"Immenser Handlungsbedarf"
Neumarkt hat unbestritten Nachholbedarf im Bereich effiziente Energiewirtschaft. Diese Aussage verbinde ich nicht mit Schuldzuweisungen. Vielmehr zeigt bereits eine erste Bestandsanalyse, dass immenser Handlungsbedarf besteht.
Viele Gruppen, Teile der Verwaltung und einzelne Bürger haben zur Energiewirtschaft vor Ort auch in Neumarkt in der Vergangenheit Ideen entwickelt und Verbesserungsvorschläge unterbreitet. (Energieforum, Solarkreis, Sternwarte, Parteien, Wählergruppen, Bürgerinitiativen usw.) Einzelmaßnahmen, wie zum Beispiel die Forderung nach Förderung des Baus von Passsivhäusern sind, wie sich in der jüngsten Beratung gezeigt hat, sicherlich richtige Teilschritte.
Was jedoch dabei und insgesamt von Nöten ist, ist ein Gesamtkonzept und eine Prioritätenliste, sowie eine Machbarkeitsstudie mit Angabe der Kosten und das Denken in Zusammenhängen, wie es Herr Steffen Rogler heute
in einem Leserbrief anmahnt. Vorstöße, z.B. bei der dringlichen Verbesserung unserer Straßenbeleuchtung, sollten nicht ohne reifliche Überlegung, also nicht wie geschehen im Schnellverfahren getätigt werden. Fehler und Versäumnisse sind sonst vorprogrammiert.
Ich rege daher zum wiederholten Mal an, sich alsbald zusammenzusetzen und in einem für interessierte Bürger offenen Gesprächskreisen, unter fachmännischer Moderation, ein Energiekonzept für unsere Stadt zu entwickeln, also ohne "blinden Eifer" zu wirken und damit nach Möglichkeit grobe Fehler zu vermeiden.
In der Vergangenheit sind entsprechende Anregungen von Mitgliedern der FLitZ leider nicht aufgegriffen worden. Auf zahlreiche, teils vertrauliche Vorschläge und die vielen Bitten um Beteiligung erfolgten von der Verwaltung und von Seiten der Stadträte kaum Reaktionen. Mit einer Auflistung unserer Anträge, Einladungen, Konzepte und der jeweiligen Appelle sind meine Feststellungen leicht zu belegen. Ich habe jedoch nicht die Absicht hier zu klagen oder gar anzuklagen, sondern möchte ermuntern, dass wir alsbald notwendige Schritte im Bereich Energiewirtschaft endlich gemeinsam in Angriff nehmen. Gerne bin ich bereit, dabei weiter zuzuarbeiten und, wenn gewünscht, mit koordinierend zu wirken.
Konkret schlage ich noch einmal die Gründung eines Arbeitskreises: Verbesserung der Energiewirtschaft in Neumarkt vor.
In diesem Kreis :
- Muss eine Bestandsaufnahme vorangetrieben werden – läuft bereits in Teilbereichen
- Ist über Ursachen für die jetzige Situation zu reden. Hemmnisse sind zu beseitigen
- Sollten alsbald konkrete Neumarkter Ziele formuliert werden. Prioritäten sind dabei zu setzen. - Alles auf einmal geht nicht.
- Muss über die Umsetzung gesprochen werden, also über den Weg, über den Zeitplan und über Möglichkeiten der Förderung und sonstige Hilfestellungen. Regionales Denken und Handeln sollten dabei mit berücksichtigt werden.
Ich hoffe nun, dass Sie, Herr Oberbürgermeister, diesen Denkanstoß aufgreifen und umgehend zu einer gemeinsamen Besprechung einladen.
Mit freundlichen Grüßen
16.12.08
Hans-Jürgen MadeiskyNeumarkt: "Immenser Handlungsbedarf"