Verleihung des
Kulturförderpreises 2018
an die
Stadtkapelle Mistelbach
Der Kulturförderpreises 2018 ging an die Stadtkapelle Mistelbach
Von Bürgermeister Albert Löhner
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Thumann,
sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Heßlinger,
liebe Stadtratskolleginnen und -kollegen,
sehr geehrter Herr Magister Bergauer und
sehr geehrte Herr Obmann Stöger
von der Stadtkapelle Mistelbach,
meine sehr geehrten Damen und Herren!
wir blicken heuer auf das Bestehen unserer Städtepartnerschaft mit Mistelbach seit
35 Jahren zurück, wobei wir dieses Jubiläum im Rahmen des Frühlingsfestes in
Neumarkt und während des Stadtfestes in Mistelbach ausgiebig gefeiert haben.
In den Reden, vor allem aber bei den persönlichen Kontakten wird immer wieder
deutlich, dass diese Städtepartnerschaft äußerst lebendig und für beide Seiten
bereichernd ist.
Zwischen Österreich und Deutschland gibt es übrigens mehr als 300 solcher
Städtepartnerschaften, wobei ich betonen möchte, dass unsere darunter sicher eine
gefühlvolle, ja insbesondere auch eine „musikalische“ Städtepartnerschaft darstellt.
Schließlich spielt die Musik eine große Rolle und dabei bringt sich auf Seite unserer
österreichischen Freunde vor allen Dingen die Stadtkapelle Mistelbach in
vorbildlicher Weise ein.
Schon von Anfang an hat sie diese Städtepartnerschaft begleitet und sich uns bei
vielen Auftritten in Neumarkt und in Mistelbach hervorragend präsentiert.
1936 gegründet und von zwei kurzen Unterbrechungen abgesehen, ist die
Stadtkapelle Mistelbach nunmehr seit 1968 durchgehend aktiv – also auch da ein
Jubiläum seit 50 Jahren.
Neben traditioneller Blasmusik besitzt sie ein breites Repertoire, sie spielt klassische
Musik ebenso wie zeitgenössische und sie macht dabei durch ihren Klangkörper die
unterschiedlichsten Stile hörbar und erlebbar.
In ihrer Heimatstadt begleitet sie alle traditionellen Veranstaltungen, vom Auftritt beim
Stadtfest in Mistelbach über die Konzert-Wertungsspiele bis hin zum Advent am
Hauptplatz oder dem Neujahrs-Wunschkonzert am 06. Januar.
Auch zahlreiche Reisen stehen in der Chronik der Stadtkapelle Mistelbach, bei
denen sie als Botschafter der Stadtgemeinde gewirkt haben.
Die wohl eindrucksvollste Auslandsreise dürfte 1999 stattgefunden haben, als die
Stadtkapelle einer Einladung der UNO auf die Golanhöhen gefolgt ist.
Dort haben sie anlässlich des Nationalfeiertages die sogenannte „Medal-Parade“ im
Camp Faour umrahmt und außerdem im Offizierskasino der syrischen Armee vor
zahlreichen ranghohen militärischen und staatlichen Würdenträgern gespielt.
Aber auch in Österreich hat die Stadtkapelle Mistelbach immer wieder für
Aufmerksamkeit gesorgt, so etwa als sie 1995 bei einer militärischen Feier mit dem
Bundesheer den „Großen Österreichischen Zapfenstreich“ gespielt hat und diese
Veranstaltung auch vom ORF aufgezeichnet wurde.
Zahlreiche Schallplatten- und CD-Aufnahmen stehen bei der Stadtkapelle Mistelbach
ebenfalls zu Buche und verdeutlichen die Vielseitigkeit und die stetige
Weiterentwicklung.
Es war dabei in den vielen Jahrzehnten eine Reihe an Obmännern und
Kapellmeistern, die das Geschehen und die musikalische Ausrichtung maßgeblich
mitgeprägt haben.
Bereits seit 2003 und damit seit 15 Jahren liegt nun der Dirigentenstab in den
Händen von Magister Karl Bergauer, der gleich zu Beginn seines neuen Amtes bei
der Feier zu „20 Jahre Städtepartnerschaft Neumarkt - Mistelbach“ gefragt war.
Im Mittelpunkt stand damals genauso wie auch heuer wieder die persönliche
Beziehung zwischen der Stadtkapelle Mistelbach und der Blaskapelle Pölling.
Seit 35 Jahren pflegen beide Kapellen eine enge, überaus freundschaftliche
Beziehung, die sich genauso bei den offiziellen wie auch bei den vereinsinternen
Besuchen zeigt.
Dabei versteht es sich von selbst, dass sich die Musiker gegenseitig privat
unterbringen, wenn sie die jeweilige Partnerstadt besuchen.
Dies verdeutlicht die Herzlichkeit des Austausches und die persönlichen
Freundschaften der jeweiligen Vereinsmitglieder.
Zum Stadtjubiläum 850 Jahre Neumarkt im Jahr 2010 haben beide Kapellen sogar
miteinander eine CD herausgebracht;
der Titel „Musik verbindet“ kann gar nicht treffender sein, steht er doch für diese
Städtepartnerschaft und für die Kontakte der beiden Kapellen.
Ein Beispiel dieser Verbindung erleben Sie heute live mit, denn das Bläserquintett
Mistelbach-Pölling, das die heutige Festsitzung des Stadtrates musikalisch umrahmt,
besteht aus Musikern beider Blaskapellen.
Gemeinsame Konzerte, das lockere, spielerische Musizieren miteinander und der
ungezwungene Umgang untereinander sind Kennzeichen des musikalischen
Austausches geworden.
Hier muss uns nicht Angst vor der Zukunft werden, denn diese Kontakte und
freundschaftlichen Verbindungen bestehen nun schon in zweiter und sogar dritter
Generation der Musiker, und ich bin zuversichtlich, dass sich dies auch einmal in die
vierte Generation fortsetzen wird.
Genauso wie die Zukunft der Stadtkapelle Mistelbach noch weit reichen dürfte, denn
eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit und die große Verankerung im gesellschaftlichen
Leben der Stadtgemeinde Mistelbach sind als stabile Grundlagen vorhanden.
Am 11.11.2018 hat die Stadtkapelle Mistelbach bereits ihr inzwischen 50.
Herbstkonzert absolviert und dokumentiert, dass sie eine feste musikalische Größe in
unserer Partnerstadt ist.
Bei diesem Konzert wurde übrigens auch die neue Tracht vorgestellt, die sie sich
nach 30 Jahren angeschafft haben und deren Erwerb wir als Stadt Neumarkt mit
einem Zuschuss unterstützt haben.
Wir haben damit unsere Dankbarkeit für die Stadtkapelle Mistelbach zum Ausdruck
bringen wollen, weil sie eine der wichtigen Säulen unseres kulturellen
städtepartnerschaftlichen Austausches geworden ist.
Heute wollen wir diesen wertvollen Beitrag noch durch eine besondere Auszeichnung
würdigen.
Der Stadtrat der Großen Kreisstadt Neumarkt hat in seiner Sitzung am 28. November
2018 beschlossen, der Stadtkapelle Mistelbach
den
Kulturförderpreis 2018
zu verleihen.
Ich gratuliere den Mitgliedern der Stadtkapelle Mistelbach, stellvertretend dem
Obmann Herrn Stöger und dem Kapellmeister Herrn Magister Bergauer zu dieser
Ehrung sehr herzlich und darf beide nun nach vorne bitten und ihnen die
Auszeichnung überreichen.
Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen