BÜCHERNeuerscheinungen und Lese-Tipps |
Salto vitalevon Marion GrillparzerDieses Buch ist der sprichwörtliche Kick für alle, die ihr Leben umkrempeln, mehr für ihre Gesundheit tun, gelassener werden, im Job mehr erreichen, ihr Leben bewusster genießen oder einfach glücklich sein wollen -- aber aus tausend Gründen bisher nicht die Kurve gekriegt haben. In Salto vitale präsentiert Marion Grillparzer ein Wochenend-Seminar, das das ändern kann. In nur zweimal zwölf Stunden kann man damit Dinge und Gewohnheiten abstreifen, die einen ausbremsen und Lebensenergie rauben, wie Gifte, Bewegungsfaulheit, Sinnlosigkeit, Stressfesseln, Ballast und Unzufriedenheit. Sieben Schritte führen raus aus dem Teufelskreis von guten Vorsätzen, Überforderung und Frustration: Entgiftung, Zellschutz, Fitness, Sinnlichkeit, Entspannung, Simplifying und Motivation. Dabei liest man zunächst das Aktuellste zum Thema, findet dann anhand von einfachen Tests heraus, wo man selbst gerade steht, und bekommt dann den zündenden Funken, der zur Umsetzung motivieren und die neuen Gewohnheiten festigen soll. Mit einem übersichtlichen Besorgungsplan, Rezepten für gesunde, fettarme Speisen, Experten-Interviews von Medizinern, Psychologen, Motivationstrainern und Naturheilkundlern und zwei kompletten Tages-Plänen wird man ausgerüstet für den Sprung ins neue Leben. Salto vitale ist flott geschrieben, schön gestaltet und steckt voller Infos. Neu sind die meisten davon allerdings nicht. Man kennt sie aus anderen Büchern zu den Themen Glück und Work-Life-Balance. Was diesen Ratgeber von den anderen unterscheidet, ist sein Just do it-Charakter. Nicht nur lesen, sondern tun -- und zwar sofort -- , lautet die unmissverständliche Botschaft. Und tun kann man an einem Wochenende eine ganze Menge, wie man sieht. Nur weitermachen muss dann jeder selbst. Hanna Arndt
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Totenmontagvon Kathy Reichs, Klaus BerrMontage sind grausam. Und trauen kann man ihnen schon mal gar nicht. Viele Popstars haben diese teils mörderische Wahrheit besungen, darunter Bob Geldofs Boomtown Rats („I don’t like Mondays“) oder The Mamas & the Papas, die in ihrem Song „Monday Monday“ dichteten: „Can’t trust that day“. Ausgerechnet diese Zeilen hat die forensische Anthropologin Tempe Brennan im Kopf, als sie an einem eiskalten Montagmorgen in ein Kellergewölbe einer ekligen Pizzeria hinabsteigt und ein Schuss knallt. „Mit weit aufgerissenen Augen sah ich, wie nur ein Meter von mir entfernt Muskeln, Knochen und Eingeweide gegen Fels klatschten“, heißt es in Kathy Reichs Thriller Totenmontag: „Einen Augenblick wirkte der verstümmelte Körper wie festgeklebt und glitt dann, eine Spur aus Blut und Haaren hinter sich herziehend, nach unten.“ Natürlich ist auch an diesem Montag nichts so, wie es scheint. Und so ist die vermeintliche Leiche, die da an Brennan vorbeigleitet, auch kein Mensch, sondern eine simple Ratte, die Sergeant-détective Luc Claudel von der Mordkommission in Montreal in Schießlaune erlegt hat. Kurz darauf aber machen die beiden Kriminologen tatsächlich einen grausamen Fund. Denn unter einer dünnen Erdschicht finden sie die Skelette von drei jungen Frauen. Kein Kleidungsstück verrät, wann die Mädchen zu Tode kamen; nur ein paar antike Schmuckstücke werden gefunden. Für Claudel ist diese magere Beweislage Anlass genug, den Fall zu den Akten zu legen. Aber Brennan wendet die modernsten Methoden an, um den Knochen ihr Geheimnis zu entreißen. Und kommt einem Verbrechen auf die Spur, das sie selbst in tödliche Gefahr zu bringen droht ... Totenmontag ist Brennans siebter Fall, und fast wäre es ihr letzter geworden. Dass man dies bis zum Ende glaubt, ist Reichs unglaublich spannender Fabulierkunst zu verdanken, die immer wieder überraschende Wendungen erfindet. Totenmontag ist ideal für lange, eiskalte Wintertage -- auch wenn es einem beim Lesen noch mal so kalt den Rücken herunterläuft. Thomas Köster
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Der 3. Gradvon James Patterson, Andreas JägerEigentlich war Lieutenant Lindsay Boxer vom San Francisco Police Departement nur zum Joggen unterwegs, als in ihrer unmittelbaren Nähe ein Haus explodiert. Für Boxer ist es keine Frage, ins brennende Inferno -- für Sie die Folge einer Gasexplosion -- hineinzustürmen. Unter Risiko ihres Lebens rettet sie ein Kind aus den Flammen -- ohne zu ahnen, dass sie soeben Zeuge einer Hinrichtung geworden ist. Denn nahe am Tatort findet sich eine Tasche, in der einer der Toten -- der skrupellose Geschäftsmann Morton Lightower -- als „Feind des Volkes“ deklariert wird. Bald findet Boxer heraus, dass auch ein Kindermädchen und ein Säugling in der Flammenhölle hätten sein müssen. Wo ist das Kind? Und welche zweifelhafte Rolle spielt das Kindermädchen? Boxer beginnt zu ermitteln und muss feststellen, dass die Täter keineswegs planen, mit dem Morden aufzuhören. Gleich zu Beginn seines Romans Der 3. Grad fährt das Autorenduo James Patterson und Andrew Gross eine ganze Palette gängiger Suspense-Effekte auf. Da ist die Polizistin, die nicht nur Zeuge der Mordtat wird, sondern als Ich-Erzählerin auch zur Identifikationsfigur für den Leser gerät. Das ist besonders wichtig für den Nervenkitzel, da der Mörder sie am Tatort beobachtet und Boxer durch eine Unachtsamkeit eines Kollegen urplötzlich von der eiskalten Ermittlerin zum gejagten Opfer wird. Und auch sonst haben Patterson und Gross allerlei zwar wohlbekannte, aber trotzdem hervorragend funktionierende Versatzstücke des Thriller-Genres in ihren klug komponierten Plot eingebaut. Da ist Spannung bis zur letzten Sekunde garantiert. Dass das Duo seinen Krimi auch noch um eine Liebesgeschichte -- und damit um eine Art Happy End -- bereichert, macht den 3. Grad erst richtig rund. Isa Gerck
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