ISSN 1614-2853 5. Jahrgang

34 000 Autos täglich !

NEUMARKT. 34 000 Auto rauschen täglich auf der Autobahn an der Anschlußsstelle Neumarkt vorbei -Tendenz steigend ! Trotzdem nahm die Zahl der Unfälle auf den 50 Kilometern kaum zu, für die die Autobahnpolizei zuständig ist.

Im Jahresbericht 2004 der Autobahnpolizei Parsberg konnte Dienststellenleiter Jakob Wittmann dagegen von einem deutlichen Rückgang bei der Zahl der Verletzten berichten. Ein Todesopfer mußte im letzten Jahr beklagt werden - im Vorjahr waren es zwei (Bericht hier).

Im Jahre 2004 wurden auf dem 50 Kilometer langen Autobahnabschnitt zwischen Oberölsbach und Laaber 409 Verkehrsunfälle bearbeitet. Trotz einer stetigen Zunahme des Verkehrsaufkommens können die Unfallzahlen insgesamt gesehen wieder als stabil bezeichnet werden. Im Vergleich zum Jahr 2003 stiegen die Unfallzahlen lediglich um ein Prozent. Das durchschnittliche tägliche Verkehrsaufkommen auf Höhe der Anschlussstelle Neumarkt liegt bei rund 34 000 Fahrzeugen in beiden Fahrtrichtungen. Der Anteil des Schwerverkehrs liegt bei etwa 9 000 Fahrzeugen.

Bei 52 Verkehrsunfällen entstand Personenschaden (minus 23 Prozent). Dabei wurde eine Person getötet (Vorjahr zwei Verkehrstote) und 85 Personen verletzt. Die Verkehrsunfälle mit tödlichem Ausgang liegen insgesamt gesehen auf niedrigem Niveau. Eine positive Entwicklung ist bei der Anzahl der Verletzten zu sehen, die um 16 Prozent rückläufig ist.

Bei den 409 Verkehrsunfällen entstand ein Gesamtsachschaden von insgesamt 1,58 Millionen Euro.

Die Hauptunfallursache ist wie jedes Jahr die nicht angepasste Geschwindigkeit, insbesondere bei widrigen Witterungs- und Straßenverhältnissen. Es mussten 82 Unfallverursacher mit Bußgeldern deshalb beanstandet werden.

Wittmann wies darauf hin, dass selbstverständlich auch auf Autobahnen die gefahrene Geschwindigkeit der Sichtweite anzupassen ist. Verkehrsteilnehmer, die nach Unfällen in bereits länger stehende beteiligte Unfallfahrzeuge rasten und auch Personenschäden verursachten, zeigten sich überrascht, dass sie zur Verantwortung gezogen und angezeigt wurden. Auch auf der Autobahn muß man vor einem plötzlichen Hindernis sein Fahrzeug zum Stillstand bringen. Bei Nacht können für die Sichtverhältnisse jedoch die Lichtquellen anderer Verkehrsteilnehmer (andere Fahrzeuge, Gegenverkehr) mitgenutzt werden.

Im Berichtsjahr 2004 mussten insgesamt fünf Baustellen polizeilich betreut werden. In diesen Baustellen bei Beratzhausen, Parsberg und Oberölsbach ereigneten sich 24 Verkehrsunfälle. Zusätzlich verursachten zehn "sonstige Ereignisse" wie Pannenfahrzeuge, ein Pkw-Brand oder starke Fahrbahnverschmutzungen Verkehrsbehinderungen mit Staus.

Im Jahr 2005 sind ab Anfang April bis Juni zwei Baustellen zu erwarten. Es wird die Geigerheid-Brücke zwischen Parsberg und Velburg sowie ein kleines Brückenbauwerk bei der Rastanlage Jura saniert. Die Arbeiten dauern bis Ende Juni an.

Die Autobahnpolizei stellte bei sechs Verkehrsunfällen Alkoholbeeinflussung fest. Trunkenheitsfahrten ohne Unfallfolgen wurden 32 gezählt.

Zur Gewährleistung der Verkehrssicherheit auf der Autobahn sind die täglichen Verkehrskontrollen und Streifen unabdingbare Grundlage, sagte Wittmann (Bericht hier) Bei 17 000 geleisteten Außendienststunden wurden im vergangenen Jahr ca. 16 700 Verkehrsteilnehmer kontrolliert. Dabei liegt ein Schwerpunkt bei der Überwachung des Lkw-Verkehrs. 9 044 Lkw-Fahrer wurden wieder überprüft, mehr als jeder Dritte, nämlich 3 455 Lastautos, mussten beanstandet werden. Die Palette von technischen Mängeln beginnt bei den abgefahrenen Reifen, ausgefallenen Bremsanlagen bis hin zu Defekten an der Lenk- und Zugeinrichtungen.

2004 wurden im gesamten Schwerverkehrsbereich 268 Kraftfahrzeuge sichergestellt und 1046 Anzeigen wegen Verstößen nach den Sozialvorschriften an die Bundesanstalt für Güterverkehr bzw. an die Gewerbeaufsichtsämter vorgelegt. Ein besonderer Schwerpunkt lag im Jahr 2004 bei der Überwachung von Gefahrgutfahrzeugen. Hier mussten 99 Verstöße festgestellt werden.

Dass die Überwachung der Lenk- und Ruhezeiten dringend notwendig ist, zeigen jüngste Ereignisse leider wieder deutlich. Am 8.März zog eine Streife einen Lkw-Fahrer aus dem fließenden Verkehr, als dieser auf Höhe Parsberg einnickte und mit der Stirn bereits gegen das Lenkrad stieß (wir berichteten).

Auch im Jahr 2004 wurden wieder die Reisebusse und ihre Fahrer in die Schwerverkehrskontrollen mit einbezogen. Bei 223 kontrollierten Reisebussen wurden 80 Beanstandungen festgestellt. 18 Busfahrer hatten die zulässigen Lenkzeiten überschritten, 45 Mal musste ein Bußgeld wegen Geschwindigkeitsverstößen ausgesprochen werden.
Der Großteil der Beanstandungen liegt jedoch bei Kraftomnibussen mit ausländischer Zulassung.

In diesen Reisebussen werden auch immer wieder Ausländer angetroffen, die sich illegal im Bundesgebiet aufhalten. Im Jahr 2004 wurden insgesamt 58 illegale Ausländer auf der BAB festgestellt, die nicht über das erforderliche Visum verfügten.

Im vergangenen Jahr mussten wieder 59 Aggressionsdelikte im Straßenverkehr bearbeitet werden. Es handelt sich bei diesem rücksichtslosem Fahrverhalten insbesondere um Nötigungen, gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr. Neben der Geldstrafe bedeutet dies auch häufig den Entzug der Fahrerlaubnis.

Im Bereich der Eigentumskriminalität mussten 39 Tankstellenbetrügereien sowie 13 Diebstahlsdelikte verfolgt werden, die meist mit umfangreichen Auslandsermittlungen verbunden sind. Bei den Diebstählen wurde vier Mal aus Lastautos Diesel abgezapft, immer etwa 400 bis 600 Liter, während die Fahrer auf den Parkplätzen in ihren Fahrerkabinen schliefen.
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