"Könige" sind fertig


Derzeit zu sehen: die "Verkündigung an Maria"

NEUMARKT. In der sogenannten Jesuiten-Krippe in der Stadtpfarrkirche St. Johannes sind pünktlich zu ihrem Feiertag die "Heiligen Drei Könige" zu sehen.

Seit dem Wochenende ist in der Immanuelkapelle - neben dem "Isenheimer Grünewald-Altar" - mit den großen Figuren die "Verkündigung an Maria" aufgebaut. Pünktlich zum Heiligen Abend ist dann die "Heilige Nacht" mit der kompletten Heiligen Familie zu sehen. Und ab 6. Januar bis 2. Februar gibt es erstmals die "Anbetung der Könige".

Die Restaurierungs- und Ersatz-Arbeiten an den Figuren dauern seit Jahren: nach einem einsamen "Hirten" neben der Gottesmutter kamen der "Heilige Josef" und im letzten Jahr der "Erzengel Gabriel" hinzu. Ab ihrem Festtag im Januar sollen auch die "Heiligen Drei Könige" fertiggestellt und in der Kirche zu sehen sein - als kleinen Vorgeschmack gab es heuer im Januar schon den "Mohrenkönig Caspar".

Mit den "Heiligen Drei Königen" wären erste wichtige Schritte in Richtung "Jahreskrippe" getan, hieß es. Für die Jesuiten-Krippe in Neumarkt ist nämlich neben einem Heiligen Grab und der Weihnachtsdarstellung auch das Motiv "Hochzeit zu Kana" überliefert.

Wie bereits mehrfach berichtet wurden vor einigen Jahren in der Sakristei der Stadtpfarrkirche St. Johannes 21 Köpfe von historischen Krippenfiguren wiederentdeckt. Sie stammen zum Teil noch von den seit 1622 für einige Jahre in Neumarkt tätigen Jesuiten. Bis Kriegsende wurde in der Pfarrkirche die historische Kirchenkrippe der Jesuiten aufgestellt, die zum Teil aus dem Barock stammte.

Die Jesuiten waren zur Gegenreformation aus Amberg, wo sie seit 1621 tätig waren, nach Neumarkt gekommen, nachdem die katholische Religionsausübung in der Oberen Pfalz von Herzog und Kürfürst Maximilian von Bayern wieder erlaubt wurde. Wo immer die Jesuiten arbeiteten, schufen sie in kürzester Zeit faszinierende Weihnachtskrippen und Passionsdarstellungen, um die Inhalte der Bibel durch szenenhafte Darstellungen neu zu beleben.

Im Laufe der Jahre und Jahrhunderte wurden diese Krippen gepflegt und gehegt. Doch die Krippe wurde beim Brand des Schwesternhauses am Rainbügl zum größten Teil zerstört. 21 Köpfe für 80 bis 100 Zentimeter große Krippenfiguren (dem sogenannten "Jesuitenmaß") und einige für 30-Zentimeter-Figuren haben aber in der Sakristei "überlebt". Viele Köpfe weisen noch die Nagellöcher für die Befestigung der Echthaarperücken auf.

Die weitere Wiederherstellung der in ihrer Art im weiten Umkreis einzigartigen Krippe - es warten noch viele historische Krippenköpfe darauf, wieder zum Krippenleben erweckt zu werden - seien ohne großzügige Spenden nicht möglich, hieß es. Allerdings hoffen die Verantwortlichen auch auf das eine oder andere Foto aus der Zeit vor Kriegsende, das die Krippe in Neumarkt in ihrer damaligen Form zeigt. Solche Fotos sind bisher leider noch nicht aufgetaucht.
03.12.12
Neumarkt: "Könige" sind fertig
Telefon Redaktion


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