Für Frauen und Jugendliche


Vertreter der Stadt und der "Mikroprojekte" stellten am Donnerstag ihre Pläne vor.

NEUMARKT. Der Stadt Neumarkt stehen in den nächsten drei Jahren 300.000 Euro für die Umsetzung von "Mikroprojekten" zur Verfügung.

Eine entsprechende Förderzusage durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend für das Programm "Stärken vor Ort" liegt vor, hieß es bei einem Pressetermin am Donnerstag im Neumarkter Bürgerhaus. Die Stadt Neumarkt muss dabei einen Eigenanteil von 54.000 Euro bereitstellen und gibt die Fördermittel an Mikroprojektträger weiter, die pro Projekt einen Zuschuss von bis zu 10.000 Euro beantragen können.

Das Programm "Stärken vor Ort" des Bundesministeriums ist das Nachfolgeprogramm von "LOS" (Lokales Kapital für Soziale Zwecke) und wird aus dem ESF (Europäischer Sozialfonds) finanziert. Es soll die sozialen und beruflichen Perspektiven junger Menschen sowie von Frauen in "benachteiligten Stadtteilen" verbessern. Dafür stehen bundesweit bis Ende 2011 insgesamt 116 Millionen Euro zur Verfügung (rund 99 Millionen aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds plus rund 17 Millionen Euro kommunale Kofinanzierung). Das Programm "Stärken vor Ort" setze auf kleine lokale Initiativen, Organisationen und viel zivilgesellschaftliches Engagement, um nur noch schwer erreichbare junge Menschen dort anzusprechen, wo sie leben. Adressaten der Kleinstprojekte seien jungen Menschen mit schlechteren Startchancen sowie Frauen, die Probleme beim Einstieg und Wiedereinstieg in das Erwerbsleben haben. Ziel sei es, Jugendliche, die Gefahr laufen, sich langfristig Lebenschancen zu verbauen, aktiv aufzusuchen, sie sozial zu stabilisieren und zu motivieren, weiterführende Angebote zu nutzen.

Die geförderten Kleinstprojekte mit einem Budget von bis zu 10.000 Euro sollen helfen, indem sie etwa Anschlüsse an Schulen, Fördermaßnahmen und Ausbildung oder Erwerbsarbeit vermitteln. Dafür sind bundesweit 264 Fördergebieten für die nächsten drei Jahre ausgewählt worden.

Das Neumarkter Konzept stützt sich auf die beiden Zielgruppen Jugendliche und Frauen. Dabei sollen die Ausbildungs- und Berufschancen von Jugendlichen durch die Schulung von Schlüsselqualifikationen sowie durch berufsspezifische Zusatzqualifikationen gesteigert werden. Auch der Einstieg oder Wiedereinstieg von Frauen in das Berufsleben soll durch Qualifizierungsmaßnahmen erleichtert werden.

Insbesondere gelte es, die Ressourcen der lokalen und regionalen Initiativen zu nutzen und die Adressaten und Zielgruppen an allen Schritten des Programms zu beteiligen, hieß es bei dem Pressegespräch, an dem neben Oberbürgermeister Thomas Thumann und Bürgermeisterin Ruth Dorner, Kämmerer Josef Graf, Bürgerhaus-Geschäftsführer Ralf Mützel und Vertreter der Mikroprojektträger teilnahmen.

Einzubeziehen seien auch die örtlichen Unternehmen und Betriebe. Die Maßnahmen müßten einen Bezug zum Gebiet der "Sozialen Stadt" nachweisen.

Nach der Starterkonferenz zu "Stärken vor Ort" im Mai im Bürgerhaus mit dem Aufruf zur Einreichung von Projektvorschlägen (wir berichteten mehrfach) wählte der Begleitausschuss im Juni insgesamt elf Mikroprojekte zur Umsetzung aus.

Die Projekte:

  1. "Ich schaff`s! – Cool ans Ziel."
    Projektträger: Hauptschule Weinbergerstraße in Kooperation mit Erwin-Lesch-Schule
    Adressaten: Schülerinnen und Schüler der Hauptschule und der Erwin-Lesch-Schule
    Projektpatin: Martina Löfflad, Stadtelternbeirat
  2. "Erlebnispädagogik für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz"
    Projektträger: Staatliche Berufsschule Neumarkt
    Adressaten: Jugendliche der Berufsschule ohne Ausbildungsplatz
    Projektpate: Stadtrat Rainer Hortolani
  3. "Mach mit – Sich engagieren lernen"
    Projektträger: Freiwilligen Agentur Neumarkt
    Adressaten: Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse
    Projektpatin: Rafia Assas-Ladda, Vorsitzende der Initiativgruppe
  4. "Chance Praxis"
    Projektträger: Hauptschule West
    Adressaten: Hauptschüler der 8. und 9. Klasse
    Projektpatin: Bürgermeisterin Ruth Dorner
  5. "Beruflicher Wiedereinstieg nach der Familienpause"
    Projektträger: Christliche Arbeiterhilfe (CAH)
    Adressaten: Frauen nach der Familienpause
    Projektpatin: Ingeborg Tursch, Gleichstellungsstelle des Landratsamtes
  6. "Frauenkooperative "Lebensart – Naturtextilien"
    Projektträger: Frauenkooperative "Lebensart"
    Adressaten: Frauen, die derzeitig arbeitslos sind
    Projektpate: Wolfgang Wittl, Wirtschaftsförderung Stadt Neumarkt
  7. "KIWI – Kraft im Wissen"
    Projektträger: Berufsförderungswerk BFW Nürnberg
    Adressaten: Jugendliche mit Alkoholauffälligkeit
    Projektpate: Gerald Kunze, Kreisjugendamt
  8. "Veranstaltungsservice – Angebot für gemeinnützige Einrichtungen" Projektträger: Freiwilligen Agentur Neumarkt
    Adressaten: Frauen, die derzeitig arbeitslos gemeldet sind
    Projektpatin: Stadträtin Gertrud Heßlinger
  9. "Aufbau einer Entwicklungspartnerschaft für Alleinerziehende zur Verbesserung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie"
    Projektträger: Mehrgenerationenhaus Neumarkt
    Adressaten: Alleinerziehende Frauen
    Projektpatin: Hildegard Gran
  10. "Klettern in der Gruppe – Mut machen – Stärken entwickeln"
    Projektträger: Jugendbüro der Stadt Neumarkt
    Adressaten: Jugendliche
    Projektpate: Stadtrat Arnold Graf
  11. "Probe-Werkstatt – Mädchen erproben Handwerk und Technik"
    Projektträger: Jugendbüro der Stadt Neumarkt
    Adressaten: Mädchen
    Projektpate: Theo Elsing
Weitere Projektanträge zu "Stärken vor Ort" für 2009 können übrigens noch im Bürgerhaus gestellt werden
23.07.09
Neumarkt: Für Frauen und Jugendliche
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