Grüne
"Kein Ei mit Drei"
NEUMARKT. Die Grünen im Landkreis Neumarkt appellierten zu Ostern an die Verbraucher, keine Eier aus Käfighaltung zu kaufen.
Die vier Haltungsformen der Hühnerhaltung seien auf den Eiern vermerkt. "0" (ökologische Haltung), "1" (Freilandhaltung) oder "2"
(Bodenhaltung) würden den ländlichen Raum und die bäuerliche Landwirtschaft fördern, erklärt Kreisvorsitzende Gabi Bayer. Die mit "3" (Käfighaltung) gekennzeichneten Eier sollten dagegen nicht gekauft werden, weil sie für die "rücksichtslose Ausbeutung der Natur" stünden und ohne artgerechte Haltung gewonnen würden, hieß es von der Grünen.
Kreisschatzmeister Stefan Schmidt bedauert die gesetzliche Entwicklung des letzten Jahres: Im April 2006 hätten CDU/CSU, SPD, PDS und FDP im Bundesrat die Wiedereinführung der Käfighaltung für Legehennen beschlossen; die entsprechende Verordnung sei von Bundesminister Seehofer im August 2006 unterzeichnet worden: "Nach dieser tierschutzpolitischen Rückwärtsrolle ist unsere Kampagne
Kein Ei mit Drei leider wieder brandaktuell".
Seit Einführung der Kennzeichnungspflicht für Eier und Eierverpackungen habe sich der Absatz von Eiern aus Boden- und Freilandhaltung an private Haushalte nahezu verdoppelt. Der Marktanteil liege inzwischen bei über 50 Prozent. Allerdings gingen über die Hälfte der in Deutschland konsumierten Eier in die Verarbeitung zu zum Beispiel Nudeln, Kuchen oder Keksen. Hier bestehe eine Kennzeichnungslücke: bei eierhaltigen Lebensmitteln müsse die Haltungsform der Legehennen nicht angegeben werden.
04.04.07
"Chance vertan"
NEUMARKT. Die Grünen vermissen eine "politische Strategie für die drängenden Probleme" im Landkreis Neumarkt, so Kreisrätin Sigrid Steinbauer-Erler. Deshalb habe Kreisrat Jürgen Kerkien den Kreishaushalt aus politischen, nicht aus formellen Gründen abgelehnt.
Hätten die Verantwortlichen im Bereich Energieerzeugung früher auf die Forderungen der Grünen und Umweltverbände reagiert, wäre man heute schon auf einem besseren Weg "für unsere Welt und unsere Nachkommen", hieß es.
Einer der Hauptemittenden von Kohlendioxid sei der Individualverkehr. Landrat Herr Löhner "spiele zwar den Grünen", fahre Biodiesel und fördere "mal hier, mal da ein opportunes Projekt", wie beispielsweise das Umweltpädagogische Zentrum - aber das Hauptsorgenkind Öffentlicher Personennahverkehr bleibe krank.
Leider habe der Kreistag beschlossen, ein "eher mäßiges ÖPNV-Konzept" zu realisieren, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen. Das werde kaum einen Bürger dazu bringen, vom Auto auf Busse und Bahnen umzusteigen. Hier sei eine "riesige Chance für den Klimawandel" vertan worden.
Ein großer Mangel besteht nach Meinung von Kreissprecherin Gabriele Bayer auch im Schulbusverkehr. Seit der Einführung des G8 hätten die Schüler häufig Nachmittagsunterricht, leider sei aber der Schulbusverkehr nicht an diese Bedürfnisse angepasst worden. Lange Wartezeiten zwischen den Bussen wären die Folge. Die Grünen fordern eine "den Schulzeiten angepasste Taktung der Schulbusse".
23.03.07
Wald-Spaziergang
NEUMARKT. Der Grünen-Kreisverband führt zum "Tag des Waldes" bei Velburg einen geführten Waldspaziergang mit dem Förster Arno Klappenberger durch.
Treffpunkt ist am Sonntag um 13.30 Uhr am Parkplatz der König-Otto-Höhle.
Für den Förster Arno Klappenberger ist jeder Tag ein "Tag des Waldes." Schließlich ist es seine tägliche Aufgabe, den heimischen Wald zu erhalten, zu mehren und seine ordnungsgemäße Bewirtschaftung zu sichern. Wie jedoch in anderen Lebensbereichen auch, gibt es einen Tag im Jahr, an dem der "Alleskönner Wald" im Blickpunkt der Öffentlichkeit steht.
Als Reaktion auf die globale Waldvernichtung wurde Ende der 70er Jahre der 21. März zum internationalen Tag des Waldes ausgerufen.
19.03.07
Annäherungen erzielt
NEUMARKT. Das Neumarkter Bauamt ist gar nicht so "solarfeindlich", staunen die Grünen nach einem Gespräch mit dem Stadtbaumeister.
Bei einem Gespräch zwischen den Vertretern der Neumarkter Grünen, Stadträtin Sieglinde Harres und Ortsvorsitzendem Horst Wild, und Stadtbaumeister Rudolf Müller-Tribbensee gab es in Fragen der Nutzung der Solarenergie "einige Annäherungen", heißt es in einer Pressemitteilung der Grünen.
Zwar blieb Müller-Tribbensee bei seinem grundsätzlichen "Nein" zur Installation von Photovoltaikanlagen im Bereich der Altstadt, habe aber grundsätzlich nichts gegen die Anbringung von Sonnenkollektoren in diesem Bereich, soweit dies mit dem Gesamtbild der Altstadt zu vereinbaren ist. Für diese Position hätten die Grünen Verständnis, hieß es.
Außerhalb der Altstadt sollten Photovoltaikanlagen grundsätzlich installiert werden dürfen, soweit das Konzept insgesamt schlüssig sei. Entsprechende Anträge würden "wohlwollend geprüft". Eine Begrenzung der Nutzung von Sonnenenergie auf ein Drittel der Dachfläche bei neuen Bebauungsplänen solle generell von Fall zu Fall geprüft werden, aber keinesfalls der Regelfall sein.
Auch in Bezug auf die Ausrichtung von Neubauten für eine Nutzung der Solarenergie will der Stadtbaumeister ein "besonderes Augenmerk auf die entsprechenden Anforderungen" legen, die gesamte Konzeption aber "keinesfalls diesem einen Aspekt unterordnen". Vielmehr müssten hier eben auch andere städtebauliche Grundsätze berücksichtigt werden. Hier hätten die Grünen allerdings vor allem aus Gründen der Nachhaltigkeit gerne eine Verschiebung der Prioritäten, heißt es in der Pressemitteilung der Grünen.
Die Vertreter der Grünen zeigten sich mit dem Gespräch insgesamt sehr zufrieden. Wer also in Sonnenenergie investieren möchte, sollte sich vom während der jüngsten öffentlichen Diskussion entstandenen Eindruck einer "solarfeindlichen Neumarkter Bauverwaltung nicht täuschen lassen". hieß es. Nach Meinung der Grünen stehe Müller-Tribbensee dieser Technik durchaus aufgeschlossen gegenüber."
16.03.07