geprägt war, entwickelte sich die Grundstimmung bei Unternehmen und Privathaushalten durchwegs positiver. Die Unternehmen waren bereit, wieder verstärkter zu investieren, wobei dadurch auch Arbeitsplätze geschaffen wurden. Besonders erfreulich sei aber die stückweite aufgegebene Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte gewesen, sagte Pröbster. So habe der Konsum anders als in den letzten beiden Jahren mit 2 Prozent stärker zugenommen als das verfügbare Einkommen mit 1,7 Prozent. Demzufolge war auch erstmals seit 2000 ein Rückgang der Sparquote von 10,6 Prozent in 2005 auf jetzt 10,5 Prozent feststellbar. Stimulierend für dieses generelle Verhalten dürfte allerdings neben der Fußball-Weltmeisterschaft vornehmlich auch die Mehrwertsteuererhöhung gewesen sein, so dass teilweise ein Vorzieheffekt Platz griff.

Diese Rahmenbedingungen sein letztendlich der Auslöser für die Entwicklung der einzelnen Raiffeisenbanken im Landkreis gewesen: Die Bilanzsumme konnte in 2006 nochmals um über 3,9 Prozent auf 1,18 Milliarden Euro anwachsen - man lag damit über der Entwicklung der oberpfälzer und bayerischen Genossenschaftsbanken.

Als besonderes Ereignis des Jahres 2006 sah man die erfolgte Verschmelzung der bisherigen Raiffeisenbank Dietfurt/Altm. eG zur Raiffeisenbank Neumarkt i.d.OPf. eG (wir berichteten). Durch diese Fortsetzung des Konzentrationsprozesses erhöht sich im Kreisverband die durchschnittliche Bilanzsumme von bislang 227 Millionen Euro auf jetzt aktuell 294 Millionen Euro. Trotzdem liegt der Kreisverband damit unter den Durchschnittswerten der Oberpfalz und auch Bayerns.

Geldanlage

"Bilanztreiber" sei sicherlich in 2006 der Bereich Kundeneinlagen gewesen. Obwohl die Sparquote leicht rückläufig war (sie ist trotzdem historisch gesehen nach wie vor hoch) erreichten die im Kreisverband organisierten Raiffeisenbanken insgesamt einen Zuwachs von über 3,5 Prozent - die Raiffeisenbanken des Kreisverbandes verwalten damit für ihre Kunden alleine in ihren Büchern nahezu 970 Millionen Euro, wobei darüber hinaus noch erhebliche Volumen bei den Verbundunternehmen in Form von Fonds, Zertifikaten und anderen Wertpapieren liegen, die durch Berater der Genossenschaftsbanken betreut werden.

Mit diesen erreichten Ergebnissen werde die seit Jahren durch die Genossenschaftsbanken praktizierte umfassende Vermögensanalyse auch seitens der Kunden entsprechend honoriert. Darüber hinaus bestimme weiterhin der Sicherheitsaspekt und die Vorsorge für das Alter das Denken der Kunden.

Gerade die "private Altersvorsorge" sei2006 ein sehr zentrales Thema der Bankkunden gewesen. Neben eigenen Produkten verfügten dabei die Genossenschaftsbanken mit der "UniProfiRente" der Union-Investment nach wie vor über ein Spitzenprodukt in diesem Bereich, das in allen Finanztests weiterhin Bestnoten erhält. Aus diesem Grund waren die im Landkreis tätigen Raiffeisenbanken bei der Beratung ihrer Kunden zur "Riester-Rente" sehr erfolgreich, zumal auch die R+V-Versicherung eine sehr interessante Alternative anbiete, die auch das Problem der Arbeitslosigkeit während der Vertragslaufzeit mit absichere.

Ein zentrales Thema sei sicherlich auch die Herabsetzung der Sparerfreibeträge. Hier würden im Rahmen der Analyse "VR-Check-Up" die Gesamtvermögensverhältnisse des Kunden untersucht, um so auch Möglichkeiten einer steueroptimierten Anlage zu finden. Auch in diesem Zusammenhang würden die Produkte aus dem Finanzverbund der Genossenschaftsbanken neben bankeigenen Produkten zusätzliche Lösungsansätze bieten.

Der Finanzverbund ermögliche es den Beratern der Raiffeisenbanken, aus allen Bereichen des Geldgeschäftes Spitzenprodukte anzubieten. So sei die Bausparkasse Schwäbisch Hall als größter Anbieter Deutschlands nach wie vor ein wichtiger Partner bei der Errichtung der eigenen vier Wände. Auch im Bausparbereich hätten die Raiffeisenbanken des Kreisverbandes in 2006 wiederum eine sehr gute Entwicklung verzeichnen können.

Neben der Union-Investment komplettierten die Produkte der DZ Bank - und hier insbesondere die Zertifikate - die Produktpalette für alle Genossenschaftskunden. Auch die DZ Bank wurde im Jahre 2006 wiederum zur "Zertifikate-Bank des Jahres" gewählt.

Zur Absicherung der eigenen Vermögenswerte gehöre auch der passende Versicherungsmantel. Mit der R+V-Versicherung hätten auch hier die Genossenschaftsbanken einen der größten Versicherer, der ebenfalls - gerade wegen der sehr günstigen Kostenstruktur - bereits sei langem zu den Spitzenversicherern des Landes gehört.

Kreditgeschäft

Wenngleich die Investitionsneigung wieder etwas angesprungen sei, so war gerade das Jahr 2006 auch dadurch gekennzeichnet, dass viele Kunden aufgrund vorhandener Vermögenswerte Kreditvorlagen vorzeitig zurückbezahlt haben. Aus diesem Grund müsse man sicherlich Zuwächse in diesem Bereich stets unter Einbindung der Regel- und Sondertilgungen sehen. In 2006 erreichte man im Bereich der herausgelegten Kredite insgesamt einen Zuwachs von knapp 1 Prozent, was annähernd auch der Entwicklung auf gesamt bayerischer Ebene entspricht. Damit stünden die Raiffeisenbanken ihren Kunden insgesamt mit rund 575 Millionen Euro zur Verfügung.

Die im Kreisverband zusammengeschlossenen Raiffeisenbanken betreiben alle auch ein Warengeschäft, dessen Umsätze in 2006 bei rund 16 Millionen Euro lagen und insgesamt 28 Personen einen Arbeitsplatz ermöglichte.

Im reinen Bankgeschäft beschäftigen die Kreisverbandsbanken 327 Mitarbeiter, davon aktuell 18 Auszubildende. Damit würden die Genossenschaftsbanken auch ihrem Ausbildungsauftrag überdurchschnittlich gerecht und würden damit zum Erhalt des Standortes Neumarkt für die Berufsschule beitragen.

Mit diesen Mitarbeitern betreuen die Raiffeisenbanken des Kreisverbandes insgesamt etwa 80.000 Kunden, denen man flächendeckend in 32 Bankstellen vor Ort zur Verfügung stehe.

Losgelöst von dieser Thematik hätten sich seit jeher die Genossenschaftsbanken auch dem Wandel des Bankgeschäftes gestellt und würden eine umfassende Palette im Bereich des Internetbankings und der elektronischen Bankdienstleistungen anbeiten.

Die Genossenschaftsbanken seien auch ein wichtiger Wirtschaftsfaktor bei eigenen Investitionen - so wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Kreisverbandsebene über 700.000 Euro neu investiert - auch für 2007 seien Volumen von etwa 900.000 Euro bereits jetzt fest verplant.

Das Raiffeisen-Gewinnsparen erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit; über 50.000 Lose waren regelmäßig bei den monatlichen Auslosungen beteiligt. Dabei konnten die Raiffeisenbanken alleine aus dem hieraus resultierendem Zweckertrag für soziale und karitative Zwecke über 50.000 Euro an Spenden verteilen, nachdem zuvor die beteiligten Gewinnsparer immerhin 430.000 Euro an Gewinnen einstreichen konnten.
15.03.07
Neumarkt: Bilanzsumme stieg
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