Christlich Soziale Union

"90 Prozent für Brücke"


CSU-Ortsvorsitzender Günther Braun (rechts) und Schriftführer
Günter Stephan bei dem Presse-Gespräch.
NEUMARKT. 90 Prozent der direkt betroffenen Anwohner sind für eine Pöllinger Brücke, heißt es von der CSU.

Die Pöllinger CSU hat vor Ort Unterschriften für eine Brücke bei Pölling gesammelt und stellte am Montag die Ergebnisse bei einem Presse-Gespräch vor.

Man habe bei den unmittelbaren Anwohnern der Pöllinger Hauptstraße 91 Unterschriften gesammelt, hieß es. Insgesamt liegen an der Pöllinger Hauptstraße 65 Häuser.

Da bei der Aktion vor einigen Tagen fast sämtliche Anwohner angetroffen wurden, könne man "von einer mindestens 90prozentigen Zustimmung für die Brücke ausgehen", sagten Ortsvorsitzender Günther Braun und Schriftführer Günter Stephan.

Die "üblichen Nein-Sager und Blockierer" Kopp und Ries wollten nun auch in Pölling ihre "Verhinderungspolitik" durchführen, hieß es von der Pöllinger CSU. Flitz wolle "zum Schaden der Bürger des gesamten Ortsteils eine wichtige verkehrspolitische Verbesserung verhindern". Die CSU Pölling sei nicht gewillt, diesem "Treiben" tatenlos zuzusehen.

Zur derzeitigen Situation sagten die CSU-Sprecher, daß das Fahrzeugaufkommen sehr viel höher sei als noch vor einem halben Jahr. Pölling werde von vielen Autofahrern, die nicht bei den örtlichen Geschäften einkaufen, als Abkürzung benutzt.

Bei einer Messung der jeweils drei Kilometer langen Strecken und Fahrtzeiten ergaben sich diese Daten:

Ampel-Pöllinger Hauptstraße-Pölling Nord: 3 Minuten, 10 Sekunden
Ampel- Kreisverkehr-Pölling Nord: 2 Minuten, 25 Sekunden

Bei dem Test wurden die jeweiligen Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten. Unberücksichtigt blieben Wartezeiten an der Ampel sowie beim Abbiegen an der Einmündung Pölling Nord, bei der beim Linksabbiegen beide Spuren überquert werden müssen.

Der B.U.N.D. schlage einen fünften "Finger" vom Kreisverkehr nach Pölling vor, was aus Sicht der CSU völlig unverständlich sei. Einerseits würden Flächenversiegelungen bekämpft, andererseits wolle man eine zusätzliche Straße. Außerdem würde diese Straße durch ein Feucht- und Überschwemmungsgebiet führen. Zudem wäre dadurch ein aufwendiges Brückenbauwerk erforderlich.

Braun und Stephan führten dann noch einmal alle Argumente auf, die für eine Brücke sprechen würden: Die Sorgen der Anwohner an der Rampe würden von der CSU Pölling selbstverständlich ernst genommen. Sie entbehrten aber jeglicher Grundlage, da alle Anwohner davon profitierten, dass durch den Bau der Brücke weniger Lärm- und Schadstoffbelastung vorhanden sein werden, hieß es bei dem Prese-Gespräch.

Wer sich in die Unterschriftenliste eintragen möchte, kann dies bei der Firma Braun Am Grünberg 8 tun. Die Liste liegt dort auf.
10.10.05

Kanzlerin kennt Karl als "Kicker"


Alois Karl packt's: Hier seine persönlichen Sachen im
Amtszimmer des Rathauses - in Berlin die Probleme,
die auf dem ganzen Volk lasten.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Als ein "unbeschriebenes Blatt" geht Neumarkts Oberbürgermeister nicht nach Berlin: "Sie sind doch der, welcher den Kollegen Rudi Kraus und die Kollegin Barbara Lanzinger hinausgekickt hat?", überraschte die neue Bundeskanzlerin Angela Merkel den Bundestags-Neuling Alois Karl bei dessen Vorstellungsgespräch in der Berliner Parteizentrale.

Am Montag läutete das Stadtoberhaupt seine letzte Arbeitswoche in Neumarkt ein. Eine Woche darauf geht es ab in die Bundeshauptstadt ohne aber die "Bodenhaftung" zu Neumarkt zu verlieren. Sein privater Mittelpunkt bleibt die Jurastadt, und mit einem Abgeordnetenbüro ist er ebenfalls hier noch präsent.

Die Amtshandlungen, die er in der Stadt noch zu erledigen hat, der er 15 Jahre lang als Oberhaupt vorstand, kann er beinahe an einer Hand abzählen. Zu den angenehmen "Tägtigkeiten" gehörte am Samstag die Eheschließung seiner Stadtratskollegin Gesche Zimmermann. Das war aber eine angenehme Pflichtaufgabe im Vergleich zu den zurückliegenden Stresstagen und -jahren, an denen er bis zu 16 Termine am Tag absolvierte.

Dass selbst ein routinierter Oberbürgermeister auch mal in Verlegenheit gebracht werden kann, bekannte Alois Karl freimütig. Bei einer kulturellen Veranstaltung im Reitstadel wähnte er sich "nur" als Ehrengast, als ihn der Vereinsvorsitzende gleich zum Festredner erhob.

Niemand im Saal merkte, dass der wie vom Blitz getroffene aus dem Stegreif eine Rede zusammenzimmerte, die den lang anhaltenden Beifall des ahnungslosen Festpublikums fand. Zum Glück, war Alois Karl gestern noch nach Jahren erleichtert darüber, dass ihm seine Geschichtskenntnisse zu Hilfe kamen und sich mit ihnen das 125. Vereinsjubiläum spicken ließ.

Da berichtete Alois Karl schon lieber über angenehmere Ereignisse wie die Landesgartenschau im Jahr 1998 oder über die Staatsbesuche im Jahre 1994 mit dem damaligen Bundeskanzler Helmuth Kohl und dem Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber im gleichen Jahr.

Als eine seiner Hauptaufgaben in Berlin sieht er, das Verhältnis Bund - Länder - Kommunen auf eine gesündere Basis zu stellen. Dabei kann er auf Erfolge verweisen, die ihm so schnell keine andere Stadt nachmacht: eine Stadt ohne Schulden und ohne Steuererhöhungen. Seine "Rezepte" dazu möchte er am liebsten in den Innen-, Finanz- oder Haushaltsausschuss einbringen.
Erich Zwick

10.10.05

"Anfängliche Euphorie"

NEUMARKT. Beim monatlichem Stammtisch der Mittelstandsunion hielt der CSU-Kreisvorsitzende Albert Füracker eine politische Nachlese zur Bundestagswahl.

Dabei bedauert er das Wahlergebnis aus der Sicht der Wirtschaft, da hier für zukünftige Investitionen mehr Sicherheit herrschen müsse und die "bereits gemachten Fehler" immer schwerer aufzuholen seien. "Eine gute Sozialpolitik muss erst einmal verdient werden, um auch später etwas an die Menschen verteilen zu können" sagte Füracker.

Im Rückblick auf den Wahlkampf stellte er fest, dass man durch die anfängliche Euphorie geglaubt habe, mit Ehrlichkeiten, die auch wehtun, den Wahlkampf gewinnen zu können. Kanzlerkandidat Schröder habe dagegen in seinen Reden andere Dinge versprochen denn als Kanzler beschlossen. "Wahlen sind mit Wohltaten eben leichter zu gewinnen" so Füracker.

Die Mittelstandspolitik sei sehr wichtig, aber lange Zeit zu wenig berücksichtigt worden. Zum Problem der "EU-Überregulierung" meint Füracker: " Die EU wäre gar nicht so kompliziert, wenn die Deutschen nicht mit dabei wären, hier wird sogar oft noch mal eine zusätzliche Regelung draufgesattelt".

Auch das Problem der Arbeitslosigkeit und der fehlenden Lehrlingsplätze wurde diskutiert. Kombilohnmodelle würden in diesem Zusammenhang zu einer langfristigen Verringerung des Lohnniveaus führen. Die These der Gewerkschaften, dass längere Arbeitszeiten Arbeitsplätze vernichten würden, sei nicht zu Ende gedacht. "Jedenfalls haben wir mittlerweile eines lernen müssen: dass Arbeitszeitverkürzungen mit Sicherheit keine neuen Arbeitsplätze schaffen" stellte Füracker dazu fest.

Zum Abschluss machte der Kreisvorsitzende der Mittelstandsunion mit seinem Vorsitzenden Alexander Ströber das Angebot einer intensiven Zusammenarbeit auf allen Gebieten, wobei er die Mittelständler aufforderte, sich deutlich einzubringen, auch wenn sich Beruf und Politik zeitlich oft nicht unter einen Hut bringen ließen.
06.10.05


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ISSN 1614-2853
23. Jahrgang