Europaabgeordneter Albert Deß

Offener Brief

Herrn
Albert Dess MdEP

EU-Dienstleistungsrichtlinie

Sehr geehrter Herr Abgeordneter Albert Dess,

die Abstimmung vom 23. November 05 im Binnenmarktausschuss des EP zur Dienstleistungsrichtlinie beunruhigt mich: Ich dachte, dass der Widerstand breiter Bevölkerungskreise und wichtiger nationaler Regierungen für eine klare Sicht gesorgt und den Richtlinienentwurf endgültig aus dem Verkehr gezogen hätte. Auch in Neumarkt fand zu diesem Thema im Frühjahr eine Veranstaltung von Regina, Kath. und Evang. Kreisbildungswerk, und VHS statt.

Selbst mit Landrat Löhner waren sich die Teilnehmer auf der Veranstaltung einig, dass die Richtlinie sehr zum Nachteil unserer mittelständischen Dienstleistungsbetriebe und deren Beschäftigten ist. Die Richtlinie wurde kurz vor der Abstimmung der EU-Verfassung in Frankreich zurückgezogen, um der Gegnern Wind aus den Segeln zu nehmen.Nun scheint es, dass dieser Angriff auf die europäische Sozialordnung und den Erhalt wichtiger sozialer und ökologischer Mindeststandards noch keineswegs abgewehrt wäre.

Insbesondere das gefährliche „Herkunftslandsprinzip“ scheint noch immer eine Rolle zu spielen: Damit würden Handwerksbetriebe und öffentliche Dienstleister einem Sozial- und Ökodumping ausgeliefert. Kein Verbraucher und keine örtliche Aufsichtsbehörde wäre in der Lage, über die entsprechenden Vorschriften von demnächst 27 EU-Mitgliedstaaten aktuell informiert zu sein und entsprechende Anbieter nach diesen Herkunftslands-Regeln zu kontrollieren.

Meiner Meinung nach droht die Gefahr, dass sich Deutschland - wie bei der landwirtschaftlichen Gentechnik - in Brüssel der Stimme enthält und dann im Nachhinein mit vergeblichen Bemühungen nationaler Gesetzgebung das Schlimmste verhindert werden soll.

Bitte teilen Sie mir mit, wie Sie zu diesem Richtlinienentwurf stehen und welche Chancen Sie sehen, nach der Abstimmung vom 23.11.05 die Dienstleistungsrichtlinie doch noch zu stoppen. Da Österreich in der Vergangenheit besonders deutlich gegen den Richtlinienentwurf vorgegangen ist, bestehen meiner Meinung nach gerade jetzt, kurz vor der Übernahme der Ratspräsidentschaft durch das Nachbarland, gute Chancen für einen Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen
- mit sonnigen Grüßen :-)
18.12.05

Europa-Büro geschlossen

NEUMARKT. Das CSU-Europabüro von Albert Deß, Weinbergerstraße 18, ist am Donnerstag, den 15. Dezember und Freitag, den 16. Dezember 05 geschlossen. Dies teilte Deß in einer Preseerklärung mit.
14.12.05

Stipendien locken

NEUMARKT. MdEP Albert Deß informierte über die Vergabe von Studienplätzen und Stipendien für das renommierte Europa-Kolleg in Brügge (Belgien) und Natolin (Polen).

Das Studienkolleg ist ein einjähriges Postgraduiertenstudium mit dem Abschluss "Master in European Studies" bzw. "Master of Arts in European Interdisciplinary Studies". Für die Vergabe der etwa 40 deutschen Stipendien und Studienplätze am Europakolleg ist seit vielen Jahren das Netzwerk Europäische Bewegung Deutschland zuständig.

Jährlich absolvieren etwa 400 Studierende aus mehr als 40 west- sowie mittel- und osteuropäischen Ländern das anspruchsvolle bilinguale Postgraduiertenstudium. Unterrichtet werden sie dabei von Spezialisten aus Wissenschaft und Verwaltung der Mitgliedstaaten der Europäischen Union und der Beitrittskandidaten, der Europäischen Kommission sowie aus nationalen Ministerien.

Bewerbungsschluss ist der 31. Januar 2006

Weitere Informationen und Bewerbungsunterlagen für das Studienjahr 2006/2007 auf der Internetseite: www.europaeische-bewegung.de
13.12.05


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23. Jahrgang