neumarktonline Dokumentation

Verleihung des Kulturförderpreises 2024 der Stadt Neumarkt

Von Oberbürgermeister Markus Ochsenkühn

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Gmelch,
sehr geehrte Frau 2. Bürgermeisterin Heßlinger,
sehr geehrte Damen und Herren Stadträte,
liebe Mitglieder der Kirwavereine und Organisatoren der Kirwaveranstaltungen in den Stadtteilen!

Wir haben mit dem im Jahr 2006 eingeführten Kulturförderpreis eine Möglichkeit geschaffen, neue junge aber auch ehrenamtliche Akzente im Neumarker Kulturbereich auszuzeichnen.

Das Brauchtum ist ein grundlegender Teil unserer Kultur. Hierzu gehört maßgeblich die im jährlichen Turnus stattfindenden Kirchweihen.

Ursprünglich ein altes, christliches Fest, dessen Anfänge bis in das frühe Mittelalter zurückgehen und bis heute in vielen Gemeinden mit großen Feierlichkeiten begangen wird.

Im Mittelpunkt steht dabei das Gedenken an den Weihetag der örtlichen Kirche.

Die Kirchweih war aber nie nur ein religiöses, sondern stets auch ein bedeutendes weltliches Fest.

Geselligkeit, Tanz, Essen und Trinken umrahmen die Kirwa, die am Sonntagmorgen mit dem Gottesdienst oft ihren kirchlichen Höhepunkt erreicht.

In vielen Dörfern und ländlichen Gegenden war in früheren Zeiten die Kirchweih das höchste und größte Fest im Jahreslauf, zu dem die Besucher auch aus dem Umland kamen.

Die Kirwafeierlichkeiten sind regional unterschiedlich geprägt.

Selbst von Dorf zu Dorf werden verschiedene Traditionen gepflegt – sei es das musizierende Umherziehen von Musikanten, das Aufstellen eines Kirwabaumes oder vieles mehr.

Insbesondere die Jugend hat sich organisiert und die „Kirwaboum“ stellen den „Kirwabaum“ auf, der mit den „Kirwamadeln“ ausgetanzt wird.


Zentrales Thema heutzutage ist auch, dass die Gemeindemitglieder sich treffen, um gemeinsam gesellige Stunden zu erleben.

Um natürlich auch über Kirwabaumhöhe zu philosophieren, Aufstelltechniken oder die Angst davor, bei der Verlosung des Kirwabaums zu gewinnen und eine Brotzeit ausgeben zu dürfen.

All dies tut sich nicht von allein, sondern es fließt viel private und ehrenamtliche Zeit in die Organisation von kleinen wie großen Kirchweihen.
So wuchs auch in den Stadtteilen der Stadt Neumarkt i.d.OPf. eine Kontinuität, die abrupt durch die Corona-Pandemie unterbrochen wurde.

Es drohte die Gefahr, dass sich nach zweijähriger Pause speziell in den kleineren Stadtteilen niemand mehr bereiterklären hätte wollen, die Organisation der Kirchweih in die Hand zu nehmen.

Gerade aber der Zusammenhalt in den Ortsteilen, den Vereine und Verbände ist und war hier ausschlaggebend, um die Kirwa weiter am Leben zu halten bzw. wieder zum Leben zu erwecken.

Das gemeinsame Anpacken um eine Kirwa auf die Beine zu stellen, da braucht es viele ehrenamtliche Helfer und Organisationsteams die Verantwortung übernehmen.


Dies ist nicht selbstverständlich und zeigt von Traditionsbewusstsein, Energie, Zusammenhalt und Umsetzungswillen der Kirwavereine.

Vielfältig sind heutzutage die Angebote geworden, die einen Anlass zum Feiern geben oder seine Freizeit zu verbringen.

Umso beachtlicher ist es, dass die Kirchweihfeste hier in Neumarkt i.d.OPf. ihren ursprünglichen Reiz nie verloren haben.

Großer Dank und Anerkennung gilt den örtlichen Kirchweihvereinen, allen voran natürlich auch den jungen „Kirwaleit“, die die Bräuche rund um den Kirchweihtag erhalten, aufleben lassen und bis heute mit großer Sorgfalt pflegen.

Man darf sagen, von Alt bis Jung, alle bringen sich ein. Wenn es beispielsweise um das Backen der Kuchen geht, wenn Tanzchoreographien einstudiert werden müssen, wenn Zelte auf und wieder abgebaut werden müssen, oder wenn die Dorfkinder, wie zum Beispiel in Pelchenhofen, den Kirwatanz aufführen.

Sie investieren dafür viel freie Zeit für die Gesellschaft. Und damit zeigen Sie was wichtig ist in unserer Gemeinschaft. Das „Wir“, nicht das „Ich“.

Und für das wir stehen die Kirwavereine
Lampertshofen,
Lippertshofen,
Hasenheide,
Höhenberg,
Holzheim (Maria Himmelfahrt und St. Walburga),
Pelchenhofen,
Pölling,
Voggenthal,
Woffenbach,
Wolfstein (Hl. Kreuz und Hl. Kreuz – Labersricht)
und die Hofkirche, die mit Freude und Hingabe ihre Kirwa leben.

Und heute freuen wir uns, dass der Stadtrat in seiner Sitzung vom 27.11.2024 beschlossen hat, den

Kulturförderpreis 2024

an die Kirwavereine und Organisatoren der Kirwaveranstaltungen in den Stadtteilen zu verleihen.

Wir wollen Ihnen damit Danke sagen, für Ihren ehrenamtlichen Einsatz und Ihren Dienst an der Gesellschaft.

Ich gratuliere allen Mitgliedern und Mithelfenden, den Organisatoren und Initiatoren persönlich und im Namen des Stadtrates, ganz herzlich zu dieser Auszeichnung und darf die jeweiligen nun nach vorne bitten.

Es handelt sich hier um das zur Verfügung gestellte Rede-Manuskript. Die tatsächlich gehaltene Rede kann davon geringfügig abweichen
19.Dezember 2024
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ISSN 1614-2853
21. Jahrgang