neumarktonline Dokumentation
Ansprache beim Neujahrsempfang
Von
Oberbürgermeister
Thomas Thumann
Meine sehr geehrten Damen und Herren!
Ich freue mich sehr, dass Sie alle zu unserem Neujahrsempfang gekommen sind und hoffe
sehr, dass Sie eine schöne und stimmungsvolle Weihnachtszeit und einen guten Jahreswechsel
erleben konnten.
Für das Jahr 2011 wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen Glück, Erfolg und vor allen Dingen
Gesundheit.
Was dieses Jahr 2011 bringen wird, wissen manche schon jetzt, zumindest geben sie es vor.
Denn wie jedes Jahr stehen Wahrsager und andere Zukunftsprognostiker parat, und sagen uns,
wer denn wen in diesem Jahr heiraten wird, welche Katastrophen stattfinden werden oder wer
welche Erfolge einfahren wird.
Mit schöner Regelmäßigkeit liegen diese Wahrsager in ihren Aussagen allerdings daneben,
wie ebenfalls jedes Jahr durch Wissenschaftler bestätigt wird, die diese Vorhersagen
untersuchen.
Vielleicht mag es ein besonderes Zeichen sein, dass im Jahr 2010 die zutreffendsten
Vorhersagen von einem Tier kamen.
Der Krake Paul aus dem Oberhausener Sealife-Aquarium hat immerhin die Ergebnisse von
acht WM-Spielen richtig vorhergesagt – zumindest, wenn man das Wort „vorhergesagt“ nicht
allzu wörtlich nimmt.
Für den Umgang mit der Zukunft empfiehlt sich da wohl schon eher der Ausspruch des
früheren Bundeskanzlers und Friedensnobelpreisträgers Willi Brand, der gesagt hat:
„Der beste Weg, die Zukunft voraus zu sagen, ist sie zu gestalten.“
Und genau das haben die Neumarkterinnen und Neumarkter in den vergangenen 850 Jahren
Stadtgeschichte immer wieder beherzigt.
Wir haben im letzten Jahr eindrucksvoll auf dieses Jubiläum hingewiesen, haben uns in
Rückblicken und in Gegenwartsbetrachtungen die Position Neumarkts vor Augen geführt und
wir haben schon erkennen können, welchen Stellenwert unsere Stadt heute eingenommen hat.
Der Rückblick auf 850 Jahre Stadtgeschichte war für mich vor allen Dingen ein Rückblick auf
in allen Phasen engagierte Bürgerinnen und Bürger, tüchtige und einsatzbereite Unternehmen,
Handwerks-, Handels und Dienstleistungsbetriebe und auf mutige und vorwärtsgerichtete
Entscheidungen.
Erkennbar wurde bei diesem Rückblick, dass die Neumarkter ihr Leben und ihr Schicksal
stets in die Hand genommen haben und so ist es auch heute noch.
Wenn man in die 350 Vereine, Verbände und Organisationen im Stadtgebiet blickt, in denen
genauso wie in den karitativen, kirchlichen oder sonstigen Bereichen viele Ehrenamtliche
tätig sind, die das attraktive Leben in unserer Stadt erst ermöglichen.
An dieser Stelle möchte ich allen ganz herzlich danken, die sich für andere einsetzen, die am
Gemeinwohl mitwirken, die für unser Land, für unsere Heimat und für unsere Stadt engagiert
auftreten, sich gegenseitig helfen und unterstützen.
Ganz besonders danken möchte ich jenen, die im letzten Jahr nach zum Teil langen Jahren in
der Vorstandschaft eines Vereins ausgeschieden sind und all denen alles Gute wünschen, die
neue Funktionen in Vereinen, Verbänden und Organisationen übernommen haben.
Auch heute beim Neujahrsempfang werden wir im Rahmen der Auszeichnung „Stille Helden“
wieder Mitbürgerinnen und Mitbürger würdigen, die sich freiwillig und ehrenamtlich für
andere engagieren.
Es ist dies stets eine Auszeichnung stellvertretend für alle Ehrenamtlichen in unserer Stadt,
denen ich herzlich Dank sage für ihren unersetzbaren Dienst an Neumarkt.
In diesen Dank einschließen möchte ich die Kirchen, die sozialen Organisationen, die
Mitglieder der Rettungs- und Hilfskräfte wie BRK, THW, den Freiwilligen Feuerwehren, der
Polizei und den vielen anderen Vereinen und Verbänden, die für uns da sind, wenn wir sie
brachen.
Ein großes Dankeschön sage ich unseren heimischen Firmen und Betrieben, die im
Jubiläumsjahr wie in den Jahren zuvor gezeigt haben, dass sie mit Weitblick, großer
Heimatverbundenheit und sozialer Verantwortung agieren und so für einen äußerst stabilen
Arbeitsmarkt in unserer Region sorgen und zu unserem erfolgreichen Wirtschaftsstandort
beitragen.
2010 war ein sehr erfreuliches Jahr für unsere Stadt, ein Jahr, in dem wir nicht nur das
Stadtjubiläum begehen konnten, sondern in dem wir auch zwei herausragende
Auszeichnungen erhalten haben und viele positive Ergebnisse erzielen konnten.
2010 war auch ein Jahr, in dem wir als Stadt alleine im Hoch- und Tiefbaubereich
Maßnahmen mit einem Volumen von 37 Millionen Euro abgeschlossen oder begonnen haben
- eine wahrlich sehr stolze Investitionssumme.
Dahinter und hinter vielen anderen Projekten, Vorgängen und letztlich hinter dem Erfolg
unserer Stadt steht auch ein Team engagierter Mitarbeiter bei uns in der Stadtverwaltung,
denen ich ganz herzlich für diesen großen Beitrag zum Wohle und zum Erfolg unserer Stadt
danke.
Die hohe Investitionssumme von 37 Millionen Euro im letzten Jahr ist ganz sicherlich auch
ein wichtiger Beitrag für die Wirtschaft gewesen,
ein Beitrag, den unsere Stadt jährlich im erheblichen Maße leistet.
Es ist gute Tradition über Jahrzehnte hinweg, dass wir für die Bürgerinnen und Bürger und für
die Zukunft unserer Stadt investieren. Dass wir dadurch auch für Aufträge gerade bei unseren
heimischen Firmen sorgen, ist unser Beitrag zur Arbeitsplatzsicherung bzw. der Schaffung
von Arbeitsplätzen.
Ich kann jetzt schon versprechen, dass dies auch 2011 so sein wird und wir erneut mit großer
Anstrengung an die Aufgaben herangehen, kräftig investieren und unsere Heimatstadt weiter
voranbringen wollen.
Eine wichtige Grundlage dafür ist unsere ausgezeichnete finanzielle Situation, die uns in die
Lage versetzt, über Themen zu diskutieren, die in anderen Kommunen längst nicht mehr im
Gespräch sind.
Denn während sich andernorts Stadträte, Bürgermeister und Oberbürgermeister darüber
Gedanken machen müssen, wie sie angesichts Gewerbesteuerausfällen in zigmillionen Höhe
ihre Haushalte reduzieren, Leistungen der Kommune teurer machen oder manche
Einrichtungen schließen, besitzen wir eine gänzlich andere Situation.
Denn 2010 erreichen wir das zweithöchste Gewerbesteueraufkommen und das dritthöchste
bei der Einkommenssteuer in unserer Stadtgeschichte, und wir können mit einem finanziellen
Handlungsspielraum agieren, um den uns nahezu alle Kommunen weit und breit beneiden.
Diese herausragende finanzielle Lage komplettiert ein in jeder Hinsicht überaus erfolgreiches
Jahr für unsere Stadt Neumarkt.
Dabei gilt auch für das Neue Jahr, was unsere Stadtgeschichte stets geprägt hat:
Wir wollen das Ganze im Auge behalten und mit Gestaltungswillen, Mut und großer Tatkraft
ans Werk gehen.
Ich glaube, wenn wir dies beherzigen, werden wir das Jahr 2011 und seine Herausforderungen
bestens meistern können.
Nicht zuletzt deswegen, weil wir in einer hervorragenden Ausgangsposition dieses Jahr 2011
beginnen können und wie schon seit Jahrzehnten exzellente Rahmenbedingungen von unserer
Seite aus anbieten können.
Denn der Hauhalt 2011 wird neben einem Volumen von rund 115 Millionen Euro davon
gekennzeichnet sein, dass wir die Hebesätze für die Gewerbsteuer und die Grundsteuern A
und B erneut nicht erhöhen.
Damit können wir als Stadt schon ein deutliches Signal aussenden, wenn man bedenkt, dass
wir diese Hebesätze seit über 30 Jahren nicht mehr erhöht haben, zuletzt sogar die für die
Gewerbesteuer und die Grundsteuer A noch gesenkt haben.
Dies sind Eckdaten für unsere Wirtschaftsunternehmen, für das Handwerk, den Handel, für
die Dienstleistungsbetriebe und letztlich auch für unsere Bürger, die sich sehen lassen können.
Und sehen lassen können sich auch unsere vielen weiteren Leistungen wie das kostenfreie
letzte Kindergartenjahr, der Baukostenzuschuss für Familien mit Kindern, der
Betreuungskostenzuschuss, die Ausgaben für Mittags- und Nachmittagsbetreuung, die
Zuschüsse für die Kindergärten und Kinderbetreuungseinrichtungen oder die Übernahme der
Defizite bei städtischen Einrichtungen durch die Stadt, ohne entsprechend deutliche
Anhebungen der Nutzungsgebühren für die Bürger.
Das waren und sind einige der markanten Kennzeichen unserer Neumarkter Stadtpolitik
zugunsten der Bürger, mit denen wir auch einen deutlichen Beitrag zu den seit Jahrzehnten
guten Lebensbedingungen in Neumarkt leisten.
Wenn wir im letzten Jahr im Rahmen der Suche nach einer neuen Dachmarke letztlich bei
dem Slogan „Starke Stadt“ gelandet sind, dann ist das keine Anmaßung oder Arroganz
unsererseits.
Er ist Ausdruck des heutigen Standards und des Lebensgefühls unserer Stadt, die von außen
sehr wohl als starke Stadt angesehen wird und die wir auch von innen als starke Stadt
empfinden können.
Die Bürgerinnen und Bürger mit ihrem Fleiß, die engagierten Vereine, Verbände,
Organisationen, kirchlichen und sozialen Einrichtungen, die standorttreuen, hervorragend
wirtschaftenden Unternehmen, Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe und die
Investitionen, Leistungen und Projekte der Stadt sind es, die uns als starke Stadt
kennzeichnen.
Und all dies bildet die Basis für das Jahr 2011, wo wir erneut vieles umsetzen werden.
Wir werden zum Beispiel eine ganze Reihe weiterer Förderungen und Unterstützungen in
Gang setzten, neben den schon bestehenden wie etwa dem Fördeprogramm zur energetischen
Gebäudesanierung, dem kostenfreien letzten Kindergartenjahr oder dem Baukostenzuschuss.
So planen wir ein Förderprogramm „Nachhaltigkeitsinitiativen“,
das Programm „Stärken vor Ort“ werden wir fortsetzen und wir wollen ein
Kooperationsprojekt Altstadt mit „Aktives Neumarkt“ entwickeln - sicherlich eines von
vielen wichtigen Themen für das Stadtmarketing im Jahr 2011.
Im Rahmen des Stadtmarketing tragen wir nicht nur die Personalkosten, sondern wir werden
dort die Fortführung der Dachmarke Neumarkt in die Wege leiten, die Konzeptentwicklung
für ein Hauses des Bauens voran treiben, wir wollen das Veranstaltungsmanagement anders
organisieren, einen Regionalladen institutionalisieren und eine Familienkarte einführen.
Ein ganz wichtiges Thema wird die Nachhaltigkeit bleiben,
die wir nicht nur im Rahmen der 4. Nachhaltigkeitskonferenz im Mai 2011 auf die
Tagesordnung setzen wollen,
sondern die wir in einer Vielzahl von Projekten und Maßnahmen weiter voranbringen wollen,
exemplarisch sei hier nur das Thema Elektromobilität genannt.
Wichtiges Thema werden im Jahr 2011 auch die Schulen sein, in die wir in den letzten 20
Jahren schon weit über 50 Millionen Euro investiert haben und wo wir zuletzt die
Generalsanierung und den Umbaus der Schulen in Wolfstein und in der Hasenheide sowie die
Dachsanierung an der Hauptschule, jetzt Mittelschule West, abschließen konnten.
So werden wir heuer die Ganztagesschule an der Theo-Betz-Schule in Angriff und dafür
wieder den stolzen Betrag von rund 4,3 Millionen Euro in die Hand nehmen.
Wir freuen uns schon auf den Herbst 2011, wenn wir den im letzten Jahr begonnenen Neubau
des Stadtarchivs für rund 1,3 Millionen Euro fertig stellen können.
Im Bereich unseres Reitstadels stehen ebenfalls große Maßnahmen mit über 800.000 Euro an.
Die Untergeschoss- und Bühnenbeleuchtung muss erneuert werden und außerdem muss die
Lüftungssituation deutlich verbessert werden,
wie viele Besucher von Veranstaltungen hier drin sicherlich bestätigen werden.
Wichtig war und ist auch der Bereich Kinder und Jugend, dem wir seit Jahren mit
Investitionen in Millionenhöhe gerecht werden.
Neben der Anschaffung von Spielgeräten für Spielplätze wird sicherlich der 2. Bauabschnitt
beim Haus für Jugend, Bildung und Kultur mit rund 1,3 Millionen Euro zu einer weitere
Optimierung im Bereich des G6 beitragen.
Zuschüsse für Kindergärten, Unterhaltsleistungen für die Spielplätze, für die Jugendarbeit und
vieles mehr summieren sich dann letztlich zusammen mit Zuschüssen an Kindergärten,
Krippen bzw. Kinderhorte auf rund 4,4 Millionen Euro in diesem Jahr für den Bereich Kinder
und Jugend - ein deutliches Signal, dass wir viel für eine familiengerechte und
familienfreundliche Stadt tun.
Wichtig in der Stadt Neumarkt waren und sind auch grundlegende Planungen für eine
langfristige Entwicklung unserer Stadt.
Dies war in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten so, wie sich zum Beispiel in der im
letzten Jahr erschienenen Dokumentation „15 Jahre integrierte Stadtentwicklung“
eindrucksvoll belegen lässt.
Eine solch integrierte Stadtentwicklung soll auch in Zukunft Ausgangsbasis und Richtschnur
sein und darum arbeiten wir in einem Lenkungsausschuss an der Entwicklung eines neuen
Konzeptes für die nächsten Jahre und Jahrzehnte.
Gleiches gilt übrigens auch für den Verkehr, wo wir mit einem Generalverkehrsplan eine
entsprechende Grundlage schaffen wollen.
Hier haben wir im Dezember mit dem S-Bahn Anschluss Neumarkts an Nürnberg im Bereich
des ÖPNV dazu gewonnen und erwarten, dass der S-Bahnanschluss unsere Stadt weiter nach
vorne bringen wird.
Neumarkt gestalten, heißt für uns auch, dass wir in der Altstadtsanierung weiter tätig sind, in
die wir in den letzten 35 Jahren mit über 75 Millionen Euro bisher schon sehr massiv
investiert haben.
Derzeit laufen die Arbeiten für die Sanierungsmaßnahme Türmergasse, deren Fertigstellung
wir ebenfalls heuer im Herbst erwarten.
Aber auch sonst werden wir gerade im Jahr 2011 zahlreiche Maßnahmen im Hochbaubereich
abschließen können, unter anderem die Mehrfamilienhäuser am Moosweg und am Rainbügl
4d.
Auch der Tiefbau wird deutlich zu Buche schlagen - mit Aufwendungen von über 6 Millionen
Euro alleine für Kanalnetzsanierungsmaßnahmen, Regenüberlaufbecken, Maßnahmen an der
Kläranlage und Stadtteilerschließungsmaßnahmen.
Ganz sicherlich werden wir uns heuer damit befassen müssen, wie es bei der großen Jurahalle
und ihrer möglichen Sanierung weitergehen soll, wo Brandschutzmaßnahmen und Arbeiten
am Dachaufbau uns besonders drängend erscheinen.
Tätig werden wir auch im Bereich des ehemaligen Delphi-Gebäudes in der Eggenstraße, in
dem wir inzwischen zahlreiche neue und innovative Firmen unterbringen konnten und in das
demnächst auch das Bayerische Laserzentrum einziehen wird.
Der Ausbau dieses Innovationszentrums in der Eggenstraße ist eine weitere Maßnahme der
Stadt zugunsten der Wirtschaft - in diesem Fall zugunsten neuer Unternehmen, die große
Zukunftspotentiale besitzen.
Tätig werden wir sicherlich auch im Bereich des Unteren Tores, wo für die
Altlastenentsorgung nunmehr wohl 3,4 Millionen Euro fällig werden und wir doch froh sind,
dass diese Ausgabe damit um immerhin 2,4 Millionen Euro niedriger ausfallen wird, als wir
ursprünglich befürchten mussten – übrigens ein Ergebnis der guten Verhandlungsführung der
Stadt.
Für das Untere Tor hoffen wir natürlich sehr, dass die Planungen und entsprechenden
Bauleitplanverfahren gut vorankommen und die Firmengruppe Max Bögl ihre Maßnahme mit
einer Investitionshöhe von geschätzten rund 70 Millionen Euro beginnen kann.
Sicherlich wissen wir, dass Unterschriften für ein Bürgerbegehen gesammelt werden und
eventuell ein Bürgerentscheid anstehen könnte.
Aber laut Aussagen der Initiatoren haben sie die notwendige Zahl an Unterschriften noch
lange nicht beisammen.
Als Grund für die niedrige Bereitschaft zur Unterschrift vermuten die Organisatoren des
Bürgerbegehrens, dass die Bürger „fälschlicherweise“ glauben, dass das Bürgerbegehren auf
eine Verhinderung des „NeuenMarktes“ abzielen würde.
Ich glaube dagegen, dass die Bürger dies nicht fälschlicherweise glauben, sondern sehr gut
einschätzen können, dass die mit der Fragestellung zum Bürgerbegehren angestrebte deutliche
Verkleinerung des Vorhabens das tatsächliche Aus für den „NeuenMarkt“ und wohl auch auf
lange Zeit für jede Bebauung dort unten bedeuten würde.
Die Bürger wollen wohl in großer Zahl, dass am Unteren Tor etwas geschieht und auch ein
sehr großer Teil des Neumarkter Stadtrates ist mit mir einer Meinung, dass der „Neue Markt“
eine Bereicherung darstellen und als Frequenzbringer für die Altstadt fungieren wird.
Und auch darin sind wir uns weitgehend einig, dass das Vorhaben am Unteren Tor eine
Chance für die Neumarkter Altstadt darstellt, die sie ohne den „Neuen Markt“ nicht haben
wird.
Ohne „NeuenMarkt“, so befürchten wir, wird die Altstadt im Wettbewerb mit anderen
Kommunen, aber auch mit den Kleinzentren in den Randbereichen unserer Stadt auf Dauer
immer weiter ins Hintertreffen geraten und verlieren, besonders jetzt, wenn solche kleinen
Subzentren nunmehr 1200 statt wie bisher 800 Quadratmeter Verkaufsfläche aufweisen
dürfen.
Wir als Stadt wollen daher für das Projekt „Neuer Markt“ unseren Beitrag durch unsere
Unterstützung und eine zukunftsorientierte Verkehrslösung leisten, damit daraus eine
Gesamtaufwertung Neumarkts als Einkaufs- und Erlebnisstadt werden kann.
Für das Jahr 2011 hoffen wir natürlich, dass wir im Hinblick auf das Ganzjahresbad die
nächsten Schritte einleiten können.
Zunächst einmal werden wir zu prüfen haben, ob und unter welchen Bedingungen wir das
Hallenbad des Landkreises mit in diese Überlegungen mit einbeziehen können und sollen -
falls der Landkreis sein Angebot noch einmal nachbessert.
Ich bin zuversichtlich, dass wir hierbei in diesem Jahr deutlich vorankommen werden,
genauso wie im Hinblick auf das Areal Alter Bauhof, wo es der Wunsch vieler ist, dass sich
dort ein Kino mit mehreren Kinosälen ansiedelt und auch die Restflächen dieses Areals
sinnvoll auch im Hinblick auf Arbeitsplätze und Produktivität in unserer Stadt genutzt werden
sollen.
Wir werden uns auch darüber unterhalten, wie es beim Turnerheim weitergeht, ob der alte
Kopfbau erhalten werden soll und wie wir eine dringend notwendige Mehrfachturnhalle für
Schule und Vereinsnutzung dort unterbringen.
Eine weitere wichtige Aufgabe steht im Hinblick auf die „Sicherung der
Trinkwasserversorgung“ an, wo wir mit der Laber-Naab-Gruppe im letzten Jahr Gespräche
geführt haben und wo sich eine Alternative für die Wasserversorgung unserer Stadt auftut.
Wir hoffen, dass wir die Verhandlungen heuer erfolgreich abschließen können und so ein
zweites Standbein zu unserem bisherigen Gewinnungsgebiet „Miss“ erhalten.
2011 wird auch ein Jahr sein, in dem wiederum viel in Neumarkt geboten sein wird.
- Das 3. Neumarkter Oldtimertreffen am 12. Juni,
-
- der Stadtlauf am 18. September,
-
- die Veranstaltungsreihe „Sommer im Park“,
-
- Frühlings-, Altstadt- und Volksfest
-
- oder die 50. Europarallye, die vom 10. bis 13. Juni hier bei uns in Neumarkt Station mit rund 1.000 Gästen machen wird
-
werden wie viele andere Veranstaltungen und Ereignisse für ein abwechslungsreiches Jahr mit
einem gewohnt vielseitigen Angebot sorgen.
Im Juni werden wir nach Issoire reisen und mit unseren französischen Freunden 40 Jahre
Städtepartnerschaft begehen,
bevor wir dann im Herbst die Feier in Neumarkt durchführen werden.
2011 wird in Neumarkt auch ein Wahljahr sein, wenn am 25. September die Wahl des
Oberbürgermeisters ansteht.
Im 6. Jahr meiner ersten Amtszeit kann ich mit Stolz konstatieren, dass Neumarkt bestens für
die Zukunft gerüstet ist, dass wir uns eine hervorragende Ausgangsposition geschaffen haben
und dass auch die Vorzeichen für dieses neue Jahr äußerst günstig sind.
Und dies gilt nicht nur für Neumarkt selber, sondern für unser Land insgesamt, wenn man den
Wirtschaftsforschern glauben darf.
Sie prognostizieren ein Wachstum zwischen 2,3 und 2,5 Prozent, und sie sehen die Chance
auf einen anhaltenden Aufschwung, der so groß ist wie in den letzten zehn Jahren nicht mehr.
All dies wird sicherlich auch dazu beitragen, dass sich die Arbeitsmarktsituation noch weiter
verbessert, auch in Neumarkt, wo sie schon jetzt sensationell günstig ist.
Denn der Deutsche Industrie- und Handelskammertag schätzt, dass rund 70.000 neue
Arbeitsplätze alleine in der Deutschen Industrie entstehen werden.
Und der Leiter des BAT-Freizeitforschungsinstituts Horst Opaschowski - der auch unter dem
Namen „Mister Zukunft“ bekannt ist – stellt fest, dass die Krisenstimmung in Deutschland zu
Ende geht.
Dabei ist er auf einer Linie mit zahlreichen anderen Untersuchungen, etwa der Allianz-
Zuversichtsstudie, die genauso wie Opaschowski konstatiert, dass sich Zukunftsoptimismus
breit macht und wesentlich mehr Menschen dem Jahr 2011 mit Zuversicht oder sogar mit
großer Zuversicht entgegen gehen.
Ich glaube, wir haben allen Grund zu Zuversicht und Optimismus - auch in unserer Heimat, in
unserer Region, in unserem Landkreis.
Zahlreiche so genannte Rankings haben in der letzten Zeit eindrucksvoll bestätigt, dass der
Landkreis Neumarkt auf einem guten Weg ist.
Im Prognos-Zukunftsatlas belegt er immerhin Platz 81 von 412 Kreisen und kreisfreien
Städten in Deutschland,
in der Studie des Magazins „Focus“ über die wirtschaftsstärksten Landkreise Deutschlands
belegt der Neumarkter Landkreis Platz 34
und in der Wirtschaftsdynamikstudie des Instituts der Deutschen Wirtschaft liegt der Raum
Neumarkt sogar auf Platz neun.
All dies sind äußerst positive Anzeichen, die für die Region Neumarkt sprechen, wobei zu
diesen erfolgreichen Platzierungen sicherlich die guten Zahlen aus der Stadt Neumarkt nicht
gerade negativ beigetragen haben dürften.
Wir sind gut gerüstet und wir sind bestens aufgestellt für das Jahr 2011 und darüber hinaus.
Die wirtschaftlichen und sonstigen Rahmenbedingungen sind so gut wie lange nicht mehr.
Ich hoffe sehr, dass uns Herr Prof. Schmieder nun in seinem Vortrag weitere Hoffnung
machen kann, wenn er über die Zeitzyklen der Wirtschaft referiert.
Prof. Schmieder ist an der Hochschule Deggendorf für das Lehrgebiet „Human Skill
Management“ tätig, außerdem Gründer der „School of skills“ und Leiter des MBA
Studiengangs „Unternehmensgründung – Führung – Nachfolge“.
Seine Erfahrungen bezieht er aus der Zeit als Projektleiter bei vielen Unternehmensvorgängen
wie Restrukturierungen oder Sanierungen.
Ich habe Herrn Prof. Schmieder schon an anderer Stelle in einem Vortrag erlebt und ich darf
ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren jetzt schon versprechen, dass sie ihm mit
großem Gewinn zuhören werden.
Zum Schluss möchte ich Ihnen für das noch junge Jahr 2011 eine kleine Geschichte mit auf
den Weg geben.
Eines Tages besucht ein Hund den Tempel der tausend Spiegel.
Er steigt die Stufen hinauf, betritt den Tempel, schaut in die tausend Spiegel, sieht tausend
Hunde, bekommt Angst, fletscht die Zähne und knurrt.
Mit böser Miene, gespannter Körperhaltung und nach allen Seiten lauernd verlässt er den
Tempel in dem Bewusstsein:
Die Welt ist voller böser Hunde.
Kurze Zeit kommt ein anderer Hund in den gleichen Tempel.
Auch er steigt die Stufen empor, geht durch die Tür und betritt den Tempel der tausend
Spiegel.
Er sieht in den
Spiegeln tausend andere Hunde, freut sich darüber und tänzelt freudig umher.
Tausend Hunde freuen sich mit ihm und tänzeln ebenfalls.
Dieser Hund verlässt den Tempel in dem Bewusstsein:
Die Welt ist voller freundlicher Hunde.
Ob eine Welt voller freundlicher Hunde doch die bessere und angenehmere ist, will ich ihrer
eigenen Einschätzung überlassen.
Aber als Einstellung für das neue Jahr könnte eine solche Anschauung vielleicht nicht
schaden.
Ihnen, meine sehr geehrten Damen und Herren,
all unseren Mitbürgerinnen und Mitbürgern,
unseren Gästen und Freunden wünsche ich ein Jahr mit viel Freude, mit großen Erfolgen, mit
einer riesigen Portion Zuversicht, einem glücklichen Verlauf und vor allen Dingen mit viel
Gesundheit.
Für den heutigen Abend wünsche ich Ihnen viel Vergnügen und im Anschluss dann im Foyer
gute Gespräche!
Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
13.1.2011