Kneipenbühne Oberweiling

"Geklautes Liedgut"


"gosch&klimpa"
NEUMARKT. "Geklautes Liedgut, Ein Interimsprogramm" nennen Michaila Kühnemann und Susanna Myschkina ihr neues Chansonprogramm, das sie am Samstag in der Kneipenbühne präsentieren werden: "gosch" mit der "Gänsehautstimme", eine singende Anti-Diva, trifft auf "klimpa" mit den Zauberhänden, eine Meisterin am Klavier:

"gosch&klimpa" machen Chansonprogramme ausdrucksstark, bewegend und humorvoll, jenseits der üblichen Klassifizierung. Hier wird gekonnt geklaut, brillant interpretiert und mit eigenen Liedern dekoriert. Komponisten, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, werden auf wunderbar komische und sentimentale Art gemeinsam auf eine Bühne gebracht, die den Zuschauer einfach nur zum Staunen bringt. Wer wissen will, wie sich Jacques Brel auf Speed anhört, wie Frédéric Chopin ins Guinness-Buch der Rekorde kommt oder was Eliza Doolittle im Bundestag zu suchen hat, darf sich dieses Duo nicht entgehen lassen.

Schon einen Tag vorher, am Freitag präsentiert die aufstrebende Neumarkter Band "Synchronicity" Songs von Police und Sting. Mit von der Partie ist übrigens die Frontfrau und Sängerin Bettina Eichenseer.
11.05.10

Pfarrer gewählt

NEUMARKT. Mit einer gestrafften und verfeinerten Version seines Programms "Bavaria’s next Topmodel" konnte der Münchner Kabarettist Werner Gerl ein weiteres Mal seine (diesmal erstaunlich wenigen) Zuhörer in Oberweiling begeistern.

Die chamäleonartige Wandlungsfähigkeit des sympathischen Wortspielmeisters ist einfach überwältigend. Mit nur wenigen Requisiten kommt er aus und verwandelt sich im Handumdrehen zum Kraftprotz, Säufer, Bürgermeister, zur spinnerten Esoterikerin, türkisch/bayerischen Bäuerin, Miss Kartoffel, zum Schönheitschirurgen, Pfarrer, Unternehmer und Kommunalpolitiker.

Dabei sind Gerls Mimik und Gestik ebenso perfekt wie der unterschiedliche Sprachduktus seiner einzelnen Charaktere, in deren Rolle er hohes Improvisationstalent beweist, nämlich immer dann, wenn er sein Publikum in oft wunderbar schräge Denkspiele einbindet. Phänomenal: Der Oktoberfest-erprobte Krimiautor und Titanic-Mitarbeiter bewältigt die hohen Anforderungen, auf die er sich einlässt, durchgängig mit Bravour.

Und wie auch beim letzten Mal durfte einer der malträtierten Gäste im Finale zur Versöhnung das neue Topmodel küren. Diesmal - wohl auch aus aktuellem Anlass - wurde der katholische Pfarrer erwählt.
10.05.10

Selbstgebaute Musikmaschinen


Peter Hammer
NEUMARKT. Am Samstag, dem "Tag der Arbeit", steht ein besonderes Schmankerl auf dem Programm der Kneipenbühne in Oberweiling.

Das künstlerische Universaltalent Peter Hammer, Maler, Objektkünstler und vieles mehr, spielt auf der 12-Saiten-Gitarre, auf dem Banjo (natürlich selbst gebaut) und dem Akkordeon. Dazu singt er seine Lieder. Er tut dies ausschließlich auf Deutsch, ein Novum, das einen besonderen Grund hat: Der Nürnberger nimmt eine zweite Live-CD in Oberweiling auf. Diesmal ist allerdings nicht wie bei der ersten, hoch gelobten und vielbeachteten Scheibe ("Live at Gollys", aufgenommen 1999) Keili Keilhofer mit von der Partie, sondern BTC, also Golly, Henning Frank und Jule Weidinger.

Eingesetzt werden auch ein paar von Hammers selbstkonstruierten Musikmaschinen, mit denen er vorher noch nie gehörte Klänge mechanischer Musikpoesie erschafft. Sie lassen durch ihre phantasievolle Mechanik den Soundtrack für den Künstler erklingen, der in ihrer Mitte mit seiner selbstgebauten Doppelhals-E-Gitarre ihren Einsatz dirigiert: Trommelmaschinen, von Fahrradgangschaltungen gesteuert, diverse Mechaniken, die Saiten in Schwingung setzen, oder Klangröhren, umgebaute Staubsaugerdüsen usw. bringen das Gewebe einer faszinierenden Maschinenmusik-Poesie zum Klingen, oder wie immer man das auch nennen mag.

In Hammers Musik spiegelt sich ein bewegtes Leben. Wanderjahre, die ihn durch ganz Europa führten und auf einem Frachtschiff um die halbe Welt, Jahre im Nahen Osten, insbesondere in Israel. All diese Einflüsse finden sich in seinen Musiken. Immer wieder finden sich neben europäischer und amerikanischer Folklore, neben Blues und Rock, auch Elemente orientalischer Rhythmik und Melodik.

Hammer und Golly verbindet eine lange Freundschaft. So eröffneten die beiden im September 1981 in einem gemeinsamen Konzert die Kneipenbühne und erweckten damit eine der mittlerweile ältesten und wichtigsten Spielstätten weit und breit zum Leben.
30.04.10

"Teuflisch gut"


"Die Lästerschwästern"
NEUMARKT. "Die Lästerschwästern" konnten ihre Zuhörer in der vollen Kneipenbühne Oberweiling mit ihrem Programm "Das Dilemma mit de Männer" restlos begeistern.

Dorothea Anzinger und Martina Wick-Laudahn präsentierten eine perfekte Mischung: Temporeiche Comedy mit Geschmack und angenehm wenig Klamauk, und ebensolches Kabarett mit Herz und Gefühl, in das auch männliche und weibliche "Lustobjekte" aus dem Publikum eingebunden waren: sanft und ohne zu verletzen.

Mit hinreißender Mimik diskutierten die beiden Schauspielerinnen als "Gott" und "Göttin" den Zustand unseres Planeten, des "Erderls", mit dem "Gott" sich einen bösen Spaß machte und "Göttin" einen Haufen Arbeit hatte.

Auf Hochdeutsch und Oberbayerisch machten sie sich Gedanken darüber, ob man dem Mann in einem Selbstfindungsseminar Gefühl beibringen oder in einem Umerziehungslager mittels Elektrozauns besser das Animalische herauskitzeln sollte - die eine ganz Esoterikerin, die andere pragmatisches Weib. Dass die Versuchsmännchen später damit begannen, sich eine vorsintflutliche Patri-Arche zu bauen, konnte frau ja nicht vorhersehen.

Dumpfer Machismo zweier arbeitsloser Käuze und die Figur des Volltrottels Bruno wurde von den Lästerschwästern ebenso überzeugend dargestellt wie ein Zwillingspaar unmittelbar vor der Geburt, das sich überlegt, ob es bereits im Mutterleib Suizid begehen soll, denn: "wer will schon in einer solchen Welt leben!?"

Alles in allem: die beiden Emanzen waren teuflisch gut
26.04.10


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ISSN 1614-2853
23. Jahrgang