Die Haltung der Stadtverwaltung, in der Neumarkter Innenstadt keine Photovoltaikanlagen auf den Dächern zuzulassen, ist für mich unverständlich. Eine Stadt, die ausdrücklich mit ihren Nachhaltigkeitspreisen wirbt, kann sich dem Ansinnen Ihrer Bürgerinnen und Bürger nicht verschließen, Dachflächen zur Energiegewinnung bereit zu stellen.
Im Gegenteil: In Zeiten der Energiewende sollte die Stadt Neumarkt eine Vorreiterrolle spielen und solche Anlagen aktiv auf ihren öffentlichen Gebäuden errichten, um die angestrebte CO2-Neutralität schneller erreichen zu können. Die Stadt hingegen argumentiert mit Denkmalschutz und Tourismus. Wird ernsthaft erwartet, dass weniger Touristen in die Stadt kommen, weil auf den Hausdächern Solaranlagen installiert wurden, die man ohnehin zumeist nur aus der Luft erkennen kann?
Bei Altstädten mit großer historischer Bausubstanz mag dieses Argument noch einleuchten, bei Neumarkt, dessen Altstadt aufgrund der Zerstörungen im 2. Weltkrieg zu großen Teilen aus Nachkriegsbauten besteht, zieht dieses jedoch nicht. Gerade die Dachflächen der vielen Neubauten wären prädestiniert für eine Ausstattung mit Photovoltaikanlagen.
Vielleicht kämen dann ja erst recht viele Besucher, um sichtbar gelebte Nachhaltigkeit in Neumarkt zu bestaunen.