Der regelmäßige Griff zur Wasserflasche gehört ist ein absolutes "Muß", heißt es von der Gewerkschaft
Foto: IG Bau
NEUMARKT. Über 30 Grad am Dienstag - und zum offiziellen Sommeranfang am Mittwoch soll es noch heißer werden. Der Wetterdienst warnt "amtlich" vor der Hitze.
Besonders hart werden die tropischen Temperaturen für die rund 3650 Bauarbeiter im Landkreis, aber auch für Landschaftsgärtner und Fassadenreiniger, heißt es zum "Tag des Sonnenschutzes" von der Gewerkschaft Bau.
Gleichzeitig wurden in den letzten Tagen vom deutschen Wetterdienst mehrmals Warnungen vor ungewöhnlich hoher UV-Strahlung für den Landkreis Neumarkt herausgegeben (wir berichteten).
Die IG Bauen-Agrar-Umwelt appellierte vor allem an die zahlreichen Bauarbeiter im Landkreis, das UV-
Risiko nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Sonnenmilch mit hohem
Lichtschutzfaktor gehöre in der heißen Jahreszeit in jede Arbeitshose eines Maurers
oder Dachdeckers. Aber auch Landschaftsgärtner und Fassadenreiniger sollten
auf den richtigen Schutz achten, sagt Christian Lang.
Für den Bezirkschef der IG Bau ist besonders das Hautkrebs-Risiko eine "oft
unterschätzte Gefahr für alle, die unter freiem Himmel arbeiten". Dabei komme es
letztlich auf die Gesamtzahl der Sonnenstunden an, denen ein Mensch im Laufe seines
Lebens ausgesetzt sei. Lang: "Neben der Sonnencreme sollten Draußen-Jobber
darauf achten, ihren Kopf und möglichst viele Teile des Körpers mit Kleidung bedeckt
zu halten. Auch Pausen im Schatten und eine Sonnenbrille mit UV-Lichtschutz sind ein
absolutes Muss".
Besonders gefährdet seien helle Hauttypen, so der Gewerkschafter. Gerade für sie
gelte: "Sonnenbrand ist nicht sexy, sondern gefährlich". Nach Jahrzehnten könne die
tägliche Sonnenbelastung zum Absterben ganzer Körperstellen - besonders auf
ausgesetzten Bereichen wie der Nase oder den Ohren - führen." Hier sei zu einem
Lichtschutzfaktor von "50 plus x" zu raten.
"Aber auch die Arbeitgeber im Landkreis Neumarkt sind beim
Sonnenschutz in der Pflicht", sagte Lang. Das Arbeitsschutzgesetz verlange, dass
Unternehmen ihre Mitarbeiter durch geeignete Maßnahmen vor Risiken wie Hitze und
Sonnenstrahlen schützen. Deshalb müssten die Betriebe ihre Beschäftigten mit
genügend Trinkwasser oder kalten Tees versorgen.
Als Faustregel für den Sommer empfiehlt die IG BAU, mindestens alle halbe Stunde ein
volles Wasserglas zu trinken. "Auch wenn man mal keinen Durst hat, ist der ständige
Flüssigkeitsnachschub enorm wichtig. Wer schwitzt und zu wenig trinkt, riskiert
Kopfschmerzen, Konzentrationsverlust und Übelkeit", so Christian Lang.
Bei körperlich
schweren Arbeiten könne Wassermangel rasch zum Hitzschlag führen. Außerdem
steige das Unfallrisiko. Daher sollten anstrengende Tätigkeiten möglichst in die
Morgenstunden verlegt werden, rät die Gewerkschaft.