neumarktonline Dokumentation

Weihnachtsrede des Oberbürgermeisters

Von Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Gmelch,
sehr geehrte Frau Bürgermeisterin Heßlinger,
sehr geehrte Damen und Herren des Stadtrates,
sehr geehrte Preisträger,
sehr geehrte Gäste!

Zum Jahreswechsel ist es seit jeher guter Brauch, innezuhalten, auf die vergangenen zwölf Monate zurückzublicken und einen Ausblick auf die kommende Zeit zu wagen. Damit verbunden sind Wünsche, Hoffnungen und Ziele. Jeder wird diese Bilanz für sich ziehen und dabei auch sein persönliches Umfeld, seine Familie und die ihm nahestehenden Menschen einbeziehen.

Der Blick zurück kann an Erfreuliches und weniger Erfreuliches erinnern, an Erreichtes oder nur Versuchtes und nicht Vollendetes.

Zurückblicken und Bilanz ziehen findet nicht nur im privaten Bereich statt. Auch für das Gemeinwesen, in dem wir leben, ist eine Rückschau notwendig und angebracht.

Sie soll uns Aufschluss geben über das Geschaffene und uns allen vor Augen führen, ob die gestaltenden und bestimmenden Kräfte ihrer vielfältigen Verantwortung gerecht geworden sind.

Die Antwort auf die Frage, ob die öffentlichen Aufgaben in ausreichendem Maß erfüllt worden sind, mag vielfach unterschiedlich ausfallen. Unterschiedliche Blickwinkel und Interessenlagen führen zu unterschiedlichen Einschätzungen.

Unsere Bewertung sollte aber immer von dem Gedanken getragen sein, dass das Wünschbare immer mit dem Machbaren abgeglichen werden muss.

Lassen Sie uns gemeinsam auf das vergangene Jahr zurückblicken, das wie immer viel zu bieten hatte, sei es auf weltpolitischer, bundespolitischer oder kommunaler Ebene.

Ein zentraler Aspekt unseres Gemeinschaftslebens ist der soziale Zusammenhalt. Im vergangenen Jahr sahen wir uns erneut mit globalen Herausforderungen konfrontiert, die nicht nur uns, sondern die ganze Welt betrafen.


Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine dauert seit fast zwei Jahren an und hat Millionen Menschen in die Flucht getrieben.

Nicht nur in unserer unmittelbaren Nachbarschaft, sondern überall auf der Welt gibt es Auseinandersetzungen, die unendliches Leid verursachen.

Jüngstes Beispiel ist der Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Hier ist derzeit kein Ende in Sicht und die Auswirkungen auf die Weltgemeinschaft sind nicht absehbar. Wir haben gemeinsam Verantwortung übernommen, um den Betroffenen zu helfen und Solidarität zu zeigen. Es erfüllt mich mit Stolz zu sehen, wie unsere Gemeinschaft in schwierigen Zeiten zusammensteht.

Trotz dieser globalen Herausforderungen und Sorgen geht es uns in Neumarkt gut, wir erfreuen uns stabiler Verhältnisse und können erneut über sehr gute Einnahmen berichten. Mein Dank gilt hier den Unternehmen, der Stadtverwaltung und den Bürgerinnen und Bürgern.

Dies ist nicht nur ein Indikator für die finanzielle Stabilität unserer Stadt, sondern auch für das Vertrauen, das die Wirtschaft in unsere Gemeinschaft setzt.

Die stetige Unterstützung von Unternehmen und Betrieben ermöglicht es uns, in vielfältige Projekte zu investieren und unsere Stadt weiter zu entwickeln.

Im Bereich der Wirtschaft haben wir strategisch investiert, um das Wachstum unserer Stadt zu fördern und die Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu steigern. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze und die Ansiedlung von Unternehmen sind wesentliche Bausteine für eine prosperierende Gemeinschaft.

Unsere Stadt strebt nicht nur nach wirtschaftlichem Erfolg, sondern auch nach einer ausgewogenen und nachhaltigen Entwicklung.

Die Realisierung verschiedener Bauprojekte spiegelt unser Engagement für Bildung, Betreuung und eine zukunftsfähige städtebauliche Entwicklung wider.

Die Hochschule am Residenzplatz, neue Kinderbetreuungseinrichtungen und weitere Infrastrukturprojekte sind nicht nur Gebäude, sondern Investitionen in die Zukunft unserer Stadt.

Wir schaffen nicht nur Räume, sondern auch Möglichkeiten für Bildung und Entwicklung.

Kinder und Jugendliche sind das Herzstück unserer Stadt und die Gestalter unserer Zukunft. Daher setzen wir uns intensiv für ihre Betreuung und Bildung ein. Erst gestern waren Schülerinnen und Schüler der Grundschule Woffenbach bei mir im Rathaus und haben mir symbolisch einen Bauantrag übergeben, weil ihr Schulgebäude in die Jahre gekommen ist und über Neubau oder Sanierung entschieden werden muss.

Die Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schulen wird weiter intensiviert und wir freuen uns auf die Inbetriebnahme der nachhaltigen Kindertagesstätte an der Brunnenstraße im Stadtteil Wolfstein, wo ab September nächsten Jahres 124 Betreuungsplätze zur Verfügung stehen.

Unser Blick richtet sich nicht nur auf die Gegenwart, sondern vor allem auf die kommenden Generationen.

Das Vereinsleben in Neumarkt bildet eine tragende Säule unseres sozialen Gefüges und die Vielfalt der Vereine bereichert nicht nur kulturell, sondern stärkt auch den sozialen Zusammenhalt.

Das bewundernswerte Engagement der Vereinsmitglieder prägt das gesellschaftliche Leben, und ihnen allen sei herzlich gedankt.

Das Ehrenamt, als Kern einer lebendigen Gemeinschaft, repräsentiert eine unschätzbare selbstlose Hingabe für das Gemeinwohl.

Ob in sozialen Projekten, im Sport oder in der Kultur – das Ehrenamt trägt maßgeblich dazu bei, Neumarkt zu einem lebenswerten Ort für alle zu machen. Ein herzliches Dankeschön an alle, die sich ehrenamtlich engagieren.

Es macht mich auch sehr froh und stolz zu sehen, wie zum Beispiel Jugendliche in Vereinen wichtige Fähigkeiten und Werte erlernen.

Teamarbeit, Sozialkompetenz, Verantwortungsbewusstsein, Organisationstalent und oft auch fachliches Wissen, je nachdem, ob es sich um einen Sport-, Kultur-, Vereins- oder Traditionsverein handelt - hier denke ich beispielsweise an die vielen Kirwa- Vereine, die wir im Stadtgebiet haben.

Diese Vereine haben im vergangenen Jahr mit ihren Aktivitäten und Festen nicht nur Traditionen gepflegt, sondern auch Menschen zusammengeführt und für viele schöne Momente gesorgt.

Ihre Aktivitäten tragen zur kulturellen Vielfalt unserer Stadt bei und zeigen, wie wichtig die Wurzeln unserer Gemeinschaft sind.

Die Pflege von Traditionen ist ein Zeichen der Verbundenheit und trägt zur Identität unserer Stadt bei.

Mit all diesen Erfahrungen und Errungenschaften im Rücken blicken wir optimistisch auf das Jahr 2024, in dem wieder viele wichtige Projekte darauf warten, erfolgreich umgesetzt zu werden. Lassen Sie mich einige Punkte herausgreifen.

Viele bewährte und beliebte Veranstaltungen wie der Sommer im Park, das Altstadtfest und die IMA Meisterklassen stehen wieder auf dem Programm. In der Stadtbibliothek wird der Bereich der elektronischen Medien weiter ausgebaut, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden.


Digitalisierung und technische Weiterentwicklung sind auch in verschiedenen Abteilungen der Stadtverwaltung ein Thema. Die Feuerwehr erhält ein neues, hochmodernes Fahrzeug vom Typ HLF20, um die Einsatzfähigkeit und Effizienz zu gewährleisten.

Im Tourismus setzen wir auf die Integration der digitalen CityCard und den Ausbau der strategischen Tourismus-Kooperation mit Beilngries und Berching.

Für die Wirtschaft wollen wir auch im kommenden Jahr ein guter Partner sein. Über 23.000 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze stärken die lokale Infrastruktur, tragen zur Vielfalt der angebotenen Produkte und Dienstleistungen bei und erhöhen die Attraktivität unserer Stadt.

Schwerpunkte im Bereich Jugend, Bildung und Soziales sind weiterhin die Zusammenarbeit zwischen Jugendarbeit und Schulen, der Neustart der mobilen Jugendarbeit (Streetwork), die Intensivierung der Stadtteilbetreuung und die Digitalisierung. Darüber hinaus soll der Betrieb der Stadtbusse verbessert werden, um nachhaltige Mobilität zu fördern und die Effizienz zu steigern.

Auch städtebauliche Entwicklungen wie die Weiterentwicklung des Flugfeldes, das Radverkehrskonzept und die kommunale Wärmeplanung, ein wegweisendes Instrument, das uns vom Bund auferlegt wurde, stehen auf der Agenda des kommenden Jahres.

Ich bin sicher, dass wir auch diese Aufgabe im Sinne unserer Bürgerinnen und Bürger vorbildlich umsetzen werden, aber ich wünsche mir hier vom Bund Klarheit, Verlässlichkeit und Planbarkeit bei der Umsetzung.

Verschiedene Bauprojekte, darunter die Fertigstellung der Hochschule am Residenzplatz, des Studentenwohnheims in der Kaminfegergasse und der WC- Anlagen am Pfarrhaus Münsterplatz, werden das Stadtbild prägen.

Gemeinsam haben wir viel erreicht, und gemeinsam werden wir auch die Herausforderungen der Zukunft meistern.

Ihnen allen wünsche ich eine besinnliche Weihnachtszeit, ein frohes Fest und einen erfolgreichen Start ins neue Jahr.

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
19.Dezember 2023
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang