neumarktonline Dokumentation

Weihnachtssitzung des Stadtrates

Von Oberbürgermeister Thomas Thumann

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Löhner,
sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Heßlinger,
sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrates,
sehr geehrte Ehrenbürger, Stadtmedaillen- und Preisträger unserer Stadt,
sehr geehrte Gäste!

Der Weihnachtsmarkt, die Krippenausstellung, geschmückte Tannenbäume, weihnachtliche Musik und vieles mehr stimmen uns ja schon seit Wochen auf das Fest ein, das nach wie vor so etwas wie ein letzter Anker in dieser schnelllebigen, globalen und sehr komplexen Welt geworden ist.

Die folgenden Sätze des englischen Schriftstellers Charles Dickens, geschrieben vor über 150 Jahren, drücken das immer noch treffend aus. Ich zitiere:

„… und ich werde an Weihnachten nach Hause kommen.
Wir alle tun das, oder sollten es tun.
Wir alle kommen heim oder sollten heim kommen.
Für eine kurze Rast, je länger desto besser, um Ruhe aufzunehmen und zu geben.“
- Zitat Ende.

Die Ruhelosigkeit, die große Beanspruchung, das Rastlose – all das gab es offensichtlich auch früher schon.
In diesem Sinne hoffe ich für Sie, dass Sie das Weihnachtsfest nicht nur gesund und wohlbehalten verbringen können, sondern dabei viele gemeinsame schöne Momente erleben dürfen.

Weihnachten ist auch ein guter Zeitpunkt, um zurück zu blicken und dankbar zu sein. Allen voran möchte ich an dieser Stelle unseren engagierten Mitbürgerinnen und Mitbürgern danken, die sich ehrenamtlich für die Stadt und ihre Mitbürger eingesetzt haben.

Sie tragen mit Ihrem Engagement dazu bei, dass die Lebensqualität in Neumarkt hoch und das soziale Klima von Mitmenschlichkeit geprägt ist.
In meinen Dank möchte ich an dieser Stelle auch die Unternehmen, die Handwerks-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe mit einschließen, die auch aufgrund unserer guten städtischen Rahmenbedingungen erfolgreich wirtschaften und so viele Arbeitsplätze bereitstellen können.


Positivste Umsatzzahlen, die stets niedrige, oftmals sogar niedrigste Arbeitslosenquote in ganz Nord- und Ostbayern sowie die hohe Zahl an Beschäftigungsverhältnissen, die der Sozialversicherungspflicht unterliegen, stellen aussagekräftige Daten zur Stärke unseres Wirtschaftsstandortes dar. Auch Ihnen, sehr geehrte Stadträtinnen und Stadträte, gilt mein Dank. Denn Sie sind ebenfalls ehrenamtlich für die Stadt und ihre Belange im Einsatz, Sie beraten in unzähligen Sitzungen eine Vielzahl von Themen und Problemen, Sie fassen Beschlüsse und bringen Projekte mit auf den Weg.

Herzlichen Dank, liebe Stadträtinnen und Stadträte für diesen großen Einsatz zugunsten Neumarkts und seiner Bürger.

Leider mussten wir in diesem Jahr unser Stadtratsmitglied Charly Brandenburger zu Grabe tragen, der völlig überraschend verstorben ist.

Seine Nachfolge trat Herr Koll-Pfeifer an, den wir in diesem Gremium begrüßen durften.

Ein weiterer verdienter Kommunalpolitiker ist vor wenigen Tagen verstorben: Mit Emil Silberhorn haben wir einen Ehrenbürger verloren, der sich Zeit seines Lebens in herausragender Weise engagiert hat, der als Stadtrat und Referent über Jahrzehnte gewirkt hat und der Zweiter Bürgermeister und Bürgermeister gewesen ist.

In Erinnerung an die beiden Kommunalpolitiker darf ich Sie bitten, dass wir uns zu einer Gedenkminute erheben.

GEDENKMINUTE
Ich danke Ihnen.

Wir werden beiden, Karl-Heinz Brandenburger und Emil Silberhorn, ein stets ehrendes Andenken bereiten.

In meinem Dank zu Beginn dieser Rede möchte ich auf alle Fälle meine beiden Stellvertreter erwähnen, Sie sehr geehrter Herr Bürgermeister Löhner und sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Heßlinger:

Es ist eine erfreuliche und gute Zusammenarbeit, die wir pflegen, ich kann mich stets auf Sie verlassen und weiß, dass Sie parat stehen, auch Termine zu übernehmen. Meinen aufrichtigen Dank für Ihr umfassendes Engagement!

Diesen großen Dank möchte ich auch den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, der Nebenstellen und der Stadtwerke sagen,
stellvertretend den Abteilungsleitern
Herrn Leitenden Rechtsdirektor Kohler,
Herrn Leitenden Verwaltungsdirektor Graf,
Herrn Stadtbaumeister Seemann
und dem Geschäftsführer der Stadtwerke Herrn Kinzkofer.

Ich danke auch allen Amtsleitern, von denen viele heute anwesend sind, und bitte Sie, diesen Dank an Ihre Mitarbeiter weiterzugeben.

Denn es ist bei uns viel geleistet, viel geschaffen und erneut viel umgesetzt worden. Da brauche ich nur an die Arbeiten für den Bau des Ganzjahresbades erinnern, die in diesem Jahr seit dem Frühjahr mit den Rohbauarbeiten enorm Fahrt aufgenommen haben und wir durch die Legung einer Zeitkapsel am 16. Juni die Bedeutung des Projekts herausgestellt haben.

Außerdem konnte ich den Namen „Schlossbad“ verkünden, nachdem wir Vorschläge der Bürger gesammelt hatten und eine Arbeitsgruppe sich damit befasst hatte.

Im Hinblick auf den Projektfortschritt beim Ganzjahresbad kann man sagen, dass wir inzwischen Arbeiten mit rund 22,8 Mio. € Auftragssumme vergeben haben, also schon weit über die Hälfte der gesamten Investitionskosten.

Bleiben wir bei den Stadtwerken, so kann man zudem vermelden, dass wir zwei Windräder im Landkreis und im Hinblick auf die Versorgungssicherheit eine zusätzliche Erdgas-Übergabestation erworben haben.

Außerdem konnten wir 25 Jahre Stadtbus begehen, haben erneut zwei neue Busse angeschafft und die Sanierung des Altbaus des Verwaltungsgebäudes der Stadtwerke verläuft gut.

Auch im Bereich der Stadtverwaltung purzeln die Millionen nur so für die Projekte. Ich erinnere dabei an die vor wenigen Tagen erfolgte Übergabe und Segnung beim Turnerheim, wo wir mit fast 11 Mio. Euro Investitionssumme den Altbau generalsaniert und eine neue Zweifachturnhalle errichtet haben.

Auch in einem anderen Vorhaben im Hochbau mit 5,3 Mio. Euro sind wir gut unterwegs, nämlich beim Wohnbauprojekt am Deininger Weg, wo wir 27 Wohnungen errichten, die im Frühsommer fertig gestellt sein sollen.

Im Zeitplan liegen wir bei der Schule Bräugasse mit der Erweiterung sowie dem Neubau des Kinderhortes, weitere 4,7 Mio. Euro werden hier von uns investiert. Insgesamt rund 12 Mio. Euro sind es alleine im Hochbau für Maßnahmen, die wir abgeschlossen haben und weitere 15 Mio. Euro für Maßnahmen, die bereits laufen. Zusätzliche 20 Mio. Euro stehen an, wenn Sie an die TH Nürnberg mit der Erweiterung der Tiefgarage denken oder an das Bürgerhaus in Pölling oder den Kindergarten in der Dr.-Kurz-Straße, wo wir eine Erweiterung planen.

Die Illumination von Rathaus und Münster ist abgeschlossen und wir haben neue Pflanzgefäße mit Sitzgelegenheiten in der Marktstraße aufgestellt – alles um die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu erhöhen.

Dies ist ein Vorgriff auf die eigentliche Innenstadtgestaltung ums Rathaus, die in Vorbereitung ist.

Auch der Tiefbau war wie immer stark gefordert.
Ich erinnere nur an die Erstellung des fünften Astes am Kreisverkehr Pölling und an die Arbeiten in der Regensburger Straße, wo wir einen großen Stauraumkanal eingebaut und die Straße saniert und deutlich verbessert haben.

Gleiches haben wir in der Altdorfer Straße gemacht, wobei wir zur Verbesserung der Verkehrssicherheit die dortige Kreuzung Dr.-Kurz-Straße/Kornstraße/Altdorfer Straße mit einer Ampelanlage ausgerüstet haben.

Im Tiefbau summieren sich die Maßnahmen, die wir heuer abgeschlossen haben, auf die stattliche Summe von über 15 Mio. Euro.

Aber auch andere sind sehr rege in der Bautätigkeit in Neumarkt, wir sehen dies jedes Jahr bei der Zahl der Baugenehmigungen, die im Bauamt abgewickelt werden:
Bis Mitte November waren es bereits 189 eingegangene Anträge und es sind 215 Wohneinheiten, die durch die genehmigten Anträge entstehen und die eine gesamte Bausumme von rund 162 Mio. Euro auslösen könnten.

In diesem Sinne freuen uns alle Investitionen Dritter sehr, so wie etwa die Fertigstellung des Kletterzentrums des DAV oder der Abschluss der Arbeiten von Regens-Wagner im Bereich der Freystädter Straße, der über mehrere Jahre in drei Stufen erfolgt ist.

Hier denke ich schon noch daran, wie es mir 2011 gelungen ist, die Gespräche mit Regens-Wagner wegen einer Ansiedlung in Neumarkt erfolgreich zu führen, so dass das Areal an Regens-Wagner verkauft werden konnte.

Zusammen mit dem Seniorenheim Phönix, das übrigens ebenfalls in meiner Amtszeit entstanden ist, ergibt sich so ein regelrechtes weiteres soziales Zentrum und das an einer Stelle, die über viele Jahre eine Brache dargestellt hat.

Vieles mehr ist in Neumarkt geschehen,
ich erinnere nur an unser Jubiläum der Städtepartnerschaft mit Mistelbach, wo wir auf 35 gemeinsame Jahre zurück blicken konnten und an das große Jubiläum unseres Stadtteils Pölling, der 950 Jahre begehen konnte.

Wir haben aber auch 30 Jahre Bauernmarkt gefeiert, sind seit 10 Jahren bei der Consumenta mit einem Gemeinschaftsstand dabei, es gab das 10. Oldtimer-Treffen und so manches an Jubiläen mehr.

Erfreulich ist es auch, dass wir inzwischen wirkliche Hochschulstadt geworden sind. Weit über 140 Studenten absolvieren in Neumarkt den Studiengang „Management in der Biobranche“ und wir haben hierfür die Interimslösung geschaffen und ausgestattet.

Der Stadtrat hat die Beschlüsse zum Neubau eines Hochschulgebäudes am Residenzplatz gefasst und außerdem eine Tiefgarage auf den Weg gebracht. Sie wird nicht nur für die Hochschule, sondern vor allen Dingen für die weiteren Nutzungen in diesem Bereich der Altstadt sehr hilfreich sein wird.

Erfreulich aus meiner Sicht war es auch, dass wir 2018 in Höhenberg ein neues Wohnbaugebiet ausweisen konnten,
ein Weiteres hatten wir ja schon zuletzt in Lähr und in der Mövenstraße ausgewiesen und das nächste Altweihergraben/Am Letten steht schon in der Planung.

All dies sind gute Maßnahmen, um auch künftig Wohnungsbau in Neumarkt möglich zu machen.

Gleiches gilt für unsere fleißigen Bemühungen, Flächen für Gewerbe zu erwerben. Auch hier konnten wir mit einem neuen Gelände an der Tyrolsberger Straße aufwarten und zugleich diese Fläche dann für die Neuansiedlung der Firma OMKlebetechnik nutzen, die dort mit rund 120 Arbeitsplätzen ihren Sitz haben wird. Neben der großen Zahl an hervorragenden Entwicklungen können wir weitere außergewöhnlich gute Daten melden:

so etwa bei der Einwohnerzahl, wo wir im letzten Jahr die Vierzigtausendermarke überschritten und aktuell schon bei über 40.300 Einwohnern gelandet sind. In Untersuchungen wird dem Landkreis und der Stadt prognostiziert, dass wir mit einem weiteren Bevölkerungswachstum rechnen können.

Aber auch sonst stehen die Zeichen sehr gut:
Bei der Gewerbesteuer erwarten wir mit rund 29,8 Mio. Euro die zweithöchsten Einnahmen in der Stadtgeschichte und bei den anderen Einnahmearten winken uns vielfach höhere Beträge als im Haushalt angesetzt sind.

Wir gehören mit dem Landkreis zu den Regionen in Deutschland, wo die Schuldnerquote am niedrigsten ist
und wir liegen in einem Ranking hinsichtlich der Dynamik an einer der vordersten Stellen in ganz Deutschland.
Zuletzt hat es sogar noch geheißen, dass wir die sicherste Stadt Deutschlands sein sollen.

Diese rundum guten Zeichen und Voraussetzungen lassen uns mit Zuversicht und Optimismus auf das nächste Jahr blicken, wo wir wieder mit großem Einsatz für unsere Stadt und ihre Bürger wirken werden.

Jetzt aber ist es erst einmal Zeit inne zu halten und wie eingangs erwähnt zur Ruhe zu kommen.

Ich möchte Ihnen zum Ende ein paar Worte von Calvin Coolidge, dem 30. Präsidenten der USA mit auf den Weg geben, der von 1923 bis 1929 an der Spitze der USA gestanden und folgendes gesagt hat:

„Weihnachten ist kein Zeitpunkt und keine Jahreszeit, sondern eine Gefühlslage. Frieden wohlwollend in seinem Herzen zu halten, freigiebig mit Barmherzigkeit zu sein, das heißt, den wahren Geist von Weihnachten in sich zu tragen.“

In diesem Sinne hoffe ich, dass Sie den wahren Geist von Weihnachten spüren und in sich tragen können.

Ich wünsche Ihnen ein friedliches und gesegnetes Weihnachtsfest inmitten Ihrer Familien und für das nächste Jahr wünsche ich Ihnen jetzt schon viel Gesundheit, Erfolg und ganz viel Glück!

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
18.Dezember 2018
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang