neumarktonline Dokumentation
Rede zum Haushalt 2021
Von Leitendem Verwaltungsdirektor Josef Graf
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,
meine sehr verehrten Damen und Herren,
bevor ich Ihnen unter Außerachtlassung von Einzelprojekten die Strukturdaten des
heurigen Haushalts vermitteln möchte, lohnt ein Blick zurück in das von "Corona"
bestimmte Jahr 2020.
Damit will ich gleich mit dem Abwicklungsergebnis beginnen. Die meisten von Ihnen
erinnern sich, dass wir zum Ausgleich des letztjährigen Haushalts mit einer
Rücklagenentnahme einschließlich einer Nettokreditaufnahme von 28,05 Mio. Euro
rechnen mussten. Trotz "Corona" kam dies aber anders: Erwartungsgemäß war keine
Kreditaufnahme erforderlich und auch auf unsere Rücklage mussten wir nur mit 11,5
Mio. Euro zugreifen. Dabei ist aber zu konstatieren, dass von den 11,5 Mio. Euro nur
5,9 Mio. Euro eine echte Schmälerung der haushaltwirtschaftlichen Rücklage darstellen,
weil wir mit den weiteren 5,6 Mio. Euro aufgrund einer Beschlusslage des Stadtrats aus
dem Jahr 2013 im Hinblick auf Sanierungsgewinne einer großen Neumarkter Firma
sowieso nicht rechnen mussten. Anders gewendet: Die "echte" Verkürzung der
haushaltswirtschaftlichen Rücklage um 5,9 Mio. Euro war deshalb notwendig, weil eine
Vielzahl der im Haushalt 2020 vorgesehenen Projekte auch umgesetzt wurden,
andererseits aber wiederum auch nicht, sodass eben nur auf 5,9 Mio. Euro und nicht
auf die vorgesehenen 28,05 Mio. Euro zurückgegriffen werden musste. Insoweit
betrugen insbesondere unsere tatsächlichen Ausgaben im Hoch- und Tiefbaubereich
entgegen den kalkulierten Ansätzen von 35,6 Mio. Euro nur 22,4 Mio. Euro. Beispielhaft
möchte ich aber bezüglich des vorgestellten Ergebnisses auch exemplarisch darauf
hinweisen, dass etwa im Bereich "Schlossbad", im Bereich Feuerwehren, im Bereich
Straßenbau, im Bereich Hochwasserschutz usw. die kalkulierten Ansätze nur zum Teil
tatsächlich umgesetzt wurden.
Zugegebenermaßen hat sich die Situation Anfang des Jahres 2020, also zu einem
Zeitpunkt, als "Corona" noch in weiter Ferne schien, für uns anders dargestellt, als wir
zum damaligen Zeitpunkt entgegen den Haushaltsansätzen sogar mit einer Einnahme
im Bereich der Gewerbesteuer von ca. 39 Mio. Euro, für uns eine kaum erwartbare
Zahl, rechnen durften. Coronabedingt hat sich diese Zahl dann auf 27,4 Mio. Euro im
tatsächlichen Ergebnis relativiert, wenngleich wir letztendlich dann unter Einrechnung
der Schutzschirmleistungen des Bundes in Höhe von 2,5 Mio. Euro doch wenigstens
annähernd unseren Haushaltsansatz von 31 Mio. Euro erreichen konnten. Letztendlich
also ein zufriedenstellendes Ergebnis, wenn wir uns in den Herbst 2019, dem Zeitpunkt
der Aufstellung des Haushaltsplans 2020, zurückversetzen. Also eine fast punktgenaue
Landung, mit der im Laufe des Jahres 2020 dann wegen der Pandemie gar nicht zu
rechnen war. Vor dem Hintergrund dieser Ausführungen und selbst unter
Berücksichtigung des Umstandes, dass wir 1,9 Mio. Euro Einkommensteuer-Einnahmen coronabedingt verloren haben, ist also zu konstatieren, dass wir nach wie
vor ein gutes Fundament haben, um auch die vor uns liegenden Aufgaben und auch
Ausgaben zunächst sorgenfrei abzuwickeln. In diese gute Ausgangslage lassen sich
dann auch meine weiteren Ausführungen zu den Kenndaten des heurigen Haushalts
einfügen.
Bedenken Sie bitte auch, dass unser derzeit immer noch vorhandenes
haushaltswirtschaftliches Rücklagenvolumen („Soll“) von 74 Mio. Euro immer noch eine
beachtliche Höhe aufweist und dies trotz der immerhin schon zu einem Großteil
abgewickelten Investition z.B. im Bereich des Schlossbads. Auch war es trotz Corona
möglich im letzten Jahr immerhin 12,1 Mio. Euro aus dem Verwaltungshaushalt dem
Vermögenshaushalt zuzuführen.
Bei unseren Annahmen, insbesondere bei den Einnahmen des Verwaltungshaushalts
gehen wir auch im Jahr 2021 gerade in Bezug auf die Steuern und Steueranteile von
einer Seitwärtsbewegung aus.
Immerhin erwarten wir bei den "Steuern", den "allgemeinen Zuweisungen" und
"sonstigen Einnahmen" unter Einrechnung von Gebühren, ähnlichen Entgelten und der
kalkulatorischen Einnahmen sowie inneren Verrechnungen auch im Jahr 2021 weit über
100 Mio. Euro, konkreter gesagt mit 102 Mio. Euro nur um 2 Mio. Euro weniger
Einnahmen als im Jahr zuvor. Natürlich fallen auch hier die vorgesehenen
Gewerbesteuer-Einnahmen mit 27,5 Mio. Euro und auch die Lohn- und
Einkommensteueranteile mit 25,3 Mio. Euro wieder als markante Posten ins Gewicht.
Ergänzt um die circa 4,3 Mio. Euro Einnahmen aus der Grundsteuer A und B, aus der
Umsatzsteuer, aus der Hundesteuer, aus Verwarnungsgeldern etc. belaufen sich die
Steuereinnahmen auf fast 62 Mio. Euro. Schmerzhaft ist natürlich der Ansatz bei den
Schlüsselzuweisungen, der 2021 leider bei 0,-- Euro liegen wird, sodass bei den
"allgemeinen Zuweisungen" nur die Finanzzuweisungen, die Grunderwerbsteuer und
die Einkommensteuerersatzleistung mit gesamt 4.840.000 Euro etwas tröstet. Die
Einnahmen aus Verkäufen, Mieten im Zusammenhang mit Zuweisungen und
Zuschüssen von Bund und Ländern sowie "sonstige Finanzeinnahmen", wie zum
Beispiel Konzessionsabgaben oder Zinsen belaufen sich in Summe auf 15,5 Mio. Euro.
Rechnet man dann noch die Gebühren und ähnlichen Entgelte mit circa 9,3 Mio. Euro
und die kalkulatorischen Einnahmen mit 10,3 Mio. Euro hinzu, errechnet sich in Summe
der schon angesprochene Gesamteinnahmebetrag von 102 Mio. Euro.
Gerade in diesen Einnahmebereichen gehen wir auch im Finanzplanungszeitraum bis
zum Jahr 2024 davon aus, dass sich diese Zahlen, immerhin versehen mit einem
leichten Anstieg in den jeweiligen Bereichen, auch relativ konstant entwickeln können.
Natürlich sind wir insoweit keine Hellseher, keiner von uns hätte zum Beispiel die
Coronakrise und ihre Auswirkungen voraussagen können. Gerade nach Beendigung
der Coronakrise glauben wir aber, dass sich insbesondere auch die Wirtschaft -
weltweit - wieder stabilisiert, sodass trotz natürlich immer vorhandener Risiken, die zum
Beispiel die Globalisierung mit sich bringt, die von uns getroffenen Ansätze auch
plausibel erscheinen.
Immerhin beträgt das Umsatzvolumen im Finanzplanungszeitraum 234 Mio. Euro.
Dass wir daran glauben und der berechtigten Annahme unterliegen, die begonnenen
Investitionen abzuschließen und neue Investitionen auf den Weg zu bringen, spiegelt
sich auch in den Haushaltsvolumina des Jahres 2021 wider. Zwar fällt der
Gesamthaushalt mit 155,6 Mio. Euro um nahezu 10 Mio. Euro geringer aus als es den
Ansätzen im Jahr 2020 entspricht. Dennoch bringt auch diese Zahl die Finanzstärke der
Stadt Neumarkt i.d.OPf. deutlich zum Ausdruck.
Die Reduzierung ist insbesondere einer Kürzung des Vermögenshaushalts um knappe
7 Mio. Euro auf 53,6 Mio. Euro und damit einer Minderung von 11,40 % geschuldet,
während die Reduzierung im Verwaltungshaushalt auf 102 Mio. Euro nur um 2,7 Mio.
Euro gegenüber den Ansätzen des Jahres 2020 oder um 2,58 % reduziert ist.
Lassen Sie mich nochmals einen Schritt zurück gehen zum Verwaltungshaushalt und
dort kurz auf die Ausgaben eingehen. Einen großen Ausgabeposten des
Verwaltungshaushalt stellen natürlich erneut die Personalausgaben dar. Wenn man die
Personalkosten des Wirtschaftsplans "Bauhof-Regiebetrieb" mit heranzieht, so beläuft
sich der Anteil der gesamten Personalkosten an den Ausgaben des
Verwaltungshaushalts auf 22,21 % für das Jahr 2021 (Vorjahr: 21,13 %).
Inklusive Bauhof beläuft sich dann die nominale Ausgabezahl im Personalkostenbereich
auf 24,3 Mio. Euro.
Die Personalausgaben inkl. Bauhof pro Einwohner betragen im Jahr 2021 für die Stadt
Neumarkt 602 Euro (Vorjahr: 587 Euro) und liegen damit nach wie vor noch deutlich
unter den vergleichbaren Durchschnittswerten im Hinblick auf alle Großen Kreisstädte,
wo sich diese Zahl bereits im Jahr 2019 auf 632 Euro einspielte. Setzt man die
gesamten bayerischen Kommunen in Beziehung, betrug diese Zahl im Jahr 2019 sogar
848 Euro.
Der prognostizierte Verwaltungs- und Betriebsaufwand wird sich voraussichtlich auf
circa 26,3 Mio. Euro belaufen, wobei hierbei der Unterhalt unserer Grundstücke,
baulichen Anlagen und des unbeweglichen Vermögens mit nahezu 12 Mio. Euro einen
der Schwerpunkte darstellt. Nicht unerwähnt bleiben sollen auch die Zuweisungen und
Zuschüsse für laufende Zwecke an soziale Einrichtungen. Ich denke hier insbesondere
an die Einrichtungen des Sports, aber auch vor allem an unsere Kindertagesstätten.
Immerhin 3 Mio. Euro mehr stehen im Jahr 2021 mit 14,3 Mio. Euro für derartige Dinge
zur Verfügung. Unter Berücksichtigung von Verwaltungs- und Betriebskosten mit 7,56
Mio. Euro, einer Gewerbesteuerumlage von 3.056.000 Euro und einer Kreisumlage von
sagenhaften 22,52 Mio. Euro errechnet sich dann neben anderer Dinge der
Ausgabeansatz von 102 Mio. Euro, sodass der Verwaltungshaushalt mit dieser Zahl
dann auch ausgeglichen ist. Verschwiegen habe ich aber, dass in diesen Ausgaben
natürlich auch eine nach wie vor hohe Zuführung zum Vermögenshaushalt mit 7,832
Mio. Euro enthalten ist. Das ist schon insoweit eine bemerkenswerte Zahl, als die
Mindestzuführung in Höhe der ordentlichen Tilgungsleistungen für den Haushaltsplan
2021 530.000 Euro beträgt, sodass wir mit der veranschlagten Zuführung den circa 13fachen Teil dieser Mindestzuführung erreichen. Als Deckungsreserve haben wir einen
Betrag von 500.000 Euro vorgesehen.
Die Einnahmen des Vermögenshaushalt erwachsen insbesondere aus der soeben
erwähnten Zuführung vom Verwaltungshaushalt (inklusive Zuführung an
Sonderrücklagen), aus Rückzahlbeträgen von Darlehen sowie aus Verkaufserlösen von
Grundstücken und Gegenständen das Anlagevermögens in Höhe von 5,1 Mio. Euro,
aus Beiträgen und ähnlichen Entgelten (Erschließungsbeiträge,
Kanalherstellungsbeiträge etc.) von 500.000 Euro, aber auch aus Zuweisungen und
Zuschüssen für Investitionen vom Land Bayern mit knapp 8 Mio. Euro bzw. vom Kreis
und von den Gemeinden mit 1,8 Mio. Euro. Nachdem all dies nicht zum Ausgleich des
Vermögenshaushalt in Bezug auf die Ausgaben reichen würde, ist eine
Rücklagenentnahme mit 26,742 Mio. Euro und eine fiktive Kreditaufnahme in Höhe von
3,6 Mio. Euro hinzuzurechnen. Angemerkt sei, dass die vorgesehene
Rücklagenentnahme bei der ersten Entwurfsaufstellung sich sogar auf 41,2 Mio. Euro
belaufen hat, was dann im Zuge von Kürzungen und im Zuge der Vorgespräche in der
Referentenbesprechung am 1. Dezember auf eben 26,742 Mio. Euro im Bereich der
Rücklagenentnahme festgelegt wurde.
Immerhin ist schon jetzt festzustellen, dass den noch darzustellenden Ausgaben des
Vermögenshaushalts eigene Einnahmen in Höhe von 75,03 % zur Verfügung stehen
und somit "nur" 24,97 % mit Zuweisungen und Darlehen finanziert werden würden. Die
theoretisch vorgesehene Darlehensaufnahme beläuft sich auf 6,72 % des
Vermögenshaushalts. In Prozent ausgedrückt beträgt die Beteiligung von Land und
Kommunen 18,25. Natürlich kann ich es, bevor ich auf die Ausgabensituation des
Vermögenshaushalts eingehe, nicht lassen, Sie erneut daran zu erinnern, dass für
jedes Investitionsprojekt nicht nur die Investitionskosten selbst zu berücksichtigen sind,
sondern insbesondere auch die aus Investitionen herrührenden Folge- und
Unterhaltslasten dringend bedacht werden müssen.
Vor allem für Baumaßnahmen im Hoch- und Tiefbaubereich sind wiederum hohe
Ausgabeansätze im Jahr 2021 mit 30,256 Mio. Euro vorgesehen. Kapitaleinlagen und
-rücklagen, der Erwerb von Beteiligungen, aber auch der Erwerb von Grundstücken und
Gebäuden sowie der Erwerb von beweglichen Sachen des Anlagevermögens sind
ebenfalls gewichtige Faktoren und schlagen mit gut 21,1 Mio. Euro zu Buche. Damit
erreichen allein die Investitionen und die Investitionsförderungsmaßnahmen eine
Summe von 52.170.500 Euro, sodass insbesondere die 861.000 Euro, die der Rücklage
zugeführt werden können und die Tilgung von Krediten mit 530.000 Euro die
notwendigen Zahlen sind, um das Ausgabevolumen auf die schon erwähnten 53,6 Mio.
Euro im Vermögenshaushalt zu bringen.
Käme es zu einem vollumfänglichen Vollzug der Haushaltsansätze, würde investiv auf
jeden Einwohner in der Stadt Neumarkt i.d.OPf. ein Betrag von 1.295 Euro fallen. Der
Durchschnitt für alle bayerischen Kommunen im Jahr 2019 beläuft sich im "Ist" auf 837
Euro pro Einwohner. Anders formuliert: Die vorgesehene Investitionsquote (bezogen
auf das sog. "bereinigte Haushaltsvolumen") beträgt 43,72 %.
Die Pro-Kopf-Verschuldung der Stadt Neumarkt i.d.OPf. zum 01.01.2021 beträgt bei
40.282 Einwohnern (Stand: 30.06.2020) bei einem Gesamtschuldenstand von
2.829.724,36 Euro nur 70,25 Euro. Die Durchschnittszahl im Vergleich mit den
bayerischen Städten beläuft sich hier zum 01.01.2020 auf 521 Euro und im Durchschnitt
aller bayerischen kommunalen Körperschaften zum gleichen Zeitpunkt auf 850 Euro.
Auch hier kommt nochmals die besondere Finanzstärke der Stadt Neumarkt i.d.OPf.
zum Ausdruck, ebenso damit natürlich auch im Schuldendienst, wo die Zinsausgaben
sich im Jahr 2021 auf 119.950 Euro im Verwaltungshaushalt und die Tilgungsleistungen
sowie das Disagio auf 540.000 Euro belaufen, sodass der Gesamtschuldendienst somit
659.950 Euro beträgt.
Die Schuldendienstleistungen betragen 0,42 % des gesamten Haushaltsvolumens, die
Zinsausgaben 0,12 % des Verwaltungshaushalts und die Tilgungsleistungen (nebst
Disagio) 1,01 % des Vermögenshaushalts. Damit beträgt auch der Schuldendienst der
Stadt pro Einwohner 16,40 Euro und hebt sich damit deutlich vom Durchschnitt
vergleichbarer bayerischer Städte mit 75 Euro pro Einwohner ab.
Während meines weiteren kurzen Vortrags zum Bauhof und zur Vereinigten
Wohltätigkeitsstiftung legen wir die großen Investitionsmaßnahmen exemplarisch
nochmals
hinter mir auf, alles für Sie aufgrund der Vorberatungen keine unbekannten
Zahlen bzw. Maßnahmen.
Der Wirtschaftsplan des
Regiebetriebs Bauhof ist gegenüber dem Jahr 2020 relativ
unauffällig.
Aufgrund einer Gesamtleistung von erwarteten 10,205 Mio. Euro und Betriebskosten
von 10,185 Mio. Euro wird unter Berücksichtigung von steuerlichen Gegebenheiten ein
Jahresüberschuss von 10.000 Euro erwartet. Auch der Investitionsplan weicht von den
Ansätzen im Jahr 2020 nur marginal ab. Während 2020 Ausgaben von 163.030 Euro
kalkuliert waren, beträgt für das Jahr 2021 diese Zahl 209.440 Euro.
Im Finanzplan bis zum Jahr 2024 werden Einnahmen im Schnitt von 10,3 Mio. Euro
kalkuliert, die Ausgaben sind im Schnitt mit guten 10,4 Mio. Euro festgelegt.
Noch ein paar wenige zusammenfassende Worte zur
Vereinigten
Wohltätigkeitsstiftung:
Den insbesondere aus dem Holzverkauf und den Mieten aus der Vermietung von
Stiftungsgrundstücken herrührenden Einnahmen im Verwaltungshaushalt der Stiftung in
Höhe von 106.700 Euro stehen Ausgaben mit 293.600 Euro gegenüber, die vorrangig
durch die kalkulatorischen Kosten in Höhe von circa 200.000 Euro geprägt sind.
Natürlich verbucht die Stiftung auch Ausgaben für unseren Förster im Zuge der
Bewirtschaftung des Stiftungswaldes.
Letztendlich sind es aber die kalkulatorischen Abschreibungen und die kalkulatorische
Verzinsung, die den Einnahmeansatz bei der Stiftung im Bereich der "Allgemeinen
Finanzwirtschaft" sichern. Damit können auch die Zinsausgaben für das städtische
Darlehen an die Stiftung für die Wiltmaisterstraße bedient werden. Im
Vermögenshaushalt der Stiftung beträgt der Abgleich Minus 71.950 Euro, wobei hiervon
allein 70.000 Euro für den Einbau einer Heizung in der Liegenschaft "Wiltmaisterstraße
7" vorgesehen sind. Das Gesamthaushaltsvolumen der Stiftung beträgt 389.000 Euro.
Das "Betreute Wohnen" in der Saarlandstraße lebt insbesondere von den
Mieteinnahmen mit 213.600 Euro, wobei dieser Zahl 295.600 Euro an Ausgaben
gegenüberstehen. Hier sind es zum einen die Bewirtschaftungskosten für diese
Einrichtung und wiederum die kalkulatorischen Kosten, die hier zu Buche schlagen. Im
Bereich der "sonstigen allgemeinen Finanzwirtschaft" des "Betreuten Wohnens" sind es
dann wiederum diese kalkulatorischen Kosten, die als Einnahmen verbucht werden und
es ermöglichen, dass die Zinsausgaben für ein städtisches Darlehen in Höhe von
ursprünglich 2 Mio. Euro bedient werden können und darüber hinaus eine Zuführung
zum Vermögenshaushalt in Höhe von 63.000 Euro möglich ist. Diese 63.000 Euro
werden dann wiederum als Zuführungsbetrag vom Verwaltungshaushalt in der
"allgemeinen Finanzwirtschaft" des "Betreuten Wohnens" als Einnahme verbucht,
sodass insoweit auch die Kredittilgung für das vorerwähnte Darlehen in Höhe von
40.000 Euro möglich ist und gleichzeitig eine Zuführung an die Rücklagen in Höhe von
18.400 Euro sich darstellen lässt. Im Ergebnis ist dann der Verwaltungshaushalt des
"Betreuten "Wohnens" mit Einnahmen und Ausgaben von jeweils 400.000 Euro
ausgeglichen. Im Vermögenshaushalt beträgt diese Zahl jeweils 60.000 Euro.
In Summe beträgt das Gesamtvolumen für beide Stiftungsbereiche damit 849.000 Euro.
Der Rücklagenstand beläuft sich zum 31.12.2020 auf 110.000 Euro.
Bevor ich nun wirklich zum Schluss komme, freut es mich festzustellen, dass wir
aufgrund der von Ihnen schon vorgenommenen Beschlüsse unsere sämtlichen
Hebesätze nicht zuletzt im Interesse unserer Unternehmungen unverändert belassen
können und damit dafür sorgen, dass wir nach wie vor an der - günstigsten - Stelle im
Vergleich zu allen bayerischen Großen Kreisstädten stehen. Auch alle anderen
Gebühren und Beiträge bleiben zum heutigen Zeitpunkt unverändert, mit Ausnahme der
Entwässerungsgebühren. Hier wissen Sie, dass wir für das Jahr 2021 die
Schmutzwassergebühr für den neuen Kalkulationszeitraum bis Ende 2024 auf 1,81
Euro pro Kubikmeter Schmutzwasser und die Niederschlagswassergebühr auf 0,34
Euro pro Quadratmeter Niederschlagswasser erhöhen. Auch hier brauchen wir uns mit
unseren Beiträgen und Gebühren generell nicht verstecken, sondern liegen auch im
Vergleich mit anderen Kommunen in einem guten Bereich.
Zum Schluss wie jedes Jahr ein "herzliches Dankeschön" an all diejenigen, die sich in
die Haushaltsaufstellung 2021 haben einbinden lassen. Dies gilt sowohl für die
Mitarbeiter in der Verwaltung, als auch aus Ihrem Bereich. Natürlich empfinde ich es
schon quasi als meine Pflicht den Leiter des "Amtes für Finanzwesen", Herrn Raimund
Tischner, hier bei meinem Dank besonders herauszustellen, weil er nicht nur ein
kompetenter und tüchtiger, sondern insbesondere auch ein verlässlicher Mitarbeiter für
mich die letzten 25 Jahre in der Stadtverwaltung war. Ich wünsche meinem Nachfolger,
dass er zu Herrn Tischner das gleiche blinde Vertrauen, das ich ihm entgegenbringe,
auch weiter pflegen kann.
Ihnen, meine Damen und Herren, wünsche ich auch weiterhin ein gutes Händchen, um
die gute finanzielle Situation der Stadt Neumarkt i.d.OPf. auch weiter zu erhalten, um
weiterhin auch gestalten zu können. Die Stadt hat sich dem Thema der "Nachhaltigkeit"
in den verschiedensten Bereichen und Themenfeldern verschrieben. Bedenken Sie,
dass Sie diese Themen künftig nur beackern können, wenn Sie das Thema
"Nachhaltigkeit" auch im Bereich der Finanzwirtschaft leben. Ein gutes finanzielles
Gerüst, das hat sich in der Vergangenheit oftmals gezeigt, ist zum einen die einzige
Grundlage für die Umsetzung Ihres Gestaltungswillens und gleichzeitig die Basis für
künftige Aufgaben, die wir vielleicht zum heutigen Zeitpunkt noch gar nicht abschätzen
können, wenngleich sicherlich Migration und Klimaanpassungsmaßnahmen, aber auch
Investitionen in nachgefragte Wohnsituationen oder ganz profane Dinge wie etwa die
"Digitalisierung" eine bedeutende Rolle spielen werden.
Natürlich will ich heute noch keine Abschiedsrede halten, aber Sie wirklich bitten,
angemessen und maßvoll, insbesondere unter Berücksichtigung einer
zukunftsträchtigen Gestaltung der Stadt Neumarkt i.d.OPf. mit den Ihnen anvertrauten
Geldern umzugehen. Das ist uns bislang zusammen im Großen und Ganzen im
Wesentlichen gelungen. Um Sie bei dieser Entscheidung zu begleiten habe ich natürlich
sichergestellt, dass ein paar Milliönchen auch für einen bestimmten Zeitraum zeitlich
gebunden auf der Bank hinterlegt und eines kurzfristigen Zugriffs entzogen sind. Das
Sparschwein soll zwar immer schlachtreif gehalten, aber dennoch nicht geschlachtet
werden. Oder anders: Es wäre nicht gut den Ast abzusägen, auf dem man sitzt.
Schließlich schlachtet man ja auch nicht die Kuh, die jeden Tag Milch gibt.
Vielen Dank für Ihr heutiges Zuhören, verbunden mit der Hoffnung, dass auch der eine
oder andere Appell, den ich in den letzten Jahren in die Runde geworfen habe, auf
fruchtbaren Boden fällt.
Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
18.März 2021
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