Rail.One wird verkauft


Friede, Freude, Eierkuchen bei der Feier in Coswig: Vertreter der Bahn AG, der Dresdner Verkehrsbetriebe und der Coswiger Oberbürgermeister feiern zusammen mit "Rail.One"-Mitarbeitern, darunter Geschäftsführer Jochen Riepel (3.v.l.) und Betriebsrats-Vorsitzender Jens Dehmel (4.v.l.)
Foto: Rail.One

Mitarbeiter bei "Rail.One"
NEUMARKT. Das Neumarkter Unternehmen Rail.One soll an den indischen Mischkonzern PCM verkauft werden. Offizielle Bestätigungen gibt es noch nicht.

Bei der 20-Jahr-Feier des Rail.One-Betonwerks in Sachsen (wir berichteten) war der Besitzerwechsel Thema Nummer eins - abseits der Mikrofone.

Denn offiziell klopften sich bei der Feierstunde Offizielle aus Wirtschaft und Politik nur gegenseitig auf die Schultern und Rail.One-Geschäftsführer Jochen Riepl nannte das Jubiläum in Coswig einen "weiteren Meilenstein in der Geschichte". Man werde "unseren erfolgreichen Weg fortsetzen" und deshalb "die internationale Präsenz weiter ausbauen und als Innovationstreiber im Markt ambitionierte Entwicklungsziele für die Auftraggeber verwirklichen".

Zu diesem Zeitpunt war allen Eingeweihten schon bekannt, daß bei dem früheren Pfleiderer-Unternehmen wieder ein Besitzer-Wechsel bevorstand. 2006 hatte der branchenfremde Investor "Axa Private Equity" den Hersteller von Schienen-Wegen von Pfleiderer übernommen (wir berichteten). Fünf Jahre später wurde die Firmengruppe an die "DAM Capital Management Sarl", eine Tochter der "Anschutz Corp." in Denver, USA, verkauft (wir berichteten). Weniger wohlwollende Beobachter hatten beide branchenfemde Investoren als "Heuschrecken" im Verdacht.

Jetzt ist ein Verkauf an den indischen Mischkonzern PCM in trockenen Tüchtern, heißt es aus gut unterrichteten Kreisen. Das indische Unternehmen betreibt im indischen Bundestaat Assam ein Betonwerk, das freilich viel kleiner ist als die Anlage im sächsischen Coswig.

Bei den Arbeitern, im Betriebsrat und bei den Gewerkschaften wird der erneute Besitzerwechsel - diesmal wenigstens an ein nicht ganz brachenfremdes Unternehmen - mit gemischten Gefühlen gesehen.

Der Unmut in Teilen der Belegschaft in Coswig ist aber vor allem auf die kürzlich gescheiterte Tarifrunde und die unterschiedliche Bezahlung in Sachsen und in der Oberpfalz zurückzuführen. Ein Arbeiter in Neumarkt erhalte rund 600 Euro mehr als sein Kollege in Sachsen, obwohl in Coswig das modernste und produktivste Werke der gesamten Gruppe stehe, wird Betriebsratsvorsitzender Hens Dehmel in einer sächsichen Zeitung zitiert.
11.11.12
Neumarkt: <i>Rail.One</i> wird verkauft
Telefon Redaktion


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