neumarktonline Dokumentation

Verleihung der Stadtmedaille an Dr. Rüdiger Schmiedl

Von Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Gmelch,
sehr geehrter Frau 2. Bürgermeisterin Heßlinger,
meine sehr verehrten Damen und Herren Stadträte,
sehr geehrter Herr Dr. Schmiedl!

Wie jedes Jahr ehren wir in der Weihnachtssitzung und in dieser festlichen Form Persönlichkeiten, die sich in Neumarkt auf besondere Weise engagiert und um die Stadt verdient gemacht haben.

Im Laufe der Jahre sind hier Persönlichkeiten aus den Bereichen der Kultur, der Politik, der Wirtschaft, des geistigen und des sozialen Lebens ausgezeichnet worden.

Es ist mir eine große Freude und Ehre, heute eine Persönlichkeit zu würdigen, die sich in herausragender Weise um unsere Stadt verdient gemacht hat: Herrn Dr. Rüdiger Schmiedl.
Herr Dr. Schmiedl, geboren am 21. November 1952, ist ein Mensch, der sich mit ganzem Herzen und großer Leidenschaft für das Wohl seiner Mitmenschen und die Entwicklung unserer Stadt eingesetzt hat – sei es durch sein berufliches Wirken, sein politisches Engagement oder seine Hingabe zur Kultur.

Im Jahr 1959 trat er in die Volksschule Wolfstein ein, gefolgt von der Oberrealschule mit Gymnasium und später dem Willibald-Gluck-Gymnasium, wo er 1972 sein Abitur erlangte.

Von 1973 bis 1979 studierte er Medizin an der Johannes-Guttenberg-Universität Mainz sowie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen/Nürnberg.

Im Juli 1979 begann Herr Dr. Schmiedl seine ärztliche Tätigkeit in der Abteilung für Anästhesie am Kreiskrankenhaus Neumarkt.
Anschließend leistete er seinen Wehrdienst als Stabsarzt am Bundeswehrkrankenhaus Amberg ab und kehrte danach zum Neumarkter Krankenhaus zurück.

Ab Oktober 1985 war er Oberarzt der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin am Klinikum Neumarkt.
Im Oktober 2010 wurde er zum Chefarzt ernannt.

Was mich besonders beeindruckt: Auch im Ruhestand bleibt Herr Dr. Schmiedl seiner Berufung treu.

Wenn im Klinikum Not am Mann ist, springt er ein und hilft – verlässlich und ohne zu zögern.

Dieses Verantwortungsbewusstsein und diese Einsatzbereitschaft sind beispielhaft und verdienen höchsten Respekt.


Neben seiner medizinischen Karriere engagierte sich Herr Dr. Schmiedl auch in der Politik.

1993 rückte er als Nachrücker für Willi Gebhard sen. in den Stadtrat ein und wurde am 16. Dezember 1993 vereidigt.

Fast 13 Jahre lang war er Mitglied des Stadtrates, wobei er zunächst als Referent für Kultur und Bildung von 1996 bis 2002 und anschließend von 2002 bis 2006 als Referent für Kultur tätig war.

Er war Mitglied im Verwaltungs- und Kultursenat, stellvertretendes Mitglied im Bau-, Planungs- und Umweltsenat sowie im Werksenat und im Zweckverband Sparkasse.

Doch Herr Dr. Schmiedl hat nicht nur als Mediziner Großartiges geleistet. Kultur lag und liegt ihm immer am Herzen.
Besonders begeistert ihn die Musik.

Er erhielt Geigenunterricht bei Fritz Drexel am Gymnasium und war Mitglied der Camerata sowie des Streichquartetts des Gymnasiums.

1975 gründete er das Wolfsteinquartett und 1977 das Collegium Musicum Neumarkt unter der Leitung von Wolfgang Lovrencic, wo er von Anfang an als Konzertmeister tätig war – eine Rolle, die er 46 Jahre lang ausübte, bis zu seinem freiwilligen Rücktritt im Jahr 2022 anlässlich seines 70. Geburtstags.

Dennoch ist er weiterhin aktiv im Orchester tätig.
Zudem war er über 25 Jahre Mitglied des Collegium Noricum Nürnberg, das das klassische Musikleben Neumarkts maßgeblich prägte, und seit 2009 Mitglied des Deutschen Ärzteorchesters sowie seit 2014 im Orchesters am Singrün, einem Regensburger Symphonieorchester.
Viele Jahrzehnte lang wirkte er bei der musikalischen Umrahmung von Messen oder Andachten in den Kirchen Münster St. Johannes, Hl. Kreuz und am Mariahilfberg mit.

Eine besondere Anekdote, die oft erzählt wird, ist, dass Dr. Schmiedl stets fleißig an seinem Instrument, der Geige, übte, besonders intensiv vor Konzerten und Auftritten.

Trotz seines anspruchsvollen Berufs als Mediziner nutzte er jede Gelegenheit zum Üben.

So kam es häufig vor, dass er bei Bereitschaftsdiensten im Klinikum seine Geige dabeihatte und nahe dem Aufwachraum für Patienten nach Operationen spielte.

Manch ein Patient dachte im ersten Moment, die OP sei doch nicht geglückt und er sei bereits im Himmel angekommen – eine Geschichte, die Herr Dr. Schmiedl selbst gerne erzählt. Langjährige Freunde und Wegbegleiter nennen Dr. Schmiedl einfach „Roger“.

Seit 2009 ist er Mitglied des Deutschen Ärzteorchesters und seit 2014 des Orchesters am Singrün.


Seine Mitwirkung bei der musikalischen Umrahmung von Messen und Andachten hat das kulturelle Leben unserer Stadt bereichert und vielen Menschen Freude bereitet.

Mit seiner unermüdlichen Arbeit, seinen kreativen Ideen und seinem feinen Gespür für kulturelle Belange hat er es verstanden, das kulturelle Leben in Neumarkt zu fördern und weiterzuentwickeln.

Sein Wirken hat Spuren hinterlassen, die auch heute noch sichtbar sind.

Lieber Herr Dr. Schmiedl,
mit der Verleihung der Stadtmedaille möchten wir Ihnen nicht nur für Ihre Verdienste danken, sondern auch unsere Wertschätzung und unseren Respekt ausdrücken.

Sie haben unsere Stadt durch Ihre vielfältigen Tätigkeiten bereichert, sei es in der Medizin, der Kultur oder in der Politik.

Ihr Einsatz für Neumarkt ist ein beeindruckendes Beispiel für Bürgersinn und Hingabe.

Es gibt ein Zitat von Albert Schweitzer, das ich heute gerne anbringen möchte: „Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren von Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“

Herr Dr. Schmiedl, Sie haben in unserer Stadt viele Spuren hinterlassen – Spuren, die bleiben werden und die für kommende Generationen sichtbar sein werden.

Aus diesem Grund hat der Stadtrat in seiner Sitzung am 27. November 2024 einstimmig beschlossen, Sie, sehr geehrter Herr Dr. Schmiedl, mit der

Stadtmedaille

auszuzeichnen.

Ich gratuliere Ihnen persönlich und im Namen des Stadtrates ganz herzlich zur Stadtmedaille und wünsche Ihnen weiterhin alles Gute, vor allem Gesundheit, viele schöne Momente mit Ihrer Familie und hoffentlich noch viele entspannte Stunden mit Ihrer Geige!

Ich darf Ihnen nun die hohe Auszeichnung überreichen.

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
19.Dezember 2024
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang