neumarktonline Dokumentation
Jahresabschluss und Ausblick 2008
Weihnachtssitzung des Stadtrates
am 18. Dezember 2007
Von
Oberbürgermeister
Thomas Thumann
Liebe Bürgermeisterkollegen Arnold Graf und Ferdinand Ernst,
liebe Stadträtinnen und Stadträte,
sehr geehrte Gäste!
In wenigen Tagen feiern wir das Weihnachtsfest und auch das Jahr
2007 neigt sich nun unweigerlich dem Ende zu.
Eine Bilanz dieses Jahres mag jeder für sich selber ziehen und es als
gut, eher durchwachsen oder sogar schlecht beurteilen.
Als Stadt Neumarkt ist der Blick auf dieses Jahr 2007 sicher mit
einem schwarzen Trauerrand versehen.
Denn im Juni mussten wir Abschied von Bürgermeister Erich Bärtl
nehmen, der viel zu früh und überraschend für alle verschieden ist.
Im Gedenken an unseren Kollegen und Freund Erich Bärtl bitte ich
Sie, sich für eine Gedenkminute zu erheben.
Ich danke Ihnen.
Wir mussten in diesem Jahr aber auch von einigen weiteren verdienten
Bürgern dieser Stadt Abschied nehmen.
Ich erinnere an Georg Plank, den langjährigen Dienststellenleiter der
Polizeiinspektion Neumarkt, der gleich zu Jahresbeginn verstorben ist.
Mit dem im April verstorbenen Michael Schiller hat die Stadt
Neumarkt einen Träger der Silbernen Stadtmedaille verloren, aber
noch viel mehr jemanden, der über Jahrzehnte zur Stadt und zur
Traditionspflege in unserer Stadt dazugehörte.
In Pölling mussten wir Martin Feihl zu Grabe tragen, einen weit über
die Stadtteilgrenzen hinaus geachteten und verdienten Mitbürger.
Mit Fritz Weithas verstarb im Februar ein engagierter Kämpfer für die
Volkssternwarte in Neumarkt, der einen erheblichen Beitrag für die
Bildung der Neumarkter Bevölkerung geleistet hat und dessen
Engagement um die Sternwarte sicher unvergessen bleiben wird.
Auch Fritz Pelech, der Gründer und Betreiber des Jura-Zoos, wird in
seinem Werk weiterleben, wenngleich mit ihm im Juli eine Institution
verstorben ist, wenn es um diesen sicher eher kleineren, aber umso
liebenswerteren Zoo geht.
Unsere Trauer über die Verstorbenen und über den Verlust von
verdienten und engagierten Bürgern prägt den Rückblick auf das Jahr
2007 ganz sicher.
Aber vielleicht sollten wir uns auch mit der Hoffnung trösten, dass die
Verstorbenen, ein jeder auf seine Art, in unsere Erinnerung und in
unser Gedenken eingeprägt sind.
Sie werden auch künftig als lobende und lobenswerte Vorbilder für
bürgerschaftliches Engagement gelten.
Dabei stehen Sie für eine Vielzahl Mitmenschen in Neumarkt, die
unser vielfältiges und überaus lebendiges Stadtgeschehen mit
gestalten, mit tragen und auf wunderbare Weise bereichern.
Ob in der Kultur oder im Sport, ob in den Vereinen, Verbänden und
Organisationen:
Unsere Stadt hat viel zu bieten,
sie hat aber vor allen Dingen Menschen, die sich in diesen
Gruppierungen engagieren und ehrenamtlich für andere da sind.
Dieses bewundernswerte bürgerschaftliche Engagement in Neumarkt
ist wohl das herausragendste Kennzeichen unserer Stadt und mit ein
wichtiger Grund für unsere liebens- und lebenswerte Heimat.
Neumarkt besitzt viele dieser couragierten und einsatzwilligen
Mitbürgerinnen und Mitbürger, die sich oft unter Opferung von viel
Freizeit, wie beispielsweise Sie, sehr geehrter Herr Veit, für eine
Sache begeistern, sie voran treiben und dadurch viel Gutes schaffen.
Die Stadt selber könnte diesen tausendfachen Einsatz von Bürgerinnen
und Bürgern für das Gemeinwohl gar nicht bereitstellen, von der
fehlenden Möglichkeit diese immensen Leistungen überhaupt
bezahlen zu können einmal ganz zu schweigen.
Die ehrenamtlich Tätigen in unserer Stadt haben meine und sicherlich
auch Ihre große Bewunderung für ihren häufig selbstlosen Einsatz und
ich darf allen diesen "guten Geister unserer Stadt" in meinem und
ganz sicher auch in Ihrem Namen an dieser Stelle einmal ganz
herzlich Danke sagen für ihr ehrenamtliches Engagement.
Zu diesen Ehrenamtlichen, die sich für und in der Stadt engagieren,
gehören auch Sie, sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen im Stadtrat,
meine sehr geehrten Bürgermeisterkollegen.
Am Stammtisch und sonst wo wird ja von den Mitbürgern gerne über
die Politik geschimpft, und noch viel mehr über die Politiker
hergezogen, gar deren Engagement missachtet.
Ich möchte an dieser Stelle aber eine Lanze für Sie brechen, denn Sie
tragen dazu bei, das Geschehen in unserer Stadt voranzutreiben und
Sie stellen die entsprechenden Weichen dazu.
Dabei absolvieren Sie schon ein immenses Pensum, wenn man
bedenkt, dass alleine in diesem Jahr 61 Sitzungen des Stadtrates,
seiner Senate und Ausschüsse sowie noch die jeweiligen
Fraktionssitzungen zu bewältigen waren.
Hinzu kommt bei vielen von Ihnen der Einsatz als Referent für einen
bestimmten Aufgabenbereich, die Gespräche vor Ort, die Teilnahme
an den 6 Bürgerversammlungen, die ich in diesem Jahr abgehalten
habe und vieles mehr.
Dies belegt eindrucksvoll, wie engagiert Sie als wohlgemerkt
ehrenamtliche Politiker für die Stadt im Einsatz sind und so mancher
Stammtischredner kann vielleicht auf diese Weise ermessen, dass Sie
hier sehr viel Zeit und Energie für die Stadt und ihre Bürger
investieren.
Ich danke Ihnen, meine Kolleginnen und Kollegen ganz herzlich
dafür, dass Sie sich für diese Aufgabe bereit erklärt haben und dass
Sie engagiert am Projekt Stadt Neumarkt mitwirken.
Im Stadtrat waren heuer wieder zahlreiche personelle Veränderungen
zu verzeichnen.
Das Bündnis für Bürger hat sich im Juni aufgelöst und Sie, sehr
geehrter Herr Stadtrat Niebler sind nach einer kurzen Zeit als
parteiloser Stadtrat im Juli der UPW beigetreten und haben so deren
Fraktion verstärkt.
Sie, sehr geehrter Herr Ehrnsberger sind im Juli in den Stadtrat
nachgerückt und wir haben uns gefreut, Sie als neuen Kollegen in
diesem Gremium begrüßen zu können.
Sie, sehr geehrte Frau Stadträtin Harres sind im August aus der Partei
Bündnis 90/Die Grünen ausgetreten und haben sich der Freien Liste
Zukunft angeschlossen, die mit vier Stadträten fortgeführt wurde.
Im September haben Sie, sehr geehrter Herr Ernst das Amt des 2.
Bürgermeisters übernommen, und ich danke Ihnen und auch Ihnen,
sehr geehrter Herr Bürgermeister Graf, dass sie als meine beiden
Stellvertreter die Stadt, wo immer es geboten schien, nach außen
repräsentiert haben.
Einige Änderungen gab es auch auf den Referenten- und
Ausschussposten.
So haben Sie, sehr geehrte Frau Wanke das Amt der
Partnerschaftsreferentin mit Mistelbach übernommen und schon erste
Kontakte hergestellt und neue Impulse, wie zum Beispiel die
Wirtschaftsgespräche eingeleitet.
Sie, sehr geehrter Stadtrat Segerer haben das Referat Sicherheit und
Ordnung übernommen,
Sie sehr geehrter Stadtratskollege Nidermayer sind als Delegierter in
den Zweckverband der Sparkasse nachgerückt,
und Sie sehr geehrter Herr Stadtrat März haben den frei gewordenen
Platz im Aufsichtsrat der Bauhof GmbH übernommen.
Mit Ihnen, Frau Stadträtin Dorner hat der Stadtrat im November eine
neue Referentin für den Klimaschutz ernannt, für einen Bereich, wo
wir alle sicher einhellig der Meinung sind, dass es sich um eine der
großen Zukunftsaufgaben handeln dürfte.
Inzwischen haben Sie, liebe Stadträtinnen und Stadträte die Weichen
für das nächste Jahr gestellt.
In zwei Referentenbesprechungen zum Haushalt sowie vor kurzem im
Verwaltungs- und Kultursenat und heute vor dieser Festsitzung haben
Sie die Eckwerte des Haushalts auf den Weg gebracht, den wir dann
im Frühjahr nächsten Jahres beraten und beschließen werden.
Trotz aller Abspeckungsmaßnahmen intern wurde es ein Haushalt, der
immerhin noch der Dritthöchste in der Stadtgeschichte werden wird.
Dies zeigt, dass in Neumarkt viele, vielfältige und vielschichtige
Projekte ins Haus stehen, dass die Aufgaben offensichtlich mehr und
die Anforderungen immer höher werden.
Diese Vielfalt an Aufgaben und Projekten muss uns aber auch zum
Nachdenken anregen, ob wir nicht längst eine Grenze überschritten
haben, an der sich die Frage stellt, was und wie viel können wir
eigentlich noch mit dem von vielen ja schon seit langem monierten
"dünnen Personalstand" eigentlich noch bewältigen und umsetzen.
Dies ist sicherlich ein wichtiges Thema, über das wir im nächsten Jahr
dringend sprechen sollten.
Dazu gehört für mich bei diesen Aufgaben- und Projektmengen, dass
wir den Personalbedarf gegebenenfalls anpassen und entsprechende
Ansätze in den Haushalt und Positionen in den Stellenplan
aufnehmen, wofür ich auf Ihre Unterstützung und Zustimmung hoffe.
Denn ein ganz wichtiger Pluspunkt unserer erfolgreichen
Stadtgeschichte waren und sind die tüchtigen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter in der Stadtverwaltung.
Hier kann ich es nicht akzeptieren, dass aufgrund der wachsenden
Aufgaben und der Zunahme an Projekten die Belastbarkeit bei einigen
weit über das normale Maß hinaus strapaziert wird, und das eben nicht
nur in Ausnahmesituationen.
Es ist meine Fürsorgepflicht und auch die des Stadtrates als
"Dienstherr" dafür zu sorgen, dass dauernde Engpässe behoben und
Ausgleich zustande kommt.
Denn sonst könnte eine zu beschränkende Haltung aus
Kostengesichtspunkten bei der Personalzumessung letztlich zum
Gegenteil führen, zu Mehrkosten, weil Arbeiten nicht, zu spät oder
wegen Überlastung nicht sorgfältig genug ausgeführt wurden.
In diesen Themenbereich gehört auch, dass wir uns Gedanken
machen, wo und wie wir zusätzliches Personal unterbringen, und ich
hoffe, dass wir auch hier einen guten Konsens finden und Sie die von
uns vorgeschlagenen Lösungen mittragen.
Vor wenigen Tagen haben wir erst das Jubiläum 50 Jahre Rathaus
nach dem Wiederaufbau gefeiert und ich denke schon, dass die
Stadtverwaltung und der Stadtrat nirgends besser aufgehoben sein
könnten.
Das 1957 eingeweihte und 1999 sanierte Rathaus stellt einen
markanten Punkt in unserer Stadt dar und ich bin froh, dass die
damaligen Verantwortlichen dies auch so gesehen haben.
Auch wenn dies von manchen nicht so erkannt wird, ist doch im Jahr
2007 in Neumarkt eine Menge geschehen, es wurde viel umgesetzt
und auch zu einem guten Abschluss gebracht.
Ich erinnere zum Beispiel an die Generalsanierung der Schule
Wolfstein, die wir vor wenigen Tagen mit einer großen Einweihung
und einem Tag der offenen Tür abgeschlossen haben.
Rund 5 Millionen Euro haben wir von Seiten der Stadt dank Ihrer großen
Unterstützung aus dem Stadtrat investiert, damit auch an dieser Schule
optimale Lern- und Lebensbedingungen herrschen.
Lebensbedingungen sage ich bewusst, denn wenn man sich vorstellt,
dass die Kinder einen guten Teil des Tages in der Schule und in den
Räumen verbringen, so stellen die Schule und deren Räumlichkeiten
einen wichtigen Teil ihres Lebensumfeldes dar.
Diese so ansprechend und zeitgemäß zu gestalten, ist seit Jahren in
Neumarkt eine Aufgabe, bei der alle im Stadtrat an einem Strang
ziehen.
In diesem Sinne haben Sie bereits zum Ende diesen Jahres die
Weichen für die nächste Schulbaumaßnahme gestellt.
Die ersten groben Planungen für die Schule Hasenheide sollen nun
verfeinert und das Projekt anschließend realisiert werden, wobei wir
derzeit von einer geschätzten Investitionssumme von rund 2,2 Millionen Euro
ausgehen.
Als Stadt steht es uns gut zu Gesicht, dass wir bei den Schulen, wie
auch bei den Kindergärten, optimale Bedingungen für unseren
Nachwuchs schaffen.
Denn im Hinblick auf die Kindergärten kann man dieses
herausragende positive Engagement der Stadt ebenfalls mit Fug und
Recht behaupten und auch dokumentieren.
Ich will hier gar nicht alle Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen
der letzten Jahre aufzählen, die wir als Stadt oft in einem weit
größeren als dem gesetzlich geforderten Maße unterstützt haben.
Der Kindergarten Hl. Kreuz und im Jahr 2007 der Kindergarten
Pölling sind gute Beispiele aus der jüngsten Vergangenheit dafür.
In Pölling haben wir uns gefreut, dass die Generalsanierung auch mit
viel ehrenamtlichem Engagement aus Pölling so gut gelungen ist und
der Kindergarten sich fast wie neu präsentieren kann.
Gerade im Hinblick auf das Thema Kinder haben wir als
Stadtverantwortliche allerdings auch die Aufgabe, nach vorne zu
blicken und die Prognosen durchaus kritisch zu betrachten.
Es ist leider in den letzten Jahren und Jahrzehnten eine Tatsache:
Der Rückgang der Geburten ist unverkennbar und schlägt immer mehr
durch, so dass sowohl für die Schulen als auch für die Kindergärten
andere Zeiten anbrechen könnten.
So ist mir aus einem anderen Landkreis bekannt, dass dort Kinder mit
18 Monaten bereits schon aus der Kinderkrippe herausgenommen und
in den Kindergarten hineingenommen werden.
Dies mag nicht zuletzt dadurch bedingt sein, dass die Kindergärten
aufgrund des neuen Kinderbetreuungsgesetzes versuchen, alle ihre
Plätze zu füllen.
Zugleich aber offenbart dies ein Problem, das zunehmen könnte.
Denn bei einer solchen Weiterentwicklung ist abzusehen, dass die
Zahl der Kinder in den Einrichtungen wie auch in den Schulen immer
mehr zurückgehen.
Dies sind Entwicklungen, die im Zusammenhang mit der generellen
demographischen Entwicklung stehen und die uns als
Stadtverantwortliche sicherlich in den nächsten Jahren begleiten und
beschäftigen werden.
Beschäftigen werden sich die Stadträte in der nächsten Zeit auch mit
dem Thema Ostumgehung.
Die Gutachten liegen nun vor und die Abstimmung läuft, so dass wir
schon Anfang nächsten Jahres dieses Thema im Stadtrat behandeln
werden.
Vor wenigen Wochen habe ich darauf hingewiesen, dass die von mir
zusätzlich beauftragte Nullvariante sich wohl als realistischste
Möglichkeit anbieten dürfte.
Erste Erkenntnisse aus den Gutachten zeigen, dass eine neue
Ostumgehung in den Jahren 2020/25 eine Belastung von nur 3.700
Fahrzeugen besitzt.
Bei dem enormen technischen Aufwand für die Varianten einer
Ostumgehung und den damit einher gehenden hohen Kosten erscheint
mir hier die einzige Empfehlung an den Stadtrat zu sein, die
Autobahnausfahrt Frickenhofen an die bestehenden Straßen
anzubinden.
Die Gutachten besagen nämlich auch, dass diese den zusätzlichen
Verkehr durchaus aufnehmen können.
Verantwortungsvolle Stadtpolitik heißt immer, sich den
Zukunftsaufgaben zu stellen und Lösungen herbeizuführen.
Dies ist seit jeher in Neumarkt gute Tradition und das möchte ich
schon betonen, eine solch verantwortungsvolle Stadtpolitik wird seit
Jahrzehnten in Neumarkt erfolgreich betrieben, selbst wenn die Wege
zu Lösungen manchmal weit und die Hürden oft hoch sind.
So war es sicherlich im Hinblick auf das Thema Hallerbrunnen.
Seit Jahren zieht sich diese Verfahren nun hin und ich bin im
Nachhinein froh, dass ich im Januar darauf gedrängt habe, vom
Landkreis endlich einen Bescheid auf unseren Wasserrechtsantrag zu
erhalten.
Denn anders als mancher meinte und in der Öffentlichkeit auch
verbreitete, waren zu dem Zeitpunkt die Gespräche mit Lauterhofen
keinesfalls abgebrochen worden, sondern im Gegenteil stand ich in
engem und gutem Kontakt zu Bürgermeister Braun.
Ich bin nach wie vor sicher, dass erst durch die Erteilung eines
Bescheides der Stillstand aufgebrochen und das ganze Verfahren in
Gang gebracht werden konnte.
Als Bestätigung sehe ich dabei auch das Urteil des
Verwaltungsgerichtes, mit dem die Stadt und ihre umfangreichen
Vorarbeiten voll und ganz bestätigt worden sind.
Im Hinblick auf die Nutzung der Quelle des Hallerbrunnens bin ich
sehr zuversichtlich, dass wir im nächsten Jahr mit dem Markt
Lauterhofen und der Pettenhofener Gruppe zu einer dauerhaften und
für beide Seiten guten Lösung kommen können.
Denn Wasserversorgung ist Daseinsvorsorge - und sie eine der
wichtigsten Aufgaben unserer Stadtpolitik.
Vorausschauendes und vernetztes Denken sind hier wie bei anderen
Projekten wichtige Eigenschaften.
Sie sind die Grundvorausetzung, um ein Ziel zu erreichen und Erfolg
für die Stadt und ihre Bürger zu haben.
Dies könnte man zum Beispiel auch auf den Ankauf des Delphi-
Areals in der Eggenstraße anwenden.
Mit dem Ankauf der Fläche durch die Stadt und der Rückvermietung
von Räumlichkeiten an die Firma Delphi konnten wir so die Firma am
Standort halten und zugleich Arbeitsplätze sichern.
Gleichzeitig aber bot sich uns dadurch die Möglichkeit, die von der
Brücke geplante Hallenspielanlage, inzwischen ja Wölpi genannt, in
diesen Räumen unterzubringen.
Ich freue mich, dass diese Vorhaben bestens gelungen ist und wir
dabei sogar noch Raum für den Modelleisenbahnclub schaffen
konnten.
Im März diesen Jahres konnten wir auch das Haus für Jugend, Bildung
und Kultur einweihen und hierzu werden wir uns im nächsten Jahr
über die Pläne zum nächsten Bauabschnitt unterhalten.
Im Hinblick darauf und auf viele unserer Ideen und Vorhaben sollten
wir dabei nicht das Finanzielle in den Vordergrund stellen, aber wir
dürfen das Finanzielle doch auch nicht aus den Augen lassen.
Mit Maß und Ziel wirtschaften und investieren war und ist oberste
Maxime Neumarkter Kommunalpolitik und daran sollten wir uns auch
in Zukunft halten.
Überaus erfreulich war, dass in diesem Jahr der Finanzierungsvertrag
für die S-Bahn nach Neumarkt unterzeichnet worden ist.
Wir alle versprechen uns von der S-Bahn-Anbindung eine weitere
Aufwertung unserer Stadt und sehen darin einen wichtigen
Standortfaktor.
Das Beispiel des geplanten S-Bahn-Haltes in Woffenbach zeigt, dass
wir als Stadt nicht borniert und engstirnig vorgehen, sondern nach
Lösungen suchen, notfalls eine Entscheidung auch rückgängig
machen.
Auch dies ist ein Kennzeichen guter Kommunalpolitik, geplante
Projekte zu stoppen, wenn neue und andere Daten auf dem Tisch
liegen, wenn neuere Entwicklungen uns zu etwas anderem raten.
So geschehen mit dem S-Bahn-Halt, und auch beim geplanten
Hackschnitzelheizkraftwerk werde ich aufgrund der vorliegenden
Wirtschaftlichkeitsstudie und der gegebenen Situation dem Stadtrat
einen Stopp dieses Vorhabens vorschlagen.
Ich werde dies schweren Herzens tun, denn ich war und bin ein
überzeugter Verfechter solch neuer und anderer Wege bei
Energiegewinnung und Klimaschutz.
Ich werde dem Stadtrat schon demnächst hierzu nähere Details
vorlegen, kann aber jetzt schon feststellen, dass dieses Projekt unter
den Bedingungen, die sich uns nun neu stellen, sowohl ökonomisch
als auch ökologisch nicht vertretbar erscheint.
Dies bedeutet für mich allerdings nicht, auf diesem Feld der
Energiegewinnung und im Klimaschutz nichts mehr zu unternehmen.
Ganz im Gegenteil.
Ich für meinen Teil habe mir dazu viele Gedanken gemacht, Themen
wie Klimaschutz, demographische Entwicklung und die damit
zusammenhängende Problemkreise sind meines Erachtens diejenigen
Themen, mit denen wir es in den nächsten Jahren vermehrt zu tun
haben werden.
Ich will deshalb das Hauptaugenmerk meiner politischen Arbeit in den
nächsten Jahren sogar verstärkt darauf richten.
Ich möchte die Stadt Neumarkt so durch das zweite Jahrzehnt des 21.
Jahrhunderts führen, dass wir in diesen Zukunftsfeldern zu den
Vorreitern gehören, so wie es Neumarkt in vielen anderen Fällen in
der Vergangenheit immer wieder gewesen ist.
Ich will dies nicht, um damit Schau machen zu können, sondern um
dafür zu sorgen, dass unsere Bürgerinnen und Bürger in zehn und 15
Jahren immer noch in einer Stadt zuhause sind, in der Strukturen,
Bedingungen und die Umwelt so freundlich sind, dass sie gerne hier in
Neumarkt leben.
Das Jahr 2008 wird uns auf sicherlich vielfältige Weise mit diesen
Themen konfrontieren und ich darf Ihnen versichern, dass wir auf
zahlreichen dieser Zukunftsfelder bereits seit Monaten tatkräftig
unterwegs sind und Konzepte, Partnerschaften und vieles mehr
vorbereiten.
Schon im Januar werden wir Sie über das Klimzugprojekt
informieren, dessen Zustandekommen für die Stadt Neumarkt einen
Riesenschritt und eine Riesenchance darstellen würde.
Aber auch sonst wird 2008 in Neumarkt wieder viel geboten sein.
Am Unteren Tor beispielsweise haben wir den I. Bauabschnitt der
Erschließungsmaßnahmen hinter uns und ich kann schon sage, dass es
mich sehr gefreut hat, dass nach vielen Jahren des Stillstandes dort
endlich Bagger zu Werke gegangen sind.
Wir als Stadt werden hier unsere Vorarbeiten für ein mögliches
Fachmarktzentrum liefern.
Ich möchte an dieser Stelle schon daran erinnern, dass es nur wenige
Monate her sind, seit wir einen neuen Vertrag mit dem Investor
Krause geschlossen haben und damit den alten, unseligen und die
Stadt behindernden Vertrag auflösen konnten.
Von einem Stillstand kann man in dem Zusammenhang heute nun
wahrlich nicht sprechen, eher vom Gegenteil.
Unsere Bemühungen haben hier großen Erfolg getätigt und den
Stillstand letztlich beseitigen können.
2008 wird auch das Jahr sein, in dem wir das Jubiläum unserer
Städtepartnerschaft mit Mistelbach feiern.
Seit 25 Jahren gibt es dann diese recht fruchtbare Partnerschaft und
ich freue mich jetzt schon, wenn ich im Juli mit einer Delegation nach
Mistelbach zu den Feierlichkeiten reisen werde und wir im September
mit unseren Freunden in Neumarkt feiern dürfen.
Die Partnerschaft steht auf vielen guten Säulen und wird von vielen
Vereinen, Personen und Gruppierungen getragen.
Dies ist ein schönes Zeichen der Lebendigkeit unseres Austausches
mit Mistelbach.
Ein weiteres Jubiläum werden wir im Hinblick auf die
Landesgartenschau begehen können.
Im nächsten Jahr sind es zehn Jahre, dass dieses Großereignis mit
einer Million Besuchern hier in unserer Stadt durchgeführt worden ist.
Es ist für mich eine großartige Leistung gewesen, das ehemalige
Gelände der alten Kläranlage zu einem schönen und attraktiven Park
umzugestalten.
Ich danke an dieser Stelle meinem Vorgänger Alois Karl und allen,
die sich damals um diese Landesgartenschau bemüht haben.
Dort wurde - wie man heute sagen würde - nachhaltig eine schöne und
attraktive grüne Oase in unserer Stadt geschaffen.
Sehr erfreulich finde ich es, dass der Bayerische Turnverband im
nächsten Jahr seine 3. Kinderturnolympiade ebenfalls wieder hier in
Neumarkt ausrichten wird.
Dies zeigt einmal mehr, dass wir nicht nur eine Sportstadt sind,
sondern dass wir als Veranstalter von Großereignissen durchaus einen
Namen in ganz Bayern besitzen.
Einen guten Namen hat Neumarkt übrigens auch hinterlassen, als
zuletzt im Oktober die Mitglieder der 3. Gruppe des Städtetages hier
in unserer Stadt waren.
Meine Bürgermeisterkollegen aus ganz Bayern waren hier mehr als
überrascht, welch tolles Bild unsere Stadt einem Gast von auswärts
bietet.
Zugleich konnten sie es gar nicht nachvollziehen, mit welchen
Problemen wir uns eigentlich in Neumarkt herumschlagen.
Ein Kollege brachte diese Einschätzung auf den Punkt:
"Wenn es bei euch sonst nichts gibt, dann habt ihr keine wirklichen
Probleme."
Daher appelliere ich auch angesichts der bevorstehenden
Kommunalwahl im März an alle, dass wir vielleicht ein Stück weniger
aufgeregt an die Dinge herangehen und vor allen Dingen zur
Sachlichkeit zurückkehren.
Es gibt in unserer Stadt viele wichtige, vor allem aber oft wichtigere
Dinge, als die, über die wir uns ellenlange Debatten und
Streitgespräche im Stadtrat oder über die Medien liefern.
Eine Stadt positiv weiterentwickeln kann man sicherlich eher, wenn
man nicht von vornherein negativ an die Dinge herangeht, sondern
vielleicht auch den Spruch beherzigt, den Managementtrainer gerne
hinsichtlich der Unterscheidung zwischen einem Optimisten und
einem Pessimisten treffen.
Der Spruch lautet:
"Einen Optimisten erkennt man daran, dass er in jedem Problem die
Chance sieht,
einen Pessimisten daran, dass er in jeder Chance die Problem sieht."
Ich rate allen Pessimisten, sich andere Kommunen anzusehen, um
auch zu erkennen, wo Neumarkt wirklich steht:
Nämlich in einer Spitzenstellung!
Unsere Aufgabe ist es, diese bereits guten Rahmenbedingungen in
Neumarkt weiter zu optimieren.
Sicher gibt es immer etwas zu verbessern, auch Fehler wird es immer
wieder geben; denn wer viel tut, macht auch mehr Fehler als der, der
nichts tut.
Aber man sollte sich doch auch vor Augen halten, in welch
glücklicher Lage wir uns mit unserer Stadt befinden.
Als Oberbürgermeister meiner Heimatstadt werde ich es nicht
zulassen, dass die Stadt Neumarkt, wie zuletzt immer wieder
geschehen, in eine Richtung abdriftet, nur weil manche Akteure sich
aus den vielen positiven Geschehnissen die wenigen negativen
Rosinen herauspicken und sie marktschreierisch als Missstände in der
Öffentlichkeit verbreiten.
Ein solches Vorgehen erzeugt völlig falsches ein Bild Neumarkts, als
ob unsere Stadt nur aus Missständen bestehen würde.
Ich appelliere an alle, packen wir die Themen und Projekte wieder so
an, wie es in Neumarkt seit Jahrzehnten üblich gewesen ist.
Befolgen wir dazu im Stadtrat und in den Gremien einen Ausspruch
des amerikanischen Industriellen Henry Ford:
"Zusammenkommen ist ein Beginn,
Zusammenbleiben ist ein Fortschritt,
Zusammenarbeiten ist ein Erfolg."
Sehen wir unsere Stadt und deren Entwicklung so positiv wie sie
tatsächlich ist, und haben wir den Mut und das Vertrauen, dass wir
diese Aufgaben in dieser optimistischen Art auch meistern werden,
wie sie in all den Jahrzehnten vor uns prächtig gemeistert worden ist.
Wohlgemerkt: berechtigte und sachliche Kritik kann und darf sein.
Aber nur aus bloßem politischen Kalkül heraus geäußert, handelt es
sich nicht um konstruktive, sondern um eine rein destruktive Kritik.
Unsere Stadt und unsere Bürger haben eine solch positive und
optimistische Vorgehensweise verdient.
Dabei stehen wir auf dem Boden der Demokratie und sind auch deren
Regeln unterworfen.
Dies bedeutet für mich, dass mehrheitlich gefasste Entscheidungen
akzeptiert und umgesetzt werden, sofern sie nicht geltenden Gesetzen
widersprechen.
In all der positiven Ausrichtung und der berechtigten Zufriedenheit
über die gute Situation unserer Stadt sollten wir auch die Schwächeren
in unserer Gesellschaft nicht vergessen,
jetzt in der Weihnachtszeit, aber auch das ganze Jahr über.
Die sozialen Probleme der Bundesrepublik und so manche Härte aus
gesetzlichen Vorgaben werden wir vor Ort sicherlich nicht beseitigen
oder groß mildern können.
Aber wir sollten doch in unserem Bereich versuchen, die
Möglichkeiten für ein sozialeres Leben in unserer Stadt weiter
auszubauen, so wie wir dies bisher getan haben.
Wenn sie einmal die Arbeitslosenquote betrachten, die vor zwei
Jahren im Landkreis Neumarkt bei 6,9 Prozent im Jahresdurchschnitt lag
und die zuletzt mit 3,1 Prozent angegeben wurde, so ist dies auch ein
Zeichen dafür, dass die Verantwortlichen in Stadt und Landkreis mit
ihren Bemühungen für gute Standortfaktoren und mit ihrem Einsatz
um die Wirtschaft eine gute Basis auch für Arbeitsplätze schaffen.
In Neumarkt ist es seit Jahrzehnten so, dass wir über die
Unterstützung unserer mittelständischen Betriebe und unserer
Handwerker etwa durch die exzellenten Rahmenbedingungen, aber
auch durch eine hohe Investitionsquote sicherlich einen guten Beitrag
gerade für die Arbeitsplätze und damit für Einkommensmöglichkeiten
unserer Bürger leisten.
Ich bin mir sicher, dass wir, die Bürgermeister, der Stadtrat und die
Stadtverwaltung, auch im nächsten Jahr unsere Arbeit so wie gewohnt
und mit Augenmaß angehen werden,
dass wir mit dem Blick auf die großen Themen Entscheidungen
treffen und umsetzen,
und dass wir dabei stets das Wohl unserer Stadt und deren Bürger als
oberste Richtschnur unseres Tuns ansehen.
Ich für meine Person kann versichern, dass ich auch im Jahr 2008 mit
großer Hingabe und höchstem Einsatz dafür sorgen werde, dass unsere
Stadt ihren positiven und guten Weg weitergehen kann.
Ich bin mir aber auch bewusst, dass die vor uns liegenden großen und
kleinen Aufgaben nur in einem Zusammenwirken von uns allen
angegangen und gelöst werden können.
Darauf hoffe ich auch im Jahr 2008.
Wenn wir in wenigen Tagen in die Weihnachtsfeiertage gehen, so
hoffe ich für Sie alle, dass Sie von der Politik und dem Alltag Abstand
gewinnen können.
Ich hoffe, dass Sie im Kreise Ihrer Familien schöne Stunden,
besinnliche Momente und erholsame Tage verbringen werden.
Denn Weihnachten ist nicht irgendein Fest, es ist ein Fest, mit einem
ganz besonderen Charakter und mit einer ganz besonderen
Atmosphäre, ja einem eigenen Zauber.
Ich wünsche Ihnen diesen Zauber und diese besondere Atmosphäre,
damit das Wirklichkeit werden kann, was der Engel in der
Weihnachtsgeschichte verkündet:
"Friede den Menschen auf Erden."
Ich wünsche ihnen nun,
sehr geehrte Bürgermeisterkollegen,
sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte,
sehr geehrte Gäste
und allen Neumarkterinnen und Neumarktern
ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest
sowie ein gesundes, erfolgreiches und in jeder Hinsicht glückliches
Jahr 2008
18.12.2007
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