Grüne

"Höhere Energie-Rechnungen"

NEUMARKT. FLitZ und Grüne fordern erneut Förderprogramme zur effektiven Energie-Nutzung in Neumarkt.

Bei vielen Neumarktern löse die momentan ins Haus flatternde Jahresrechnung der Stadtwerke Verärgerung aus, heißt es in einer Presse-Mitteilung. Viele erhielten trotz Einsparungen in ihrem Strom- und Gasverbrauch eine höhere Rechnung, müßten vielleicht sogar nachzahlen und im folgenden Jahr eine höhere Abschlagszahlungen - zehn an der Zahl- leisten. Grund dafür seien die gestiegenen Energiekosten. Zwar lägen die Stadtwerke im landesweiten Vergleich bei den Stromtarifen günstig, im Gasbereich jedoch lediglich im Mittelfeld.

Die Stadträte der Fraktion Bündnis 90/ die Grünen und der Freien Liste Zukunft (FLitZ) sehen sich erneut " in mehrfacher Hinsicht bestätigt". Sie erinnerten an ihre wiederholte Forderung, in Neumarkt die Tarife speziell für Gas nicht in dem Maße wie geschehen zu erhöhen, um die Bürger nicht zu sehr zu belasten. Und sie drängen erneut darauf, dass die Stadt endlich Förderprogramme auflegen müsse, um es möglichst vielen Menschen in Neumarkt zu ermöglichen, Energie zu sparen oder Energie effektiver zu nutzen und damit auch Kosten zu sparen. Nützlicher Nebeneffekt dabei sei zudem, dass auf diesem Weg Arbeitsplätze in mittelständischen, meist regional ansässigen Betrieben erhalten und neue geschaffen werden.

Die vier Stadträte weisen außerdem darauf hin, dass immer mehr Personen, bundesweit bereits jeder Neunte, so verschuldet seien, dass sie ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Zusammenfassend gesehen müsse man in den Stadtwerken überlegen, ob man Planungen für kostenintensive Neubauten nicht zurückstellen müsse und stattdessen der geplante Bau eines mit Hackschnitzel beheizten Blockheizkraftwerkes und einer Biogasanlage beschleunigt vorgezogen werden sollte.

Die Abwärme eines derartigen Blockheizkraftwerks könne dazu genutzt werden, nicht nur öffentliche Gebäude, sondern auch sehr viele Wohnungen, vor allem in nahe gelegenen Wohnblocks, kostengünstiger als bisher zu beheizen und mit Warmwasser zu versorgen.

Wo die Stadt die nötigen Mittel einsparen könnte, weiß Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky (FLitZ), Mitglied im Werksenat der Stadtwerke: "Wenn wir Ja sagen zur Stadthalle, können wir die Alternativen auf dem Energiesektor kaum im erstrebenswerten Umfang leisten".
16.01.06

Konzepte erarbeiten

NEUMARKT. Die Grünen im Landkreis Neumarkt wollen die Baupause beim Umweltpädagogischen Zentrum (UPZ) am Habsberg nutzen, um gemeinsam mit interessierten Gruppierungen, Vereinen, Parteien und dem Bund Naturschutz über bauliche Möglichkeiten, technische Ausstattung und der Pädagogischen Inhalte einen Konzeptvorschlag zu erarbeiten.

Derzeit sammeln die Grünen gemeinsam mit den interessierten Gruppierungen Vorschläge und Ideen, heißt es in einer Presse-Mitteilung.

Den Grünen sei die positive Entwicklung des UPZ sehr wichtig, da mit diesem Zentrum wichtige Impulse zur Umwelterziehung im Landkreis Neumarkt gesetzt werden könnten. Nach Meinung der Grünen müsste das UPZ aber Innovations- und Vorbildcharakter besitzen. Neben der baulichen und technischen Ausstattung sei das pädagogische Konzept entscheidend, das im Wesentlichen von Umweltpädagogen betreut werden müsste.

Der "Umweltblick" in die Zukunft werde das Konzept entscheidend prägen. Natürlich sei es für Kinder und Jugendlichen wichtig zu wissen, wie man zu Großmutters Zeiten lebte oder wie Kartoffeln angebaut werden. Entscheidend werde aber sein, was man den Nachkommen über die Möglichkeiten der Umweltschonung in der Gegenwart und für die Zukunft beibringe.
04.01.06

Zusätzlicher Sitz

NEUMARKT. Grüne und FLitZ wollen einen Sitz im Rechnungsprüfungsausschuß der Stadt Neumarkt.

Wie die Fraktionsvorsitzende Sieglinde Harres erklärte, "gibt es keinen vernünftigen Grund, warum wir als Fraktion diesem Ausschuss nicht angehören, nachdem wir ansonsten in allen anderen wesentlichen Ausschüssen des Stadtrats vertreten sind und dort bereits mitarbeiten können".

Stadtrat Hans-Jürgen Madeisky stellt fest, dass es ein Leichtes sei, der Fraktionsgemeinschaft aus Grünen und FLitZ einen Sitz zu sichern, indem man zum Beispiel die Zahl der Sitze auf elf aufstocke - "wie in den anderen wichtigen Ausschüssen auch".

"Durch unsere konsequente Mitarbeit im Rechnungsprüfungsausschuss könne man sicher dazu beitragen, in manchen Bereichen Kosten zu sparen", machen FLitZ und Grüne den übrigen Parteien im Stadtrat ihr Begehren schmackhaft. Schließlich habe die Fraktionsgemeinschaft in den vergangenen Jahren "immer wieder öffentliche Vorschläge zu Kosteneinsparungen gebracht".
28.12.05

"Mit falschen Karten"

NEUMARKT. Die Pläne des Bundeslandwirtschaftsministers Horst Seehofer, konventionelle und ökologisch wirtschaftende Bauern stärker gleichzustellen, werden von den Grünen im Landkreis Neumarkt scharf kritisiert.

Die Grünen werfen Seehofer vor, "mit falschen Karten" zu spielen, solange er nicht deutlich sage, in welche Richtung seine Politik gehen soll.

Wenn Seehofer sage, er wolle mehr Gleichbehandlung, müsse man sich fragen, ob es der richtige Weg sei, bei den Biobauern anzusetzen. Fakt sei, dass 90 Prozent aller Direktleistungen an Bauern nicht an Umweltleistungen gebunden seien und die höchsten Subventionen in Richtungen Bullenmast und Maiskultur fließen würden. "Warum setzt Seehofer nicht dort an?" fragen sich die Grünen.

Dagegen sei die Förderung des Ökolandbaus weiterhin ein sinnvolles Ziel, so Sprecherin Gabi Bayer. "Wir wollen weiterhin, dass bis 2010 der Anteil für Ökolandbau auf 20 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche steigt. Wenn wir Biobauern fördern, bekommen wir auch eine Gegenleistung in Form gesunder Ernährung und Erhaltung der Natur", so Bayer. Die Konkurrenzfähigkeit mit dem europäischen Ausland sei nur gegeben, wenn man gegen den Subventionen der Nachbarländer für den Ökolandbau auch selbst Subventionen zahle.

Auch in der Frage der Gentechnik sind die Grünen nicht Seehofers Meinung. "Die Deutschen wollen mehrheitlich keine genveränderten Lebensmittel. Warum sollte deshalb mehr Genbau zugelassen werden?" fragen sich die Grünen. Zudem sei die Haftungsfrage bei Vermischung von normalen mit genveränderten Pollen ungeklärt. Da es keine verbindlichen Anbauregeln für Genprodukte gebe, könnten alle anderen Felder nicht ausreichend geschützt werden. Ein entsprechender Fonds sei nicht gerecht, so lange dort alle einzahlen sollen und das Verursacherprinzip nicht zum Tragen komme. Die Machbarkeit einer solchen Versicherung sei ebenfalls ungeklärt.

Gerade in Hinblick auf die Landwirte im Landkreis Neumarkt erklärt Stefan Schmidt, der Kreiskassier der Grünen: "Seehofers Pläne sind Augenwischerei. Erforderlich ist, dass kleine landwirtschaftliche Betriebe gefördert werden, statt den Großbetrieben ungerechtfertigte Gelder zukommen zu lassen". Die jüngsten Fleischskandale würden zeigen, dass Verbraucherschutz im Zusammenhang mit Landwirtschaft von weiterhin großer Bedeutung ist. Der Wandel im Bewusstsein der Verbraucher, für gute Ernährung auch einen fairen Preis zu bezahlen, habe erst begonnen und sollte von Seehofer nicht "im Keim erstickt" werden.
21.12.05


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21. Jahrgang