Christlich Soziale Union
Offizieller CSU-Segen

Arnold Graf (hinten) soll neuer OB werden. In der Mitte Noch-OB
Alois Karl, daneben Stadtverbands-Chef Helmut Jawurek, bei
der Presse-Konferenz nach der Fraktionssitzung.
NEUMARKT. OB-Kandidat Arnold Graf soll am Mittwochabend den offiziellen Segen der Delegiertenversammlung bekommen.
Denn ausgerechnet der chancenreichste Bewerber um den Stuhl des Neumarkter Oberbürgermeisters ist noch nicht offizieller Kandidat. Er wurde zwar von der CSU-Stadtratsfraktion mit großer Mehrheit als OB-Kandidat empfohlen. Die Entscheidung darüber steht aber der Delegiertenversammlung zu, die sich am Mittwoch um 19.30 Uhr im Johanneszentrum trifft und zu der der Neumarkter CSU-Vorsitzende Helmut Jawurek eingeladen hat.
Auch wenn Jawurek im Vorfeld selbst als Kandidat im Gespräch war: An der Aufstellung Arnold Grafs zweifelt niemand. In allen Stellungnahmen von CSU-Seite wurden sein schon 33 Jahre währendes Engagement in der Kommunalpolitik, seine 15 Jahre Erfahrung als CSU-Fraktionsvorsitzender, seine Verwaltungskenntnisse als langjähriger Bürgermeister und sein großes bürgerliches Engagement hervorgehoben. Leise Kritik gab es allenfalls, warum man nicht einen jüngeren Kandidaten ins Rennen schicken will.
Bislang hat Bürgermeister Arnold Graf als Einziger angekündigt, für die Neumarkter CSU als Oberbürgermeister kandidieren zu wollen, heißt es in der Einladung zu der Delegiertenversammlung. Über 100 Delegierten der 14 CSU-Ortsverbände, die rund 900 Mitglieder repräsentieren, werden dabei ihren CSU-Kandidaten für die außerordentlichen OB-Wahlen am 4. Dezember nominieren.
11.10.05
"90 Prozent für Brücke"

CSU-Ortsvorsitzender Günther Braun (rechts) und Schriftführer
Günter Stephan bei dem Presse-Gespräch.
NEUMARKT. 90 Prozent der direkt betroffenen Anwohner sind für eine Pöllinger Brücke, heißt es von der CSU.
Die Pöllinger CSU hat vor Ort Unterschriften für eine Brücke bei Pölling gesammelt und stellte am Montag die Ergebnisse bei einem Presse-Gespräch vor.
Man habe bei den unmittelbaren Anwohnern der Pöllinger Hauptstraße 91 Unterschriften gesammelt, hieß es. Insgesamt liegen an der Pöllinger Hauptstraße 65 Häuser.
Da bei der Aktion vor einigen Tagen fast sämtliche Anwohner angetroffen wurden, könne man "von einer mindestens 90prozentigen Zustimmung für die Brücke ausgehen", sagten Ortsvorsitzender Günther Braun und Schriftführer Günter Stephan.
Die "üblichen Nein-Sager und Blockierer" Kopp und Ries wollten nun auch in Pölling ihre "Verhinderungspolitik" durchführen, hieß es von der Pöllinger CSU. Flitz wolle "zum Schaden der Bürger des gesamten Ortsteils eine wichtige verkehrspolitische Verbesserung verhindern". Die CSU Pölling sei nicht gewillt, diesem "Treiben" tatenlos zuzusehen.
Zur derzeitigen Situation sagten die CSU-Sprecher, daß das Fahrzeugaufkommen sehr viel höher sei als noch vor einem halben Jahr. Pölling werde von vielen Autofahrern, die nicht bei den örtlichen Geschäften einkaufen, als Abkürzung benutzt.
Bei einer Messung der jeweils drei Kilometer langen Strecken und Fahrtzeiten ergaben sich diese Daten:
Ampel-Pöllinger Hauptstraße-Pölling Nord: | 3 Minuten, 10 Sekunden |
Ampel- Kreisverkehr-Pölling Nord: | 2 Minuten, 25 Sekunden |
Bei dem Test wurden die jeweiligen Geschwindigkeitsbeschränkungen eingehalten. Unberücksichtigt blieben Wartezeiten an der Ampel sowie beim Abbiegen an der Einmündung Pölling Nord, bei der beim Linksabbiegen beide Spuren überquert werden müssen. Der B.U.N.D. schlage einen fünften "Finger" vom Kreisverkehr nach Pölling vor, was aus Sicht der CSU völlig unverständlich sei. Einerseits würden Flächenversiegelungen bekämpft, andererseits wolle man eine zusätzliche Straße. Außerdem würde diese Straße durch ein Feucht- und Überschwemmungsgebiet führen. Zudem wäre dadurch ein aufwendiges Brückenbauwerk erforderlich.
Braun und Stephan führten dann noch einmal alle Argumente auf, die für eine Brücke sprechen würden:
- größtmögliche Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer, insbesondere für die Schüler der beiden Gymnasien und Realschulen.
- sehr viel weniger Lärm durch nicht anhaltende und anfahrende Fahrzeuge und weniger Abgase, weil gerade LKW nicht mehr anfahren müssen, sondern zügig durchfahren können.
- der Damm wirkt als zusätzlicher Lärmschutz.
- behindertengerechte Rampe der Brücke mit 4,9 Prozent (Brücke Stauf 5,2 Prozent; bei den Staufer Bürger sei die Brücke trotz anfänglicher Bedenken inzwischen vollkommen akzeptiert.
- Pölling wird derzeit als Abkürzung benutzt, um den Kreisverkehr Richtung Woffenbach zu umgehen und umgekehrt
- eine Unterführung, auch "nur" für Fußgänger und Radfahrer, ist wegen des hohen Grundwassers mit sehr hohen Kosten verbunden
Die Sorgen der Anwohner an der Rampe würden von der CSU Pölling selbstverständlich ernst genommen. Sie entbehrten aber jeglicher Grundlage, da alle Anwohner davon profitierten, dass durch den Bau der Brücke weniger Lärm- und Schadstoffbelastung vorhanden sein werden, hieß es bei dem Prese-Gespräch.
Wer sich in die Unterschriftenliste eintragen möchte, kann dies bei der Firma Braun Am Grünberg 8 tun. Die Liste liegt dort auf.
10.10.05
Kanzlerin kennt Karl als "Kicker"

Alois Karl packt's: Hier seine persönlichen Sachen im
Amtszimmer des Rathauses - in Berlin die Probleme,
die auf dem ganzen Volk lasten.
Foto: Erich Zwick
NEUMARKT. Als ein "unbeschriebenes Blatt" geht Neumarkts Oberbürgermeister nicht nach Berlin: "Sie sind doch der, welcher den Kollegen Rudi Kraus und die Kollegin Barbara Lanzinger hinausgekickt hat?", überraschte die neue Bundeskanzlerin Angela Merkel den Bundestags-Neuling Alois Karl bei dessen Vorstellungsgespräch in der Berliner Parteizentrale.
Am Montag läutete das Stadtoberhaupt seine letzte Arbeitswoche in Neumarkt ein. Eine Woche darauf geht es ab in die Bundeshauptstadt ohne aber die "Bodenhaftung" zu Neumarkt zu verlieren. Sein privater Mittelpunkt bleibt die Jurastadt, und mit einem Abgeordnetenbüro ist er ebenfalls hier noch präsent.
Die Amtshandlungen, die er in der Stadt noch zu erledigen hat, der er 15 Jahre lang als Oberhaupt vorstand, kann er beinahe an einer Hand abzählen. Zu den angenehmen "Tägtigkeiten" gehörte am Samstag die Eheschließung seiner Stadtratskollegin Gesche Zimmermann. Das war aber eine angenehme Pflichtaufgabe im Vergleich zu den zurückliegenden Stresstagen und -jahren, an denen er bis zu 16 Termine am Tag absolvierte.
Dass selbst ein routinierter Oberbürgermeister auch mal in Verlegenheit gebracht werden kann, bekannte Alois Karl freimütig. Bei einer kulturellen Veranstaltung im Reitstadel wähnte er sich "nur" als Ehrengast, als ihn der Vereinsvorsitzende gleich zum Festredner erhob.
Niemand im Saal merkte, dass der wie vom Blitz getroffene aus dem Stegreif eine Rede zusammenzimmerte, die den lang anhaltenden Beifall des ahnungslosen Festpublikums fand. Zum Glück, war Alois Karl gestern noch nach Jahren erleichtert darüber, dass ihm seine Geschichtskenntnisse zu Hilfe kamen und sich mit ihnen das 125. Vereinsjubiläum spicken ließ.
Da berichtete Alois Karl schon lieber über angenehmere Ereignisse wie die Landesgartenschau im Jahr 1998 oder über die Staatsbesuche im Jahre 1994 mit dem damaligen Bundeskanzler Helmuth Kohl und dem Bayerischen Ministerpräsidenten Dr. Edmund Stoiber im gleichen Jahr.
Als eine seiner Hauptaufgaben in Berlin sieht er, das Verhältnis Bund - Länder - Kommunen auf eine gesündere Basis zu stellen. Dabei kann er auf Erfolge verweisen, die ihm so schnell keine andere Stadt nachmacht: eine Stadt ohne Schulden und ohne Steuererhöhungen. Seine "Rezepte" dazu möchte er am liebsten in den Innen-, Finanz- oder Haushaltsausschuss einbringen.
Erich Zwick
10.10.05